Tipps & Lesehinweise Jobsuche Sichtbarkeit statt Stillstand
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- von Annett Bergk, Hamburg
Die einen sprechen von Fachkräftemangel, die anderen suchen seit Monaten. Stellenanzeigen und Arbeitsrealität passen irgendwie nicht zueinander. Während auf Unternehmens- und Agenturseite personelle Engpässe beklagt werden, erleben viele Jobsuchende einen Markt, der still und intransparent bleibt.
Gerade in Umbruchsituationen, nach einem Sabbatical, dem Auslaufen eines befristeten Vertrags oder dem bewussten Wechselwunsch, fehlt es an offenen Türen. Netzwerke helfen, keine Frage. Aber nicht alle haben den gleichen Zugang. Wer nicht ohnehin schon Teil eingespielter Kreise ist, landet schnell in der Warteschleife. Und das auch mit einem Lebenslauf, die eigentlich keine Fragen offenlässt.
Öffentliche Jobgesuche fristen ein Nischendasein. Vielleicht, weil sie zu selten ernst genommen werden. Weil sie peinlich sind. Vielleicht, weil sie mit einem Missverständnis behaftet sind: Wer öffentlich nach einem Job sucht, gilt schnell als „übrig geblieben“. Dabei ist ein gutes Jobgesuch ein strategischer, sichtbarer und nicht zuletzt auch selbstbewusster Schritt.
Denn was braucht es denn? Den Mut, sich nicht nur auf Stellenanzeigen zu verlassen. Und den Mut, auf die Karte „Mensch“ zu setzen. Denn wer ein Gesuch formuliert, zeigt nicht nur, dass er oder sie verfügbar ist. Sondern auch, was er oder sie einbringen kann: Kompetenzen, Erfahrungen, Perspektiven. Oft auch Haltungen, für die in klassischen Bewerbungsschreiben wenig Platz ist.
Dass Jobgesuche bisher wenig verbreitet sind, ist vielleicht aber gar kein Zufall. Sie fordern eine Umkehr im Blick auf Erwerbsbiografien: Weg von der reinen Lückenlosigkeit, hin zur Deutlichkeit. Weg von Defizitlogiken, hin zu Potenzialsicht. In einer Branche, die sich selbst gern als „People Business“ bezeichnet, sollte das kein Widerspruch sein.
Vielleicht ist es an der Zeit, selbst ein Signal setzen. Das Jobgesuch im PR-Journal ist eine Möglichkeit.
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