Tipps & Lesehinweise Hilfe für das Ehrenamt: KI-basierter PR-Assistent für mehr Sichtbarkeit

Ob Feuerwehr, Tennisclub, Künstlergruppe oder Naturschutzbund – viele, die sich ehrenamtlich engagieren, fühlen sich in ihrem Engagement oft nicht ausreichend wertgeschätzt. Doch Vorstände der Organisationen haben zu wenig Zeit und oft auch kaum Wissen über Öffentlichkeitsarbeit. Mit Hilfe des Projekts Comms4Good soll hier Abhilfe geschaffen werden.

Josef Arweck, Initiator von Comms4Good und Professor für Medienmanagement an der IU. (Foto: IU)

In einer Studie wurde erforscht, wie gemeinnützige Organisationen ihre Öffentlichkeitsarbeit gestalten und was sie dafür benötigen. Darauf basierend entstand ein virtueller PR-Assistent, der Vereinen und sozialen Organisationen nun kostenfrei zur Verfügung steht.

„Die Leistungen von gemeinnützigen Organisationen in Deutschland sichtbarer machen – das ist das Ziel unseres Forschungsprojekts“, sagt Professor Josef Arweck, Initiator von Comms4Good und Professor für Medienmanagement an der IU Internationalen Hochschule. „Die Ergebnisse unserer Umfrage unter fast 1.300 Personen beleuchtet nicht nur den Status quo, sondern liefert die Basis für ein pragmatisches Instrument, das auch Laien professionelle Kommunikation ermöglicht. Ergebnis ist der Prototyp eines KI-basierten PR-Assistenten, der gemeinnützigen Organisationen kostenlos für ihre Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung steht.“ 

Der PR-Assistent hilft bei der Kommunikationsarbeit, indem er beim Verfassen von Texten aller Art, aber auch beim Erstellen von PR-Konzepten unterstützt. Über eine Chat-Funktion sind auch Unterhaltungen und gezielte Fragen möglich. Das Tool ist DSGVO-konform, eingegebene Daten werden nicht zu Trainingszwecken genutzt, Prompt-Kenntnisse sind nicht erforderlich, vor allem aber bietet er mit seinem „NPO-Mindset“ (NPO = Non Profit Organisation/ gemeinnützige Organisation) ein inhaltliches Verständnis für die Bedürfnisse der Zielgruppe. 

Was gemeinnützige Organisationen kommunizieren wollen

Die zentralen Kommunikationsziele sind „öffentliche Aufmerksamkeit erhöhen“ (88 %) und das „Informieren der Öffentlichkeit“ (80 %). Als Anlässe für eine Kommunikation werden laut Umfrage „geplante Veranstaltungen“ (93 %) oder „Berichte über vergangene Veranstaltungen“ (84 %) genutzt. Etwa zwei Drittel (65 %) kommunizieren, weil sie die Wirksamkeit ihrer Organisation in die Öffentlichkeit bringen oder ihre Erfolge darstellen möchten (60 %). Insgesamt scheint die Öffentlichkeitsarbeit selten strategisch geplant zu werden, was neben den mangelnden Ressourcen auf unklare Verantwortlichkeiten oder unzureichende Strukturen zurückzuführen ist. 

Als Kommunikationskanäle nutzen die gemeinnützigen Organisationen eine eigene Webseite (96 %), Veranstaltungen, Vorträge, Workshops oder Podiumsdiskussionen (90 %), persönliche Kontakte (88 %), Social Media (86 %), Berichterstattung in traditionellen Medien (72 %) und Messenger-Dienste wie WhatsApp und Signal (45 %). 

Das soll ein KI-Tool für gemeinnützige Organisationen können

Die Studie hat ermittelt, welche Eigenschaften ein neues KI-Tool mitbringen soll, um für die Kommunikationsarbeit gemeinnütziger Organisationen geeignet zu sein. Ganz oben stehen die kostenlose Verfügbarkeit (89 %), „die Sprache der Organisation schnell lernen“ (88 %) und „Angebote für sinnvolle Kommunikationsmaßnahmen machen“ (80 %). Jeweils 78 Prozent wünschen sich, dass das Tool jede und jeder nutzen kann und keine Schulung nötig ist.

Am liebsten würden die Befragten das KI-Tool für die Social-Media-Arbeit einsetzen, für das Überarbeiten von Texten, für die Analyse ihrer Öffentlichkeitsarbeit sowie für die Umwandlung von Texten in Leichte Sprache. 

Klare Mehrheit hält professionelle Kommunikation durch KI für möglich

Bei der Umfrage zeigte sich eine große Offenheit: 69 Prozent der Befragten gaben an, den Einsatz von KI bei sich zu begrüßen; nur 15 Prozent sprechen sich klar dagegen aus; 16 Prozent sind unentschlossen. Beim Gewinnen neuer Mitglieder sowie beim Einwerben von Spenden sieht knapp die Hälfte der Befragten Potenzial in KI; etwa ein Fünftel ist unentschlossen – ein knappes bzw. gutes Drittel sieht in KI bei diesen Themen keine Hilfe. 

Viele der Organisationen erhoffen sich von KI vor allem Unterstützung bei ihrer Kommunikationsarbeit und eine bessere Wirkung: Deutlich mehr als zwei Drittel (72 %) sind der Meinung, dass sie mit KI professioneller kommunizieren könnten, 81 Prozent erwarten sich sogar eine effizientere Kommunikation durch KI. 14 Prozent beziehungsweise zehn Prozent verneinen dies; 15 Prozent beziehungsweise zehn Prozent sind unentschlossen.

Hier können gemeinnützige Organisationen in Deutschland den virtuellen PR-Assistenten nutzen. Der kostenlose Einsatz ist pro Monat auf 15.000 Wörter (entspricht etwa 50 DIN A4-Seiten) begrenzt.

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