CommTech AG IMWF LogoDie „Arbeitsgemeinschaft CommTech“ (AG CommTech) wurde im Sommer 2021 unter dem Dach des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF), Hamburg, gegründet. Sie wird gemeinsam getragen vom IMWF und von Thomas Mickeleit. Seither sind mehr als 350 PR-Praktikerinnen und -Praktiker der Einladung gefolgt. Die AG erarbeitet Lösungen für die digitale Kommunikation und stellt diese der interessierten Fachöffentlichkeit vor. Seit Februar 2022 erscheint jeweils am 1. Mittwoch im Monat der „CommTech Newsletter“. Im Vorgriff auf die 15. Ausgabe, die am 3. Mai erscheint, veröffentlicht das „PR-Journal“ den Beitrag „ChatGPT, wir müssen reden“ von Andreas Rossbach.

ChatGPT, wir müssen reden

Von Andreas Rossbach

ChatGPT verändert Leben, Arbeit und Bildung. Das bietet Chancen – aber auch Risiken. In einem offenen Brief fordert eine Gruppe prominenter Unternehmer, Forscher und Intellektueller eine Pause bei der Entwicklung von KI-Systemen wie ChatGPT. Brauchen wir eine Pause?

Ende November letzten Jahres launcht der Hersteller Open AI Chat-GPT. Nur wenige Monate später, im März 2023, lanciert Open AI mit GPT-4 bereits ein Nachfolgemodell, das auch mit Bildern umgehen kann und Testfragen in allen möglichen Bereichen gleich gut beantwortet wie fachlich versierte Menschen. Konkurrenten wie Google oder Baidu stehen unter Druck, zu zeigen, was ihre KI-Systeme leisten. Die Entwickler in Startups und Konzernen liefern sich einen weltweiten Wettlauf um die beeindruckendste Software.

Inmitten dieses Wettlaufs fordert nun eine Gruppe von Unternehmern, Forschern und Intellektuellen in einem offenen Brief eine Pause. In diesem offenen Brief wird argumentiert, dass es Zeit brauche, um als Gesellschaft vernünftig auf KI reagieren zu können. KI-Systeme gehen mit großen Risiken einher, KI-Labore haben Systeme entwickelt, die selbst ihre Entwickler nicht verstehen, vorausberechnen und verlässlich kontrollieren könnten. Deswegen müssen KI-Labore und unabhängige Experten Sicherheitsprotokolle entwickeln. Die Unterzeichner betonen, dass diese Pause nicht alle Innovation im Bereich KI aufhalten solle, im Gegenteil. Aber statt Modelle mit immer mehr Rechenleistung zu entwickeln, wie Open AI mit GPT-4, solle die Forschung sich damit beschäftigen, die jetzigen Systeme sicherer, akkurater, transparenter und robuster zu machen.

Unter Experten im Netz wird der offene Brief mit geteilten Meinungen diskutiert. Viele unterstützen die Grundidee, dass es Regeln für KI braucht. Umstritten ist, ob eine Pause in der Entwicklung der richtige Weg dafür sei. Das könnte jenen, die sich nicht daranhalten, einen unfairen Vorteil verschaffen, so ein häufig vorgebrachtes Argument. Insgesamt scheinen sich viele Experten einig zu sein, dass die momentanen Entwicklungen in ihrer Schnelligkeit unheimlich sind. Was genau nun bedrohlich ist, ob Massenarbeitslosigkeit, Diskriminierung, Machtkonzentration, Desinformation oder eine selbständige KI, die den Menschen obsolet macht, das schätzen Experten sehr unterschiedlich ein.
Der Autor hat ChatGPT gefragt, ob wir eine Pause von ChatGPT brauchen und folgende Antwort bekommen: „Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie eine Pause von ChatGPT brauchen, dann sollten Sie sich auf jeden Fall eine gönnen. Es ist wichtig, auf Ihr eigenes Wohlbefinden zu achten und sicherzustellen, dass Sie genügend Zeit haben, um sich zu erholen und zu entspannen. Wenn Sie sich überfordert fühlen oder das Gefühl haben, dass Sie zu viel Zeit mit ChatGPT verbringen, können Sie versuchen, sich auf andere Aktivitäten zu konzentrieren, die Ihnen Freude bereiten oder eine Pause von der Technologie nehmen, indem Sie beispielsweise spazieren gehen oder lesen. Wenn Sie jedoch Fragen oder Bedenken haben, stehe ich als ChatGPT immer gerne zur Verfügung, um Ihnen zu helfen.“

Daraufhin steht der Autor erstmal auf und trinkt ein Glas Wasser und denkt sich dabei, dass eigentlich nicht so sehr die Frage, ob wir eine Pause von ChatGPT und KI brauchen entscheidend ist, sondern die Frage nach den richtigen ethischen Richtlinien, der richtigen Form der Regulierung und eine besonnene Weiterentwicklung von KI Tools. Fest steht: Es wir noch einige Diskussionen brauchen.

Der Beitrag „ChatGPT, wir müssen reden“ erscheint am 3. Mai im „CommTech Newsletter“ 15. Der Newsletter richtet sich an die Mitglieder der AG CommTech und alle an der Digitalisierung von Kommunikation interessierte Personen. Weitere Informationen über die AG CommTech sowie ein Bestellformular für den Newsletter finden sich hier auf der IMWF-Website.


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