Tipps & Lesehinweise Lesehinweis: Ministerien werben Journalisten ab – was steckt dahinter?

Medieninsider SZ LogosBereits Anfang August hat Marvin Schade auf seiner Plattform „MedienInsider“ (paid) über das Thema berichtet, jetzt hat es die „Süddeutsche Zeitung“ auf ihrer Website aufgegriffen: die Abwerbung von drei Landeskorrespondenten in Rheinland-Pfalz durch die dortige Landesregierung. Mit Florian Schlecht, „Trierischer Volksfreund“, Ulrich Gerecke, „Allgemeine Zeitung“, und Carsten Zillmann, „Rhein-Zeitung“, wurden drei profilierte Journalisten jetzt zu Ministeriumssprechern in der rheinlandpfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Schlecht wechselte zu Arbeitsminister Alexander Schweitzer (SPD), Gerecke zu Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) und Zillmann zu Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP).

Beide Medien werfen die Frage auf, was dahinter steckt. Der „MedienInsider“ meint, dies werfe ein schlechtes Licht auf Medien und Politik gleichermaßen. „SZ.de“ sieht Anzeichen für ein strukturelles Problem der Regionalpresse.

Eine Lektüre beider Beiträge ist lohnenswert, weil sie ein grundsätzliches Problem adressieren: die strukturelle Schwächung des Journalismus durch Sparmaßnahmen und die Ausdünnung der Redaktionen sowie die gleichzeitige Stärkung der PR-Seite durch Abwerbung kompetenter Journalistinnen und Journalisten.

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