Preise und Awards "Wie aus dem Lehrbuch": idw-Preis für Wissenschaftskommunikation

Der Informationsdienst Wissenschaft (idw) e. V. hat am 4. April die Pressestellen der Universität Bonn, des Universitätsklinikums Freiburg und des Alfred-Wegener-Instituts mit dem idw-Preis für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet. Nach dem Urteil der Jury veröffentlichten sie die drei besten Wissenschafts-Pressemitteilungen des zurückliegenden Jahres. 89 Pressestellen aus Deutschland, Österreich, Schweden und der Schweiz hatten sich beworben.

Die Vertreter der ausgezeichneten Pressestellen v. l. n. r.: Johannes Faber (Uniklinikum Freiburg, 2. Platz), Johannes Seiler (Uni Bonn, 1. Platz), Folke Mehrtens (AWI, 3. Platz). (© idw / Rupert Oberhäuser)

Der idw-Preis würdigt Pressemitteilungen, die von hoher handwerklicher Professionalität (Qualität) sind, über einen überragenden Nachrichtenwert verfügen und wissenschaftlich relevant sind (Relevanz und Originalität).

In seiner Laudatio sagte idw-Vorstandsmitglied Dietmar Strey (Leiter der Pressestelle der Helmut-Schmidt-Universität) bei der Preisverleihung im Veranstaltungszentrum Blue Square der Ruhr-Universität Bochum: „Die Jury hatte wie schon im Vorjahr viel Arbeit. Es setzt sich der Trend eines qualitativ dichten Felds guter Pressemitteilungen fort.“

Den meisten Pressestellen bescheinigte die Jury in puncto Nachrichtenwert ein gutes Gespür – und auch dafür, wie Grundlagenforschung aufbereitet sein muss, damit sie es auch in die Mainstream-Medien schafft. Hoher Nachrichtenwert allein genügt aber nicht; der Text muss halten, was das Thema verspricht. Wichtigstes Kriterium beim idw-Preis ist darum die handwerkliche Qualität. Gut bewertet wurden Pressemitteilungen, die mit der Erkenntnis selbst einsteigen statt mit der Aufzählung aller Beteiligten, die anschauliche Zitate und Hintergrundinfos zur Methode früh im Text bringen und Links oder Dateien mit weiterführenden Infos enthalten.

Platz 1

Platz 1 belegte die Pressemitteilung „Die ,Fibel‘ führt zu besserer Rechtschreibung“ des Dezernats Hochschulkommunikation der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Der Gesamtsieg ist konsequent, denn keine PM wurde in den Kategorien „handwerkliche Qualität“ und „Nachrichtenwert“ höher bewertet als diese. Sie war gleich von vier Jurymitgliedern nominiert worden; das gab es in bisher zehn Wettbewerbsjahren noch nie. Die Sieger erhielten 2.000 € Preisgeld und eine öffentlich anzubringende Tafel, die den Erfolg dauerhaft dokumentiert.

Platz 2

Der zweitplatzierte Text „Schlaflosigkeit – nur ein böser Traum?“ stammte von der Stabsstelle Unternehmenskommunikation des Universitätsklinikums Freiburg. Diese Pressemitteilung bewertete die Jury in der Kategorie „handwerkliche Qualität“ punktgleich mit der Gesamtsiegerin am höchsten. Die Pressemittteilung überzeugte die Jury handwerklich durch ihren klaren Aufbau und ihre verständliche Sprache. Der Titel mache neugierig und verweise zugleich auf die Nachricht der Pressemitteilung. Die Ergebnisse werden durch treffende Zitate gleich im zweiten Absatz erläutert und Aufbau und Durchführung der Studie erklärt. Die Originalstudie ist verlinkt und die idw-Rubrizierung präzise gewählt. Das Preisgeld für den zweiten Platz betrug 1.000 €.

Platz 3

Auf den dritten Platz kam die Pressemitteilung „AWI-Forscher messen Rekordkonzentration von Mikroplastik im arktischen Meereis“ der Abteilung Kommunikation und Medien des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (Bremen). Sie ist die höchstbewertete in der Kategorie „wissenschaftlicher Wert“. Mikroplastik ist ein wichtiges Thema; neue Messergebnisse hierzu haben hohen Nachrichtenwert. Zur handwerklichen Qualität befand die Jury: Die Pressemitteilung sei zwar sehr lang. Wer sich aber darauf einlasse, dem bringe sie in jedem Absatz noch eine weitere, interessante Information. Der Hintergrund sei gut aufbereitet und die Menge der gelieferten Details beeindruckend. Das Preisgeld für den dritten Platz betrug 500 €.

Der idw-Preis

Journalistenpreise gibt es mehr als 500 allein in Deutschland. Ein wichtiges Rohmaterial für viele journalistische Arbeiten wird jedoch kaum je ausgezeichnet: gute Pressemitteilungen. Darum verleiht der Informationsdienst Wissenschaft (idw) e. V. den idw-Preis für Wissenschaftskommunikation für die drei besten Pressemitteilungen, die im Vorjahr über idw-online.de veröffentlicht wurden – in diesem Jahr zum zehnten Mal.