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Als ich Medienarbeit im PR-Studium an der Hochschule der Medien, in Praktika und verschiedenen Jobs gelernt habe, bekam ich Antworten auf Fragen, die mir heute ganz selbstverständlich erscheinen. Im Zwiegespräch mit meinem früheren Ich wäre ich vermutlich bei Wissenslücken dennoch ziemlich unversöhnlich: “Ist doch total logisch, wie kannst du das nicht verstehen?!”.

Die Gründer “meiner Start-ups” bringen meist ebenso wenig Wissen über PR und Medienarbeit mit wie ich zu Beginn. Das führt im Alltag zu Situationen, die im ersten Moment verwundern, auf den zweiten Blick aber durchaus nachvollziehbar sind. Drei Beispiele:

1. PR als Speedboot

Während Social Media direkte Resultate liefert, hat die klassische Medienkommunikation deutlich längere Vorlaufzeiten. Die berechtigte Start-up-Frage: “Wann erscheint der Artikel denn eigentlich?” ist häufig nicht direkt zu beantworten.

Ein Grund: Der Journalist hat bereits andere Themen auf dem Tisch. Ein anderes Mal ist der Redakteur schlicht im Urlaub oder krank. Im Print-Bereich kommt es zudem häufiger vor, dass Redaktionen mit sogenannten Themen-Specials beziehungsweise -Monaten arbeiten. Es kann also passieren, dass es eine Themenidee zum eCommerce aktuell nicht ins Heft schafft, einige Ausgaben später aber genau auf das Special (“Online Shopping”) zugeschnitten ist.

Tipp: Nicht von einem festen Veröffentlichungszeitpunkt ausgehen, sondern die Ansprache so gestalten, dass der Artikel beim Redakteur länger reifen kann. Sich bewusst machen, dass man im “Zweifel” nur ein weiteres Thema für den Journalist liefert.

2. Social Media first, Medienarbeit second

Social Media ist für viele Start-ups der Kommunikationskanal Nr. 1 – und entsprechend routiniert praktiziert. Der Umgang mit klassischen Medien hingegen eher selten. Der Fokus auf sozialen Netzwerken liegt daher nahe: “Das Posting dazu geht morgen raus!”.

Der Einfluss auf die Medienarbeit wird dabei oft unterschätzt. Hat der Gründer schon vor einigen Stunden eine News über meine Netzwerke geteilt, und trägt die Informationen erst wesentlich später an den Journalisten heran, fühlt sich dieser zu recht übergangen.

Tipp: Beim Timing die klassische Medienarbeit nicht hintenanstellen, sondern dem Journalisten zumindest parallel zum Posting auf Social Media Zugang zu den Informationen geben.

3. Extra-Wünsche beim Clipping

“Wieso ist mein Zitat nicht vollständig abgedruckt?”, ärgert sich der Gründer nach Erscheinen eines Beitrags über das Start-up. Verständlich, dass man gerne das komplette Statement aus der Presseansprache im Artikel wiederfinden würde. Doch ist das Clipping dadurch ein Desaster und eine bewusste Geringschätzung durch den Redakteur?

Jeder Journalist tickt anders – der eine sieht in dem Statement eine Aufwertung des Artikels, ein anderer sieht kaum Mehrwert für die Leserinnen und Leser. Hier ist einfach so, dass man dem Redakteur zugestehen muss, dass er darüber entscheidet, welche Inhalte relevant sind. Kommt man bei dem Artikel grundsätzlich positiv weg, ist es den Ärger nicht wert.

Tipp: Ein Häkchen dahinter setzen und die Entscheidung der Journalistinnen und Journalisten akzeptieren und sie nicht überreden wollen; sich mit dem guten Bericht statt dem “Mondlandungs”-Clipping zufriedengeben. Denn die Redakteure sollen auch künftig wieder über das Start-up berichten wollen und dabei nicht als erstes an den uneinsichtigen Gründer denken.

Fazit:

Rottinger Grafik PR Journal Erwartungen MedienarbeitWer meine Beiträge zu “Was Start-up-PR von Social Media lernen kann” überflogen hat, wird vermutlich ein wenig überrascht sein. Darin habe ich schließlich aufgezeigt, dass sich Gründer und Gründerinnen bei der Pressearbeit den ein oder anderen Kniff von den Socials abschauen können.

Doch das “ABER” muss man hier großschreiben, denn es gibt dann doch ziemliche Unterschiede: Gründer haben viele inspirierende Gedanken, die sie in Medien-Resultaten umgesetzt sehen möchten. Das funktioniert auch, allerdings nicht exakt “wann” und “wie” man sich das vorstellt – und von Instagram & Co. gewohnt ist.

Situationen wie oben werden sich noch häufiger ergeben, da die Hands-on-Mentalität aus der Start-up-Welt nicht immer kompatibel mit eingespielten Kommunikationsmodi des Journalismus ist.

Weitere PR-Tipps für Gründerinnen und Gründer gibt es im nächsten “PR-Check-in für Start-ups" am 15. April. Dann berichtet der Kolumnist von verpassten Chancen bei der Start-up-Medienarbeit.

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Über den Autor: Daniel Rottinger (31) ist gelernter Redakteur. Er hat PR in Stuttgart studiert und nebenbei in einem Tech-Start-up gearbeitet. Als freiberuflicher PR-Berater unterstützt er Start-ups dabei, Stories über ihre Entwicklung und ihre Gründerinnen und Gründer zielgerichtet in die Medien zu bringen.


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