Chancen-Kompass Neue Kolumne Von Selbstzweifeln zur Selbstsicherheit

Lieber Leserinnen und Leser, das PR-JOURNAL hat eine neue Rubrik, den „Chancen-Kompass“. Als Autorin konnten wir dafür Mirjam Berle gewinnen, die uns einmal monatlich Hilfestellung anbietet, wenn es um die persönliche Weiterentwicklung und Transformation geht. Sie lässt uns teilhaben an ihrem großen Erfahrungsschatz, auf dessen Basis sie die Themen anspricht, die sonst vielleicht nur im persönlichen Umfeld zur Sprache kommen. In der ersten Folge geht es um Selbstzweifel und Selbstsicherheit.

Mirjam Berle lässt die Leserschaft des PR-JOURNALs teilhaben an ihrem Erfahrungsschatz. (Foto: privat)

Von Mirjam Berle

In einer Ära der Disruption untergraben Zweifel allzu oft die Zuversicht. Als Kommunikatorinnen und Kommunikatoren in vorderster Linie ist Überzeugungskraft Gold wert – denn wenn wir nicht überzeugen, tun es möglicherweise die Falschen. Die Frage ist: Wie steuern wir durch die Stürme, wenn unser innerer Kompass schwankt?

Vielleicht liegen Antworten in unseren Zweifeln selbst – bisher oft Feinde, künftig mögliche Freunde? Statt sie zu bekämpfen, befragen wir sie (wie wir das auch mit wichtigen Stakeholdern tun): Was genau verunsichert uns? Wissenslücken? Erfahrungsmangel? Urteilsangst? Was können wir aus diesen Zweifeln lernen über uns, unsere Arbeit, unsere Selbstansprache?

Selbstreflexion ist Notwendigkeit

Selbstreflexion ist Notwendigkeit, keine Nebensache. Sie unterscheidet valide Bedenken von übertriebenen Ängsten. Beruhen Zweifel auf Fakten – ein Zeichen für Informationsbedarf? Oder sind es Trugbilder durch überhöhte Erwartungen – ein Zeichen für Perspektivwechsel?

Zur Selbstsicherheit führt keine Abkürzung, sondern beständiges Vorwärtskommen und die richtige Kommunikation mit uns selbst. Mikro-Erfolge sind Schlüssel: Komplexität klar vermitteln, in hitzigen Debatten gelassen bleiben. Jede gemeisterte Hürde mehr stärkt die Zuversicht.

Feedback korrigiert die Selbstwahrnehmung

Unser Blick kann verzerrt sein. Externes Feedback korrigiert die Selbstwahrnehmung – sofern es neben Schwächen auch Stärken ausleuchtet. Diese Anker stabilisieren unser Selbstvertrauen.

Auch Kernkompetenzen sind Ressourcen: Storytelling, Krisenmanagement. Fähigkeiten lassen sich auf neue Kontexte übertragen, egal ob Restrukturierung, Produktkrise oder Haltungskommunikation.

Zweifel können Katalysatoren für Wachstum sein, sie zwingen uns, Ansätze kritisch zu hinterfragen und innovativ anzupassen – gestützt auf Stärken und Erfahrungen.

Zweifel schrumpfen im Licht

Lassen wir Zweifel nicht im Dunkeln des Verdrängens wuchern. Ans Licht geholt, schrumpfen oder verschwinden sie. Konfrontiert mit Fakten oder Perspektivwechsel wächst daraus auch neue Zuversicht.

Meine Erfahrung: Durch unsichere Zeiten navigieren wir dank unserer Zweifel. Zweifeln ist menschlich, professionell ist es, sie zu überwinden.

Sehen wir Zweifel aus Sicht der Berater: Sie zeigen Wachstumsfelder, einen gewissen Bedarf an Mut und Unterstützungsfelder auf, um gestärkt und zuversichtlich durch Turbulenzen zu steuern. Nicht nur für uns, auch als Orientierung für andere. Diese reflektierende, entschlossene Haltung zeichnet Kommunikatoren aus – und macht sie besonders gefragt im Wandel.

Gedanken zum Mitnehmen...

  • Betrachte deine Selbstzweifel nicht als Feinde, sondern als Weggefährten auf dem Weg zu neuen Sichtweisen.
  • Kommunikationsstärke ist nicht nur für andere da, nutze ihre Kraft ruhig öfter, um die eigene Zuversicht zu stärken.
  • Zweifel wuchern im Dunkel des Verdrängens, holst du sie ans Licht, schrumpfen sie und lassen sich leichter überwinden.

Über die Autorin: Veränderung ist die ständige Begleiterin von Mirjam Berle. In ihrer über 20-jährigen Karriere hat sie unzählige Transformationsprozesse und Krisensituationen hautnah miterlebt – als Führungskraft und Kommunikatorin. Als Wegbereiterin für Wandel berät und begleitet Mirjam heute Führungskräfte dabei, neue Wege zu erkennen und souverän zu beschreiten.

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