„Nein, nicht nur ich. Wir alle sind Helden!“

Es tut uns leid (oder auch nicht), denn unser Sprach-Optimist und überzeugter Hesse Murtaza Akbar (Foto) ist seit dem 18. Mai nicht mehr ganz zurechnungsfähig und in einem sehr speziellen Zustand der Glückseligkeit. Als kleiner Steppke hat er einst erlebt, wie sein Herzensverein Eintracht Frankfurt 1980 den Uefa-Cup gewann mit dem Jürgen (Grabowski), und 2022 ist das nach 42 Jahren tatsächlich wieder passiert. Eigentlich wollte er dabei sein, live und in Farbe, denn in Sevilla hat er mal studiert und in der wunderschönen Altstadt gewohnt, doch Corona hat ihm einen gehörigen (Doppel)Strich durch die Rechnung gemacht. Dafür hat er dann wenigstens ganz optimistisch die komplette Berichterstattung zum Europa-League-Finale verfolgt, auf allen Kanälen. Sein Fazit lesen Sie hier exklusiv. Es kommen alle Helden des deutschen Fußballs vor, wirklich alle. Eine Ode an den Fußballsprech.  

Von Murtaza Akbar, Neu-Isenburg

Jeder will sich äußern zum Sieg der Frankfurter Eintracht in der Fußball Europa League 2022 in Sevilla nach einem 6:5 nach Elfmeterschießen (1:1 nach regulärer Spielzeit und Verlängerung) gegen Glasgow Rangers. Alle folgenden Aussagen entsprechen natürlich der Wahrheit, na ja, sagen wir fast alle. 

Alexander Bommes (ARD): „Schade, dass wir nicht das Europa-League-Finale übertragen, aber wir haben ja wenigstens Weltmeister Bastian Schweinsteiger als Experten.“

Bastian Schweinsteiger (Vorstandsvorsitzender der Floskelwolke): „Ich freue mich auf die Eintracht, sie spielt mit Leidenschaft. Das wird ein heißes Duell, da spielen elf gegen elf und man weiß nicht, wie es ausgeht.“

Fredi Bobic (zweifacher Manager des Jahres mit Eintracht Frankfurt und jetzt „aufgestiegen“ zum Sportchef bei Hertha BSC Berlin): „Sevilla ist schön, keine Frage, aber am Ende des Tages zählt auf dem Platz und nicht, was wir hier erzählen. Ich weiß, wovon ich rede.“

Niko Kovac (künftiger Trainer beim VfL Wolfsburg): „Das ist so, Stand jetzt?!“

Franz Beckenbauer (Kaiser): „Schauen wir mal.“

Adi Hütter (doppelter Ex-Trainer): „Eintracht? Gladbach? Ja, ich bleibe Trainer. Von wem, weiß ich noch nicht, wechseln ja nur die Farben.“

Rode Sebastian Eintracht Ffurt KapitaenSebastian Rode (Eintracht-Kapitän mit Turban-Verband, Foto): „Wer hat eigentlich das meiste geleistet im Finale?“

Peter Feldmann (Obermeister aller Bürger mit Pokal in der Hand): „Ich und Makato Hasabi.“

Lothar Matthäus (Franke): „Verlängerung und dann noch Elfmeterschießen? Ein Loddar Maddhäus hätte das Spiel schon in der regulären Spielzeit entschieden, mit einem Dor spätestens in der 89. Minute.“

Timmy Chandler (Eintracht-Kabinenchef): „Wie gesagt, Frankfurt ist der geilste Verein! Wie gesagt, das ist so geil für die Region.“

Robert Habeck (per Video-Botschaft): „Ihr habt den Vereinen, die wegen dubioser Mäzene im Geld schwimmen, moralisch einfach den Hahn abgedreht. Das ist ein Sieg für die Gemeinschaft und uns alle. Danke Euch.“

Didi Hamann („Experte“ bei Sky): „Kevin Trapp ist ganz klar mein Didi-Man.“

Axel Hellmann (Fan und Eintracht-Vorstand): „Ich glaube an die Metaphysik. Deshalb haben wir gewonnen. Wir sind einfach der Klebstoff der Gesellschaft.“

Glasner Oliver Trainer Eintracht Frankfurt Screenshot YouTubeOliver Glasner (Titel-Trainer, Foto): „Ja, jetzt wisst Ihr, warum Rafa so wichtig ist. Unser erster Verteidiger und Stürmer in Person.“

Rafael Borré (Stürmer und Verteidiger): „Si, es verdad.“

Peter Fischer (Präsident mit krächzender Stimme): „Ich will aus diesem Mist-Pokal saufen.“

Uli Hoeneß (Bayern München in Person): „Was ist da los in Frankfurt? Ihr feiert ja so, als wärt ihr deutscher Meister geworden?“

Aki Watzke (BVB-Börsenvorstand): „Glückwunsch, ist Euer Trainer zu haben? Oder habt Ihr vielleicht sogar Kontakt zu Jürgen Klopp?“

Jürgen Klopp (Rhetorik-Gott und Menschenfischer): „Das liegt daran, dass ich auch mal bei der Eintracht gespielt habe, bei den Amateuren 1988. Ich habe dort einiges hinterlassen.“

Oliver Kahn (Ex-Tipico-Werber): „Ihr habt Eier gezeigt. Eier!“

Trapp Kevin Keeper Eintracht FrankfurtKevin Trapp (Torwart mit Empathie, Foto): „Nein, nicht nur ich. Wir sind alle Helden!“

Donata Hopfen (DFL-Chefin): „Das müssen wir weltweit vermarkten. Geht besser als mit Leipzig.“

Rudi Völler (Tante und Weltmeister): „Ich komme aus der Region, aus Offenbach.“

Alex Meier (AMFG14): „Wer nicht hüpft, ist Offenbacher, hey, hey, hey!“

Christian Streich (Badener) „Des musch ma erschtma schaffe. Wir habbe leida verlore gege die Bulle.“

Steffi Jones (Weltmeisterin): „Frankfurt kann halt, was nur Frankfurt kann.“

Andreas Möller (Schwalbenmeister): „Ich hatte vom Feeling her von Anfang an ein gutes Gefühl.“

Jan Aage Fjörtoft (Übersteiger-König): „Kevin Trapp hätte die Titanic gerettet.“

Felix Magath (Teetrinker): „Dieser Spruch ist für mich reserviert. Allein für mich.“

Jürgen Grabowski (Fußballgigant aus dem Himmel): „Danke Ihr Lieben, das habt Ihr richtig gut gemacht.“

Dragoslav Stepanovic (Kult): „Lebbe geht weida.“

Der Autor Murtaza Akbar ist Geschäftsführer von Wortwahl – Agentur für Unternehmens- und Onlinekommunikation in Neu-Isenburg. Der gebürtige Frankfurter mit pakistanischen Wurzeln ist zudem Dozent an der Hochschule Darmstadt im Studiengang Onlinekommunikation sowie Speaker, Trainer und Coach zum Thema Sprache und (Kunden-)Kommunikation – hier geht’s zu seiner Speaker-Broschüre. Zu erreichen ist Murtaza Akbar per E-Mail beziehungsweise via TwitterInstagram und Facebook.

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Personalien

Zuwachs für Boldt in Berlin und Köln

Wehrs Julia SenCons Boldt 2024Bienias Marius SenCons Boldt 2024Julia Wehrs (Foto l.) und Marius Bienias (r., © Boldt) sind als Senior Consultants neue Mitglieder im Team der internationalen Kommunikationsberatung Boldt. Bienias ergänzt seit März das Team in Köln. Zuvor arbeitete er unter anderem als Senior Account Manager bei den Agenturen Team Lewis und Edelman. Wehrs unterstützt seit April den Bereich Corporate und Public Affairs in Berlin. Zuletzt war sie Account Managerin im Public Affairs-Team von BCW (Burson Cohn & Wolfe) Deutschland.

Etats

Targobank vertraut auf newskontor

Marco Cabras und Tanja PlebuchDie Targobank wird sich zukünftig in Kommunikationsfragen von newskontor beraten und unterstützen lassen. Die Bank, die zu den größten Kreditinstituten Deutschlands gehört, hat die in Düsseldorf beheimatete Agentur als neuen Partner an Bord geholt. Das Mandat umfasst neben der Beratung auch Corporate Communications und Contenterstellung. Die Zusammenarbeit hat im 1. Quartal 2024 begonnen.

Agenturen

Durchschnittliches Wachstum von 5,7 Prozent

Nach der Veröffentlichung des GWA Frühjahrsmonitor im März wurde nun das Ranking der Inhaber-geführten Agenturen veröffentlicht. Vorgelegt wurde es von der Arbeitsgemeinschaft Rankingliste „Horizont“, „w&v“, GWA. Sie ermittelte für die Top 50 der Inhaberagenturen ein durchschnittliches Wachstum von 5,7 Prozent für das Jahr 2023, das damit höher ausfällt als die für die GWA-Mitgliedsagenturen ermittelten 3,3 Prozent.

Unternehmen

Noch Zwei deutsche Unternehmen unter den Top 100

Deckblatt des PwC Global Top 100 RankingNach einem schwierigen Jahr 2023 haben die 100 wertvollsten Unternehmen der Welt laut dem jährlichen „Global Top 100“-Ranking von PwC wieder ein neues Allzeithoch erreicht. Mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von 39,9 Billionen US-Dollar zum 31. März 2024 übertrafen sie ihren bisherigen Spitzenwert aus dem Jahr 2022 von 35 Billionen US-Dollar. Deutschland landet im Länderranking auf Platz 13.

Verbände

DPRG und GPRA bündeln Kompetenzen

Ulf Mehner und Alexandra GroßWirtschaft und Gesellschaft stehen vor zahlreichen Transformationsprojekten: Energiewende, Mobilitätswende, Industrie-Umbau. Für den Erfolg sind Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Dafür bedarf es transparenter und professioneller Kommunikation auf Basis verbindlicher und nachvollziehbarer Qualitätskriterien und -standards. Die werden jetzt gemeinsam mit DPRG und GPRA erarbeitet.

Branche

Ketchum führt geschlechtsneutrale Elternzeit ein

Tabea FesserInmitten einer politischen Debatte über die Einführung bezahlter Elternzeit für frischgebackene Väter, die aufgrund von Finanzierungsstreitigkeiten ins Stocken geraten ist, setzt Ketchum ein Signal in Richtung Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit am Arbeitsplatz: Die Agentur führt die geschlechtsneutrale, voll bezahlte Elternzeit für alle Mitarbeitenden ein.

Medien

Kürschner-Verlag wird 75

Zwei BuchcoverDas rot-weiß gestreifte Taschenbuch, in dem alle Bundestagsabgeordneten mit Bild und Biografie vorgestellt werden, hatten viele schon in der Hand. Der Verlag, der dieses Taschenbuch herausgibt, feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Vor 75 Jahren wurde die Neue Darmstädter Verlagsanstalt GmbH durch Adolf Holzapfel in Darmstadt gegründet und nahm am 16. Mai 1949 den Geschäftsbetrieb als Verlag auf.

Das PR-Interview

Klare Kante war wichtig für die Mitarbeiterschaft

Wigan SalazarWigan Salazar ist Gast im Interview des Monats März im PR-JOURNAL-Podcast. Im Gespräch erklärt der CEO von MSL Germany, was das Mandat für das Essener Medienhaus Correctiv beinhaltet und wie es zu einer Dienstanweisung in Sachen AfD kam. Außerdem spricht er über den leichten Umsatzrückgang seiner Agentur, die im vergangenen Jahr dennoch zur Agentur des Jahres gekürt wurde. Schlaglichtartig haben wir hier einige prägnante Aussagen Salazars herausgestellt.

Autoren-Beiträge

Rechte Kommunikation erkennen und bekämpfen

Felix Meyer-WykUnsere Vorstellung von Rechtsextremen beschränkt sich oft auf offensichtliche Verfassungsfeinde: Glatzen mit Springerstiefel oder „Ausländer raus“-Rufe. Keine Frage, diese Gruppen sind gefährlich. Deutlich unauffälliger, aber mindestens genauso gefährlich sind die Neuen Rechten. Für uns als Kommunikatorinnen und Kommunikatoren ist es wichtig, ihre Denkmuster und Strategien zu kennen, denn mit ihren Auftritten werden wir es vermehrt zu tun haben.

Rezensionen

Design Thinking als faszinierende Lektüre

Buchcover DesignthinkingZumeist werden an dieser Stelle brandaktuelle Bücher mit Bezug zu Unternehmenskommunikation, Kommunikationsmanagement, PR vorgestellt. Hin und wieder genehmigt sich der Rezensent aber einen Blick auf erstklassige Fachliteratur, deren Erscheinen schon ein paar Jahre zurück liegt. Anlass dieses Mal ist eine durchaus aktuelle Reihe des angesehenen Wirtschaftsbuch-Verlags Vahlen in München, der in einer eigenen Edition Management-Klassiker neu herausbringt.

Kommentare

Brillante Ideen funkeln in düsteren Zeiten umso heller

Fünf Anmerkungen zu den Eurobest PR Awards 2023

Einen positiven Grundeindruck bei den Eurobest Awards 2023 hinterließ bereits die beeindruckende Zahl von über 160 Einreichungen bei PR – weit mehr als in einigen anderen Kategorien. Die Bedeutung von PR wird demnach mehr denn je als sehr hoch eingeschätzt. Selbst wenn die Beiträge bei Ausrichtung und Qualität extrem divers waren, habe ich als Juror einige Gesamteindrücke aus London mitgenommen:

Studien

Harte Fakten und Kennzahlen fehlen

Schriftzug CR BenchmarkNachhaltigkeitskommunikation ist auf den Corporate Websites zentral positioniert. Immer mehr Unternehmen verknüpfen den Geschäftserfolg inhaltlich mit Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Bedenklich ist aber die seit mehreren Jahren rückläufige Transparenz. Wichtige Kennzahlen verschwinden allmählich aus der Nachhaltigkeitskommunikation. Der neue CR Benchmark von NetFed zeigt die aktuellen Entwicklungen.

Aus- und Weiterbildung

Neue Website veröffentlicht

Screenshot der neuen dapr-WebsiteDie Deutsche Akademie für Public Relations (dapr) hat ihre neue Website. Sie bietet Userinnen und Usern nach eigenen Angaben fortan mehr Serviceorientierung, ein zeitgemäßes Design und eine stark vereinfachte Nutzerführung, unter anderem durch eine neue Suchfunktion sowie durch die Zusammenführung mit dem ehemals separaten dapr-Shop. Interessenten können nun die individuell passende Qualifizierung schneller finden.

Macht der Bilder

SORA Dich nicht!

Schon wieder droht eine ganze Branche im KI-Schlund zu verschwinden: erst waren es die Texter und Kreativen, jetzt sind es die Filmemacher. In der Tat: Was Open AI mit SORA auf unsere Wirklichkeit losgelassen hat, erscheint auf den ersten Blick atemberaubend. Zweifelsohne ist SORA ein Text-zu-Video-Tool der nächsten Generation. Aber erst die Kombination aus Technologie und der Marktmacht von OpenAI / Microsoft macht SORA zu einem Werkzeug, dass unsere Wirklichkeit beeinflussen wird. Aber schauen wir doch erstmal genauer hin...

Agile Denkpause

Weg mit der Paywall

Kathrin Behrens Ihr kennt es: Ihr stolpert über einen Artikel, klickt ihn an, beginnt zu lesen. Sobald es spannend wird, ist Schluss. Eine Bezahlschranke, angelsächsisch „Paywall“, poppt auf. Von hier aus geht es nur mit einem langfristigen Vertrag weiter, it's Abo-Time: Rund 24,00 Euro kostet dieses digital bei der „Zeit“, 41,00 Euro bei der „FAZ“ und 43,00 Euro bei der „SZ“. Fixkosten, die ich meide. Ich finde Paywalls ätzend und wenig innovativ, sie verderben mir regelmäßig die Laune.

Jobprofile

Was macht eigentlich ein Account Executive bei der Agentur Edelman Germany?

„Als ich bei Edelman eine Ausschreibung sah, die meine beruflichen Leidenschaften – Gesundheit und Kommunikation – vereint, war es wie ein ‚perfect match‘,“ erklärt Stella Henn heute. Bereits seit November 2022 ist sie bei Edelman Germany und beschäftigt sich mit Healthcare-PR und der Umsetzung von Multi-Channel Kommunikations-Strategien und -Kampagnen sowie deren Umsetzung. Nachfolgend stellt sie im Interview ihre Aufgaben und ihren Arbeitgeber vor.

Preise und Awards

Stolze Gewinnerinnen und Gewinner

Von links: Christoph Heshmatpour, Johanna Wittner, Michael Rotschädl und Lukas KalteisDie Erstplatzierten des diesjährigen Franz-Bogner-Wissenschaftspreises für PR stehen fest: Es sind Johanna Wittner, Michael Rotschädl, Christoph Heshmatpour und Lukas Kalteis. Insgesamt wurden 33 wissenschaftliche Arbeiten aus dem Jahr 2023 in vier Kategorien eingereicht. Zehn Arbeiten erhielten bei der Verleihung am 22. April in Wien eine Auszeichnung. Das Preisgeld beträgt insgesamt 8.900,00 Euro.

Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.