Schöner Text über hässliches Tier: idw zeichnet beste Pressemitteilungen aus

Das Aussehen der Nacktmulle ist nicht jedermanns Sache. Die Pressemitteilung über ihr Kommunikationsverhalten dagegen ist klare Siegerin beim diesjährigen Preis für Wissenschaftskommunikation, der vom Informationsdienst Wissenschaft e.V. (idw) vergeben wird. Nach dem Urteil der Jury gebührt der Pressestelle des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin dafür Platz 1. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die Pressestellen des Instituts für Weltwirtschaft und der Universität Marburg. Der Preis würdigt Pressemitteilungen, die von hoher handwerklicher Professionalität (Qualität) sind, überragenden Nachrichtenwert besitzen und wissenschaftlich relevant sind (Relevanz und Originalität). Die Preisverleihung am 1. April fand Corona-bedingt online statt.

Grund zur Freude hat die Pressestelle des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin. Sie gewann mit ihrer Pressemitteilung den ersten Platz. (Foto: Felix Petermann, MDC)

Die Laudationes hielt Josef Zens, Vorstandsmitglied des idw und zugleich Pressesprecher des Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ). Er konnte als Erstplatzierte eine Pressestelle aus dem eigenen Verbund vorstellen: Platz 1 belegt die Pressemitteilung „Nacktmulle sprechen Dialekt“ der Abteilung Kommunikation des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Berlin).

Diese PM ist mit Abstand die höchstbewertete in der Kategorie „Handwerk“, die am zweithöchsten bewertete in der Kategorie „Nachrichtenwert“ und eine der beiden höchstbewerteten in der Kategorie „wissenschaftliche Bedeutung“. Sie erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro und eine öffentlich anzubringende Tafel, die den Erfolg dauerhaft dokumentiert.

Auf Platz 2 kommt die Pressemitteilung „Geheime Verträge: Studie enthüllt Chinas Kreditvergabepraxis der Belt and Road Initiative“ der Abteilung Kommunikation, Institut für Weltwirtschaft (Kiel). Das Preisgeld für den zweiten Platz beträgt 1.000 Euro.

Platz 3 belegt die Pressemitteilung „Mikroplastik führt zu Gefäßentzündungen“ der Stabsstelle Hochschulkommunikation und Presse, Philipps-Universität Marburg. Das Preisgeld für den dritten Platz beträgt 500 Euro.

Laudator Zens dankte der Jury im Namen des idw-Vorstands für das ehrenamtliche Engagement. Die Jury hatte 84 Einreichungen zu begutachten. Jedes Jurymitglied konnte daraus drei Pressemitteilungen nominieren. Zwei wurden von mehreren Jurymitgliedern nominiert, so dass es am Ende elf in die Endauswahl schafften.

Der idw-Preis

Auf den Websites des Informationsdiensts Wissenschaft (idw) werden jährlich rund 20.000 Pressemitteilungen aus mehr als 1.000 wissenschaftlichen Einrichtungen verbreitet. Der idw gibt den angeschlossenen Pressestellen Qualitätsstandards für die Inhalte vor; zum Beispiel sind werbliche Aussagen unzulässig. Als Qualitätsanreiz schreibt der idw jährlich den Preis für Wissenschaftskommunikation aus. Der Preis würdigt im idw veröffentlichte Pressemitteilungen, die von hoher handwerklicher Professionalität (Qualität), überragendem Nachrichtenwert (Relevanz) und wissenschaftlicher Bedeutung (Originalität) sind. Die Jury gewichtet die handwerkliche Qualität mit 50, den Nachrichtenwert mit 40 und die wissenschaftliche Bedeutung mit zehn Prozent. Die Pressestellen erhalten das Preisgeld für Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -verbesserung ihrer Kommunikationsarbeit.

Die Jury 2022:

  • Caspar Dohmen, freier Wirtschaftsjournalist und Buchautor
  • Cornelia Eulitz-Satzger, Redakteurin hr-info Team Wissen
  • Sascha Karberg, Ressortleiter Wissen & Forschung „Tagesspiegel“
  • Magdalena Schaeffer, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG und idw-Vorstandsmitglied
  • Patrick Bierther, Journalist und im idw-Team für den Preis zuständig

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