Agenturranking 2021 in der Schweiz: Agenturbranche stellt in der Krise Stabilität unter Beweis

Die Agenturbranche in der Schweiz hat genau wie in anderen Ländern schwierige eineinhalb Krisen-Jahre hinter sich. Die Mitgliedsagenturen des Verbandes Leading Swiss Agencies (LSA) konnten die Erträge aber dank hoher Flexibilität und Adaptionsfähigkeit aber nach eigenen Angaben stabil halten. Das weist das Agenturranking für 2021 aus. LSA vereint die führenden Kommunikationsagenturen der Schweiz in einem Verband, der sich als Qualitäts- und Gütesiegel für die Leistungen seiner Mitglieder im Markt versteht. Direkt vergleichbar mit den Zahlen in Deutschland sind die dargestellten Ergebnisse aber nicht, da die Ergebnisse von Media-Agenturen hier mit eingeflossen sind. Auch unterscheidet das Ranking nicht zwischen reinen Werbeagenturen und Agenturen mit PR-DNA.

Diese Kommunikationsagenturen weist der LSA in der Schweiz als Top-10 aus. Die Zahl in der rechten Spalte weist die Vollzeitarbeitskräfte (FTE) aus. (Quelle: LSA Ranking 2021)

Die Corona-Krise hat sich zu Beginn sehr rasch auch auf die Agenturlandschaft in der Schweiz ausgewirkt. In der Rückschau beschreibt der Verband LSA die Situation so: „Die Kommunikationsbudgets wurden als erstes gekürzt, obwohl Organisationen insbesondere in schwierigen Zeiten besonders gefordert sind, präsent zu bleiben. Agenturen mussten mit großer Vorsicht die Zukunft planen und entsprechende Maßnahmen rasch umsetzen, da sie einem äußerst dynamischen Marktumfeld ausgesetzt sind und sich in dieser außergewöhnlichen Situation entsprechend schnell auf wirtschaftliche Veränderungen einzustellen hatten.“

Dank der bei LSA-Agenturen vorhandenen Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und dem digitalen Know-how habe man diese Krise unter schwierigen Bedingungen gut bewältigen können, gab der Verband zu Protokoll. Dies zeige sich auch im neuen LSA-Agenturranking.

Kumulierte Erträge von 553 Millionen

Die LSA-Agenturen erzielten im vergangenen Jahr kumuliert Erträge in der Höhe von 553 Millionen Franken. Es gilt zu berücksichtigen, dass nach der Fusion der beiden Verbände LSA und Bund der Public Relations Agenturen (BPRA) 16 Agenturen LSA beigetreten sind und den Gesamtertrag entsprechend beeinflussen. Das Ranking basiert auf einer Auswertung der erzielten Bruttobetriebserträge* (BBE) der LSA-Agenturen für das Jahr 2020 und bietet eine Übersicht über die im Verband organisierten Kommunikations- und Mediaagenturen der Schweiz. Es wird von LSA unter seinen 97 Mitgliedern erstellt und gilt als Orientierungshilfe im Schweizer Kommunikationsmarkt.

Bei der Betrachtung der Ergebnisse aus deutscher Sicht ist zu berücksichtigen, dass Media-Agenturen weder im Pfeffer-Ranking berücksichtigt werden, noch beim Ranking der inhabergeführten Kommunikationsagenturen und dem GWA Frühjahrsmonitor. Auch im deutschen Agenturverband, der Gesellschaft PR-Agenturen (GPRA) sind Media-Agenturen nicht vertreten. Die Erlöse aus Mediaschaltungen werden in Deutschland jeweils separat eingeordnet.

Neues Top Ten- und Agentur-Gruppen-Ranking

Neben den bereits bekannten, separat ausgewerteten Rankings der Kommunikations- und Mediaagenturen, wurden für dieses Jahr in der Schweiz ein Ranking der Agentur-Gruppen sowie zwei Top Ten-Rankings erstellt. Sie sollen mit einem jährlich wechselnden Thema, das das Bild der LSA-Agenturen breiter fasst als nur harte Fakten, als Erweiterung der bestehenden Rankings dienen. Das Top-Ten Ranking zeigt einen zusätzlichen Blickwinkel der Diversität nach Geschlechtern und Anzahl gesprochener Muttersprachen in den LSA-Agenturen.

Ausgeglichene Geschlechterverteilung in den LSA-Agenturen

Die Diversität nach Geschlechtern bezieht sich auf deren Ausgeglichenheit über alle Hierarchiestufen hinweg und nicht nur auf die Führungsebene. Dies ergibt einen umfassenderen Blick über die Gender-Ausgewogenheit in den Agenturen. Die Diversität nach Muttersprachen zeigt die Vielfalt des kulturellen Hintergrundes der Agenturmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Im Premieren-Ranking zur Geschlechterverteilung in LSA-Agenturen belegt Agence Trio in der Kategorie der Agenturen bis 40 Mitarbeiter den 1. Platz.

Bei Agenturen mit mehr als 40 Mitarbeitern wird das Ranking von Republica angeführt. Die Leader im Top-Ten-Ranking nach Muttersprachen sind Festland (kleiner als 25 Mitarbeiter) sowie Mediabrands (25 plus Mitarbeiter).

Dentsu Switzerland AG behauptet Platz 1

Die 18 LSA-Mediaagenturen erwirtschafteten 2020 rund 145 Millionen Franken. An der Spitze des Rankings der LSA-Mediaagenturen liegt erneut Dentsu Switzerland.

Rang 1 für Farner Consulting im Ranking der Kommunikationsagenturen

Die ertragsstärkste der insgesamt 78 Kommunikationsagenturen heißt Farner Consulting. Die marktführende Farner Consulting AG agiert als integriert geführte Agentur mit einem Bruttobetriebsertrag zwischen 30 und 40 Millionen Franken und führt damit die Rangliste an.

Publicis ist Leader bei den Agentur-Gruppen

Als Agentur-Gruppe mit Publicis Zürich, Publicis Media Switzerland und Publicis Communications Lausanne belegt die Publicis Gruppe die Leaderposition im Ranking der LSA-Agentur-Gruppen. Auf den nachfolgenden Plätzen liegen die beiden inhabergeführten Agenturen der Jung von Matt Gruppe und die Wirz Gruppe.

* =  BBE (Bruttobetriebsertrag) 2020
An Kunden verrechnete Eigenleistungen der Agentur, inklusive Freelancer: Honorare aus Beratung aller Art, Entschädigungen für textliche, grafische und andere Arbeiten gemäß Gewinn- und Verlustrechnung, ohne Mehrwertsteuer und ohne Durchlaufpositionen oder artfremde Erträge. Die Agenturen sind innerhalb der jeweiligen Kategorie (in Mio.) nach effektiv erzielten BBE gelistet.

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Personalien

Weingärtner spricht für Spectaris

Christof WeingärtnerChristof Weingärtner ist dem 1. April neuer Pressesprecher und Leiter der Verbandskommunikation beim Deutschen Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik Spectaris in Berlin. In dieser Rolle berichtet Weingärtner an den Geschäftsführer Jörg Mayer. Weingärtner bringt für seine neue Aufgabe vielfältige Erfahrungen mit.

Etats

Targobank vertraut auf newskontor

Marco Cabras und Tanja PlebuchDie Targobank wird sich zukünftig in Kommunikationsfragen von newskontor beraten und unterstützen lassen. Die Bank, die zu den größten Kreditinstituten Deutschlands gehört, hat die in Düsseldorf beheimatete Agentur als neuen Partner an Bord geholt. Das Mandat umfasst neben der Beratung auch Corporate Communications und Contenterstellung. Die Zusammenarbeit hat im 1. Quartal 2024 begonnen.

Agenturen

Durchschnittliches Wachstum von 5,7 Prozent

Nach der Veröffentlichung des GWA Frühjahrsmonitor im März wurde nun das Ranking der Inhaber-geführten Agenturen veröffentlicht. Vorgelegt wurde es von der Arbeitsgemeinschaft Rankingliste „Horizont“, „w&v“, GWA. Sie ermittelte für die Top 50 der Inhaberagenturen ein durchschnittliches Wachstum von 5,7 Prozent für das Jahr 2023, das damit höher ausfällt als die für die GWA-Mitgliedsagenturen ermittelten 3,3 Prozent.

Unternehmen

Noch Zwei deutsche Unternehmen unter den Top 100

Deckblatt des PwC Global Top 100 RankingNach einem schwierigen Jahr 2023 haben die 100 wertvollsten Unternehmen der Welt laut dem jährlichen „Global Top 100“-Ranking von PwC wieder ein neues Allzeithoch erreicht. Mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von 39,9 Billionen US-Dollar zum 31. März 2024 übertrafen sie ihren bisherigen Spitzenwert aus dem Jahr 2022 von 35 Billionen US-Dollar. Deutschland landet im Länderranking auf Platz 13.

Verbände

DPRG und GPRA bündeln Kompetenzen

Ulf Mehner und Alexandra GroßWirtschaft und Gesellschaft stehen vor zahlreichen Transformationsprojekten: Energiewende, Mobilitätswende, Industrie-Umbau. Für den Erfolg sind Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Dafür bedarf es transparenter und professioneller Kommunikation auf Basis verbindlicher und nachvollziehbarer Qualitätskriterien und -standards. Die werden jetzt gemeinsam mit DPRG und GPRA erarbeitet.

Branche

Ketchum führt geschlechtsneutrale Elternzeit ein

Tabea FesserInmitten einer politischen Debatte über die Einführung bezahlter Elternzeit für frischgebackene Väter, die aufgrund von Finanzierungsstreitigkeiten ins Stocken geraten ist, setzt Ketchum ein Signal in Richtung Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit am Arbeitsplatz: Die Agentur führt die geschlechtsneutrale, voll bezahlte Elternzeit für alle Mitarbeitenden ein.

Medien

Kürschner-Verlag wird 75

Zwei BuchcoverDas rot-weiß gestreifte Taschenbuch, in dem alle Bundestagsabgeordneten mit Bild und Biografie vorgestellt werden, hatten viele schon in der Hand. Der Verlag, der dieses Taschenbuch herausgibt, feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Vor 75 Jahren wurde die Neue Darmstädter Verlagsanstalt GmbH durch Adolf Holzapfel in Darmstadt gegründet und nahm am 16. Mai 1949 den Geschäftsbetrieb als Verlag auf.

Das PR-Interview

Klare Kante war wichtig für die Mitarbeiterschaft

Wigan SalazarWigan Salazar ist Gast im Interview des Monats März im PR-JOURNAL-Podcast. Im Gespräch erklärt der CEO von MSL Germany, was das Mandat für das Essener Medienhaus Correctiv beinhaltet und wie es zu einer Dienstanweisung in Sachen AfD kam. Außerdem spricht er über den leichten Umsatzrückgang seiner Agentur, die im vergangenen Jahr dennoch zur Agentur des Jahres gekürt wurde. Schlaglichtartig haben wir hier einige prägnante Aussagen Salazars herausgestellt.

Rezensionen

Design Thinking als faszinierende Lektüre

Buchcover DesignthinkingZumeist werden an dieser Stelle brandaktuelle Bücher mit Bezug zu Unternehmenskommunikation, Kommunikationsmanagement, PR vorgestellt. Hin und wieder genehmigt sich der Rezensent aber einen Blick auf erstklassige Fachliteratur, deren Erscheinen schon ein paar Jahre zurück liegt. Anlass dieses Mal ist eine durchaus aktuelle Reihe des angesehenen Wirtschaftsbuch-Verlags Vahlen in München, der in einer eigenen Edition Management-Klassiker neu herausbringt.

Kommentare

Brillante Ideen funkeln in düsteren Zeiten umso heller

Fünf Anmerkungen zu den Eurobest PR Awards 2023

Einen positiven Grundeindruck bei den Eurobest Awards 2023 hinterließ bereits die beeindruckende Zahl von über 160 Einreichungen bei PR – weit mehr als in einigen anderen Kategorien. Die Bedeutung von PR wird demnach mehr denn je als sehr hoch eingeschätzt. Selbst wenn die Beiträge bei Ausrichtung und Qualität extrem divers waren, habe ich als Juror einige Gesamteindrücke aus London mitgenommen:

Studien

Interne Kommunikation: Weniger ist mehr

Eine Umfrage der Hamburger Agentur nwtn bringt es an den Tag, weniger – und seltener – ist in der internen Kommunikation mehr. Die Nachrichtenflut und die vielen Kanäle lösen Stress bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus. Der Wunsch aus der Belegschaft: Lieber nur wöchentlich und dann eine Information, wenn es wirklich etwas Neues gibt. Die Befragung von bonsai Research im Auftrag von nwtn zeigt, dass die Unzufriedenheit mit der internen Kommunikation zunimmt.

Aus- und Weiterbildung

Neue Website veröffentlicht

Screenshot der neuen dapr-WebsiteDie Deutsche Akademie für Public Relations (dapr) hat ihre neue Website. Sie bietet Userinnen und Usern nach eigenen Angaben fortan mehr Serviceorientierung, ein zeitgemäßes Design und eine stark vereinfachte Nutzerführung, unter anderem durch eine neue Suchfunktion sowie durch die Zusammenführung mit dem ehemals separaten dapr-Shop. Interessenten können nun die individuell passende Qualifizierung schneller finden.

Macht der Bilder

SORA Dich nicht!

Schon wieder droht eine ganze Branche im KI-Schlund zu verschwinden: erst waren es die Texter und Kreativen, jetzt sind es die Filmemacher. In der Tat: Was Open AI mit SORA auf unsere Wirklichkeit losgelassen hat, erscheint auf den ersten Blick atemberaubend. Zweifelsohne ist SORA ein Text-zu-Video-Tool der nächsten Generation. Aber erst die Kombination aus Technologie und der Marktmacht von OpenAI / Microsoft macht SORA zu einem Werkzeug, dass unsere Wirklichkeit beeinflussen wird. Aber schauen wir doch erstmal genauer hin...

Agile Denkpause

Weg mit der Paywall

Kathrin Behrens Ihr kennt es: Ihr stolpert über einen Artikel, klickt ihn an, beginnt zu lesen. Sobald es spannend wird, ist Schluss. Eine Bezahlschranke, angelsächsisch „Paywall“, poppt auf. Von hier aus geht es nur mit einem langfristigen Vertrag weiter, it's Abo-Time: Rund 24,00 Euro kostet dieses digital bei der „Zeit“, 41,00 Euro bei der „FAZ“ und 43,00 Euro bei der „SZ“. Fixkosten, die ich meide. Ich finde Paywalls ätzend und wenig innovativ, sie verderben mir regelmäßig die Laune.

Jobprofile

Was macht eigentlich ein Account Executive bei der Agentur Edelman Germany?

„Als ich bei Edelman eine Ausschreibung sah, die meine beruflichen Leidenschaften – Gesundheit und Kommunikation – vereint, war es wie ein ‚perfect match‘,“ erklärt Stella Henn heute. Bereits seit November 2022 ist sie bei Edelman Germany und beschäftigt sich mit Healthcare-PR und der Umsetzung von Multi-Channel Kommunikations-Strategien und -Kampagnen sowie deren Umsetzung. Nachfolgend stellt sie im Interview ihre Aufgaben und ihren Arbeitgeber vor.

Preise und Awards

Auszeichnung für zwei Gewinnerinnen

Caroline Siegel, Lina Blenninger und Günter BenteleLina Blenninger und Caroline Siegel sind die Gewinnerin des Günter-Thiele-Preises 2024 und werden mit dem gleichnamigen Forschungsstipendium 2024 ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 12. April 2024 im Rahmen der Veranstaltung „Refresh“ des Lehrbereichs Communication Management an der Universität Leipzig statt. Der Jury-Vorsitzende ist Professor Günter Bentele.

Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.