Social-DAX-Report 2021: Spitzenplätze für Covestro, Telekom, Siemens – und für Twitter

Auch in den Sozialen Medien stand die diesjährige Berichtssaison stark im Zeichen der Corona-Pandemie. In vielen Posts zogen DAX-30-Unternehmen die Krise als zentralen Bezugsrahmen zur Interpretation der Jahresergebnisse heran. Darüber hinaus belegt der Social-DAX-Report 2021 drei anhaltende Trends: Die Social-Media-Kommunikation der Konzerne legt dieses Jahr auch in der Finanzberichterstattung noch stärker Wert auf Bewegtbild, Personalisierung und Innovation – unter anderem in Form von Experimenten mit kreativen Formaten.
Für seinen aktuellen Social-DAX-Report hat FTI Consulting, Frankfurt am Main, zum fünften Mal seit 2017 untersucht, wie die DAX-30-Unternehmen ihre Jahresergebnisse in den sozialen Medien Twitter, LinkedIn, Facebook und Instagram kommunizieren.

Covestro, Deutsche Telekom und Siemens sind die Top 3 im FTI-Social-DAX-Ranking. Rechts die Übersicht mit den meist genutzten Plattformen, Interaktionen und Posts. (Quelle: Social-DAX-Report 2021 von FTI)

Inhaltlich liegen die Schwerpunkte auch in diesem Jahr auf der Corona-Pandemie sowie auf ESG-Themen (Umwelt, Soziales und Governance/Unternehmensführung). Neu ins Auge stechen eine im Vergleich zu den Vorjahren weiter intensivierte Einbindung von CEOs und eine prominentere Positionierung von CFOs.

Spitzenplätze für Covestro, Deutsche Telekom, Siemens – und für Twitter

Angeführt wird das Social-DAX-Ranking in diesem Jahr von Covestro, gefolgt von der Deutschen Telekom und Siemens. Covestro und die Deutsche Telekom erreichen zum ersten Mal einen Platz in den Top 3. Covestro überzeugt durch eine über alle Kanäle hinweg stringente, sachliche und bildstarke Kommunikation. Die Deutsche Telekom kann durch die starke Einbindung von CEO Timotheus Höttges in Videos und Quotecards punkten. Siemens zeichnet sich durch einen hochwertigen Content-Mix und die prominente Platzierung von Nachhaltigkeitsthemen aus.

Auch bei der Kanalnutzung zur Verbreitung der Jahresergebnisse gibt es einen neuen Gewinner: Twitter erobert den Titel des meistbespielten Social-Media-Kanals von LinkedIn zurück. Das auch zur Verbreitung von Wirtschaftsinformationen immer beliebtere Karrierenetzwerk hatte im Vorjahr erstmals die Nase vorn und rangiert dieses Jahr nur knapp auf Platz 2. Damit ist Twitter zum vierten Mal innerhalb der letzten fünf Jahre der beliebteste Social-Media-Kanal für die DAX-30-Unternehmen.

In Zeiten physischer Distanz personalisiert die Ergebniskommunikation zunehmend

Während Lockdown, Kontaktbeschränkungen und Homeoffice die physische Distanz zwischen Unternehmen und ihren Stakeholdern vergrößerten, waren viele Vorstände als Vertreter ihrer Organisationen auf sozialen Medien präsenter als je zuvor. Auch in der Finanzkommunikation hat die Pandemie einen Trend beschleunigt, der sich bereits zuvor abgezeichnet hatte: der Trend zur immer stärkeren Einbindung der Vorstandsebene auf Social Media. Elf der 30 DAX-Unternehmen veröffentlichten in der aktuellen Berichtssaison über statische Text-Bild-Instrumente wie Quotecards hinaus Videobotschaften ihres CEOs. Zwei Konzerne ließen zudem ihren CFO in eigens produzierten Videos sprechen. Durch die Kombination von Personalisierung und Video verschafften Unternehmen Stakeholdern zumindest virtuelle Nähe zu ihren Spitzenvertretern – trotz pandemiebedingter Distanz. Damit einhergehend verstetigte sich der Trend zu kreativen Ideen, die Unternehmen und ihr Führungspersonal nahbar machen, inklusive spannender „behind the scenes“-Einblicke und überraschender Formate. Besonders gelungene Beispiele hierfür zeigen wir im Report auf.

Von „herausfordernd“ bis „bemerkenswert“: Bewertung der Pandemie klafft auseinander

Inhaltlich fiel der Pandemie bei nahezu allen DAX-30-Unternehmen eine Sonderrolle zu. Die meisten betonten die außergewöhnlichen Umstände und betteten ihre Geschäftsergebnisse auch auf Social Media in diesen Kontext ein. Konkrete Auswirkungen der Krise betrachteten die Konzerne bei der Vorlage der Jahreszahlen allerdings aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln.

Im Detail war der kommunikative Umgang mit den finanziellen und bilanziellen Folgen der Pandemie eine Frage der jeweiligen Betroffenheit – und diese fiel unter den DAX-30 sehr unterschiedlich aus. Bei guten Kennzahlen argumentierten Konzerne häufig, ihre Leistung sei in Anbetracht der Umstände als besonders stark zu bewerten. Legten Unternehmen hingegen schwache Ergebnisse vor, wurden diese vielfach in direkte Verbindung zum schwierigen Umfeld gesetzt.

Einig waren sich alle Unternehmen darin, dass Corona auf die eine oder andere Weise Schwierigkeiten mit sich brachte. Auch die sprachliche Beschreibung der Pandemie und ihrer Folgen bestätigt diesen Eindruck: Rund die Hälfte der DAX-30 nutzte dazu den Begriff „Herausforderung“. Darüber hinaus griffen die Konzerne in – oft englischsprachigen – Social Media-Posts auf eine Vielzahl unterschiedlicher Formulierungen für das vergangene Jahr zurück, von „remarkable“ über „uncertain“ bis zum Euphemismus „everything but boring“.

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Personalien

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Letzte Frist zur Abgabe verlängert bis 23. April

Pfeil mit ÄpfelnDer Endspurt für die Teilnahme am Pfeffer-PR-Journal-Ranking 2024 ist eingeläutet. Die Frist zur Einreichung der Daten aus dem Geschäftsjahr 2023 wurde letztmalig bis zum 23. April verlängert. Noch bis zu diesem Zeitpunkt können „Agenturen mit PR-DNA“ die Zahlen zur Umsatz- und Mitarbeiterentwicklung aus dem vergangenen Jahr melden.

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Allianz-Chef Bäte erfolgreichster DAX-CEO im Social Web

Studie DAX-CEO Social MediaAuf den Plattformen LinkedIn und Instagram soll Allianz-Chef Oliver Bäte in Summe besser kommunizieren als die restlichen DAX-40-Konzernchefs. Das legt jetzt die aktuelle Auflage des „Social CEO-Checks“ offen - der gemeinsam von der Kommunikationsagentur cocodibu und der Hochschule Macromedia herausgegeben wird.

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DPRG und GPRA bündeln Kompetenzen

Ulf Mehner und Alexandra GroßWirtschaft und Gesellschaft stehen vor zahlreichen Transformationsprojekten: Energiewende, Mobilitätswende, Industrie-Umbau. Für den Erfolg sind Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Dafür bedarf es transparenter und professioneller Kommunikation auf Basis verbindlicher und nachvollziehbarer Qualitätskriterien und -standards. Die werden jetzt gemeinsam mit DPRG und GPRA erarbeitet.

Branche

Ketchum führt geschlechtsneutrale Elternzeit ein

Tabea FesserInmitten einer politischen Debatte über die Einführung bezahlter Elternzeit für frischgebackene Väter, die aufgrund von Finanzierungsstreitigkeiten ins Stocken geraten ist, setzt Ketchum ein Signal in Richtung Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit am Arbeitsplatz: Die Agentur führt die geschlechtsneutrale, voll bezahlte Elternzeit für alle Mitarbeitenden ein.

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„FRANZ – das Magazin“

Franz BeckenbauerAm 8. Januar 2024 verstarb Franz Beckenbauer. Genau 100 Tage später, am 16. April, bringt der Journalist und Medienunternehmer Oliver Wurm den Printtitel „FRANZ – das Magazin“ heraus. Auf 132 Seiten erinnert der Verlag Fußballgold „an den größten Fußballer, den Deutschland jemals hatte. Und einen besonderen Menschen.“ Die DFL und der FC Bayern München unterstützen das Projekt.

Das PR-Interview

Klare Kante war wichtig für die Mitarbeiterschaft

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Design Thinking als faszinierende Lektüre

Buchcover DesignthinkingZumeist werden an dieser Stelle brandaktuelle Bücher mit Bezug zu Unternehmenskommunikation, Kommunikationsmanagement, PR vorgestellt. Hin und wieder genehmigt sich der Rezensent aber einen Blick auf erstklassige Fachliteratur, deren Erscheinen schon ein paar Jahre zurück liegt. Anlass dieses Mal ist eine durchaus aktuelle Reihe des angesehenen Wirtschaftsbuch-Verlags Vahlen in München, der in einer eigenen Edition Management-Klassiker neu herausbringt.

Kommentare

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Einen positiven Grundeindruck bei den Eurobest Awards 2023 hinterließ bereits die beeindruckende Zahl von über 160 Einreichungen bei PR – weit mehr als in einigen anderen Kategorien. Die Bedeutung von PR wird demnach mehr denn je als sehr hoch eingeschätzt. Selbst wenn die Beiträge bei Ausrichtung und Qualität extrem divers waren, habe ich als Juror einige Gesamteindrücke aus London mitgenommen:

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Neues Intensivtraining

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Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.