Umfrage zum Arbeitsalltag während Corona: Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben verschwimmt

Netigate, ein europäischer Anbieter für Feedback-Management, hat im Herbst 1.000 Deutsche zu ihrer Arbeitssituation – in Zeiten der Corona-Krise – befragt. Ziel der Umfrage war es, aus den Ergebnissen Empfehlungen für Unternehmen, im Umgang mit mobilem Arbeiten, abzuleiten. Bereits bevor das Wort „Corona“ in aller Munde war, galten Digitalisierung und mobiles Arbeiten als Trends der neuen Arbeitswelt. Der zwangsläufige Probelauf während der Krise zeigt, welche Chancen und Risiken tatsächlich damit einhergehen.

Für die Zukunft wünschen sich 63 Prozent der Beschäftigten, mindestens teilweise im Home-Office arbeiten zu können. (Grafik: Netigate)

Gemäß der aktuellen Netigate-Umfrage wird die Arbeit von zu Hause aus von deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sehr geschätzt. Rund die Hälfte der Befragten war seit Beginn der Pandemie teilweise von zu Hause aus tätig; jeder Sechste sogar ausschließlich. 71 Prozent dieser Umfrageteilnehmer geben an, gerne im Home-Office zu arbeiten.

Obwohl laut der Netigate-Studie zwölf Prozent der Arbeitnehmer das Gefühl haben, die Einstellung zum Home-Office habe sich seit der Pandemie verbessert, gehen die Meinungen zum mobilen Arbeiten unter Führungskräften weiterhin stark auseinander. Diese verunsichert unter anderem die eingeschränkte Kontrolle über ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Distanz. Etwa jede dritte Führungskraft ist nicht überzeugt, im Home-Office ausreichend über Vorgänge in der eigenen Abteilung informiert zu sein. Viele Unternehmen gehen noch heute von einem Modell aus, bei dem ausschließlich vom Büro aus gearbeitet werden sollte.

Abnahme sozialer Kontakte und Entgrenzung von Arbeits- und Privatleben

Die Ergebnisse der Netigate Studie zeigen, dass die Arbeit am im Home-Office trotz dieser Bedenken gut funktioniert. Die Umfrage verdeutlicht, dass besonders gerne solche Arbeitnehmer von zu Hause aus arbeiten, die auch im Büro eher ein stilles Umfeld bevorzugen.

Netigate Umfrage Arbeiten von zu Hause aus Corona1

Je drei Viertel der Arbeitnehmer empfinden den (virtuellen) Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen als problemlos, können konzentriert und effizient arbeiten und geben an, Zugang zu allen nötigen Arbeitsmaterialien zu haben. (Grafik:Netigate)

Der Balanceakt zwischen Arbeit und Sozialleben gelingt hingegen seltener. Nur zwei von drei Arbeitnehmern fällt es leicht, Arbeits- und Privatleben zu Hause voneinander abzugrenzen. Dennoch scheinen die Vorteile des mobilen Arbeitens in der persönlichen Wahrnehmung zu überwiegen. Für die Zukunft wünschen sich 63 Prozent der Beschäftigten, mindestens teilweise im Home-Office arbeiten zu können.

Die Zunahme des Arbeitens aus der Ferne seit Corona hat viele Unternehmen dazu veranlasst, das Arbeitsleben aus der Zeit vor der Pandemie in Frage zu stellen. Die Meinungen zum mobilen Arbeiten gehen in der deutschen Wirtschaft auseinander. Während sich zum Beispiel Hannes Ametsreiter, Geschäftsführer von Vodafone Deutschland & Unitymedia, stark für „fluides Arbeiten“ ausspricht, ist Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender der Adidas AG, diesbezüglich deutlich skeptischer und bezeichnet Arbeiten als „eine soziale Sache“, gar als „Teamsport“. So wird das Arbeitsleben in Deutschland neue flexible Arbeitsformen entwickeln, um sich an den Arbeitsplatz der Zukunft anzupassen.

Über diese Studie: Für die Panelstudie zum Arbeiten während der Corona-Pandemie beantworteten 1.000 zufällig ausgewählte Personen in Deutschland, zwischen dem 10. Und 18. November 2020, einen Online-Fragebogen von Netigate.

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Personalien

Zuwachs für Boldt in Berlin und Köln

Wehrs Julia SenCons Boldt 2024Bienias Marius SenCons Boldt 2024Julia Wehrs (Foto l.) und Marius Bienias (r., © Boldt) sind als Senior Consultants neue Mitglieder im Team der internationalen Kommunikationsberatung Boldt. Bienias ergänzt seit März das Team in Köln. Zuvor arbeitete er unter anderem als Senior Account Manager bei den Agenturen Team Lewis und Edelman. Wehrs unterstützt seit April den Bereich Corporate und Public Affairs in Berlin. Zuletzt war sie Account Managerin im Public Affairs-Team von BCW (Burson Cohn & Wolfe) Deutschland.

Etats

Targobank vertraut auf newskontor

Marco Cabras und Tanja PlebuchDie Targobank wird sich zukünftig in Kommunikationsfragen von newskontor beraten und unterstützen lassen. Die Bank, die zu den größten Kreditinstituten Deutschlands gehört, hat die in Düsseldorf beheimatete Agentur als neuen Partner an Bord geholt. Das Mandat umfasst neben der Beratung auch Corporate Communications und Contenterstellung. Die Zusammenarbeit hat im 1. Quartal 2024 begonnen.

Agenturen

Durchschnittliches Wachstum von 5,7 Prozent

Nach der Veröffentlichung des GWA Frühjahrsmonitor im März wurde nun das Ranking der Inhaber-geführten Agenturen veröffentlicht. Vorgelegt wurde es von der Arbeitsgemeinschaft Rankingliste „Horizont“, „w&v“, GWA. Sie ermittelte für die Top 50 der Inhaberagenturen ein durchschnittliches Wachstum von 5,7 Prozent für das Jahr 2023, das damit höher ausfällt als die für die GWA-Mitgliedsagenturen ermittelten 3,3 Prozent.

Unternehmen

Noch Zwei deutsche Unternehmen unter den Top 100

Deckblatt des PwC Global Top 100 RankingNach einem schwierigen Jahr 2023 haben die 100 wertvollsten Unternehmen der Welt laut dem jährlichen „Global Top 100“-Ranking von PwC wieder ein neues Allzeithoch erreicht. Mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von 39,9 Billionen US-Dollar zum 31. März 2024 übertrafen sie ihren bisherigen Spitzenwert aus dem Jahr 2022 von 35 Billionen US-Dollar. Deutschland landet im Länderranking auf Platz 13.

Verbände

DPRG und GPRA bündeln Kompetenzen

Ulf Mehner und Alexandra GroßWirtschaft und Gesellschaft stehen vor zahlreichen Transformationsprojekten: Energiewende, Mobilitätswende, Industrie-Umbau. Für den Erfolg sind Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Dafür bedarf es transparenter und professioneller Kommunikation auf Basis verbindlicher und nachvollziehbarer Qualitätskriterien und -standards. Die werden jetzt gemeinsam mit DPRG und GPRA erarbeitet.

Branche

Ketchum führt geschlechtsneutrale Elternzeit ein

Tabea FesserInmitten einer politischen Debatte über die Einführung bezahlter Elternzeit für frischgebackene Väter, die aufgrund von Finanzierungsstreitigkeiten ins Stocken geraten ist, setzt Ketchum ein Signal in Richtung Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit am Arbeitsplatz: Die Agentur führt die geschlechtsneutrale, voll bezahlte Elternzeit für alle Mitarbeitenden ein.

Medien

Kürschner-Verlag wird 75

Zwei BuchcoverDas rot-weiß gestreifte Taschenbuch, in dem alle Bundestagsabgeordneten mit Bild und Biografie vorgestellt werden, hatten viele schon in der Hand. Der Verlag, der dieses Taschenbuch herausgibt, feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Vor 75 Jahren wurde die Neue Darmstädter Verlagsanstalt GmbH durch Adolf Holzapfel in Darmstadt gegründet und nahm am 16. Mai 1949 den Geschäftsbetrieb als Verlag auf.

Das PR-Interview

Klare Kante war wichtig für die Mitarbeiterschaft

Wigan SalazarWigan Salazar ist Gast im Interview des Monats März im PR-JOURNAL-Podcast. Im Gespräch erklärt der CEO von MSL Germany, was das Mandat für das Essener Medienhaus Correctiv beinhaltet und wie es zu einer Dienstanweisung in Sachen AfD kam. Außerdem spricht er über den leichten Umsatzrückgang seiner Agentur, die im vergangenen Jahr dennoch zur Agentur des Jahres gekürt wurde. Schlaglichtartig haben wir hier einige prägnante Aussagen Salazars herausgestellt.

Autoren-Beiträge

Rechte Kommunikation erkennen und bekämpfen

Felix Meyer-WykUnsere Vorstellung von Rechtsextremen beschränkt sich oft auf offensichtliche Verfassungsfeinde: Glatzen mit Springerstiefel oder „Ausländer raus“-Rufe. Keine Frage, diese Gruppen sind gefährlich. Deutlich unauffälliger, aber mindestens genauso gefährlich sind die Neuen Rechten. Für uns als Kommunikatorinnen und Kommunikatoren ist es wichtig, ihre Denkmuster und Strategien zu kennen, denn mit ihren Auftritten werden wir es vermehrt zu tun haben.

Rezensionen

Design Thinking als faszinierende Lektüre

Buchcover DesignthinkingZumeist werden an dieser Stelle brandaktuelle Bücher mit Bezug zu Unternehmenskommunikation, Kommunikationsmanagement, PR vorgestellt. Hin und wieder genehmigt sich der Rezensent aber einen Blick auf erstklassige Fachliteratur, deren Erscheinen schon ein paar Jahre zurück liegt. Anlass dieses Mal ist eine durchaus aktuelle Reihe des angesehenen Wirtschaftsbuch-Verlags Vahlen in München, der in einer eigenen Edition Management-Klassiker neu herausbringt.

Kommentare

Brillante Ideen funkeln in düsteren Zeiten umso heller

Fünf Anmerkungen zu den Eurobest PR Awards 2023

Einen positiven Grundeindruck bei den Eurobest Awards 2023 hinterließ bereits die beeindruckende Zahl von über 160 Einreichungen bei PR – weit mehr als in einigen anderen Kategorien. Die Bedeutung von PR wird demnach mehr denn je als sehr hoch eingeschätzt. Selbst wenn die Beiträge bei Ausrichtung und Qualität extrem divers waren, habe ich als Juror einige Gesamteindrücke aus London mitgenommen:

Studien

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Schriftzug CR BenchmarkNachhaltigkeitskommunikation ist auf den Corporate Websites zentral positioniert. Immer mehr Unternehmen verknüpfen den Geschäftserfolg inhaltlich mit Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Bedenklich ist aber die seit mehreren Jahren rückläufige Transparenz. Wichtige Kennzahlen verschwinden allmählich aus der Nachhaltigkeitskommunikation. Der neue CR Benchmark von NetFed zeigt die aktuellen Entwicklungen.

Aus- und Weiterbildung

Neue Website veröffentlicht

Screenshot der neuen dapr-WebsiteDie Deutsche Akademie für Public Relations (dapr) hat ihre neue Website. Sie bietet Userinnen und Usern nach eigenen Angaben fortan mehr Serviceorientierung, ein zeitgemäßes Design und eine stark vereinfachte Nutzerführung, unter anderem durch eine neue Suchfunktion sowie durch die Zusammenführung mit dem ehemals separaten dapr-Shop. Interessenten können nun die individuell passende Qualifizierung schneller finden.

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Weg mit der Paywall

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„Als ich bei Edelman eine Ausschreibung sah, die meine beruflichen Leidenschaften – Gesundheit und Kommunikation – vereint, war es wie ein ‚perfect match‘,“ erklärt Stella Henn heute. Bereits seit November 2022 ist sie bei Edelman Germany und beschäftigt sich mit Healthcare-PR und der Umsetzung von Multi-Channel Kommunikations-Strategien und -Kampagnen sowie deren Umsetzung. Nachfolgend stellt sie im Interview ihre Aufgaben und ihren Arbeitgeber vor.

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Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.