Studie: Flexible Zeit ist der neue Firmenwagen – Arbeitgeberattraktivität durch moderne Benefits

Benefits Survey Kienbaum CoverFlexible Arbeitszeiten und -orte sind dieser Tage in aller Munde – die derzeitige Lage zeigt deutlich eine allgemeine Notwendigkeit auf. Doch auch unabhängig von Krisenzeiten ist die moderne Gestaltung der Arbeitsrahmenbedingungen eine der Top-Zusatzleistungen und so aktuell wie nie. Bereits im dritten Jahr hat die Personal- und Managementberatung Kienbaum darum die Zahlen zu diesem Dauerbrenner-Thema für den „Kienbaum Benefits Survey 2020“ erhoben, eine Studie mit mehr als 100 teilnehmenden Unternehmen aus dem DACH-Raum. Und auch die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu richtete als Kooperationspartner dieses Jahr erneut ihre Fragen an knapp 4.800 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, um daraus die Parallelstudie für die Arbeitnehmerseite zu erstellen.

Wichtigstes Must-Have: Freie Zeit- und Ortswahl

„Wir hatten unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Fragen bereits in Vor-Krisenzeiten gestellt und können daher auf unbeeinflusste Zahlen zugreifen. Umso spannender ist es, zu sehen, dass eine flexible Zeit- und Ortswahl jederzeit ein Must-Have unter den Zusatzleistungen war und ist“, berichtet Nils Prüfer, Director im Bereich Compensation and Performance Management bei Kienbaum. Als „Must-Have“ werden Leistungen bezeichnet, die mehr als zwei Drittel der Unternehmen für unerlässlich halten und die von mehr als einem Fünftel angeboten werden.

„Auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus der DACH-Region legten schon zu Beginn des Jahres einen besonderen Wert auf Flexibilität in Zeit und Ort. So sind flexible Arbeitszeiten mit 71 Prozent sowie die Möglichkeit auf Homeoffice mit 55 Prozent die beiden attraktivsten Benefits für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, ergänzt Yenia Zaba, Director Global Communications & Brand bei kununu.

Als die Top-Drei der Must-Haves für alle Arbeitnehmer werden in der Kienbaum-Befragung Firmenveranstaltungen und flexible Arbeitszeiten mit jeweils über 90 Prozent als unerlässlich verortet, dicht gefolgt von Gesundheitsmaßnahmen mit 79 Prozent. Für Führungskräfte sind laut den befragten Personalverantwortlichen flexible Arbeitszeiten (91 %), ein Firmen-Smartphone (83 %) und ein flexibler Arbeitsort (83 %) von besonderer Bedeutung für ein modernes Benefit-Portfolio.

Mehr als zwei Drittel (65 %) der Arbeitgeber bietet laut Kienbaum aktuell die gewünschte Flexibilisierung der Arbeitszeit für alle Arbeitnehmer an, gut ein Drittel (28 %) für eine selektive Gruppe. Die Wahl eines flexiblen Arbeitsorts stellt immerhin die Hälfte der Unternehmen für jeden Mitarbeiter und ein gutes Drittel (31 %) für einen selektiven Teil der Arbeitnehmer zur Verfügung. Weiterhin beliebt ist die Möglichkeit einer anlassbezogenen Freistellung, wie beispielsweise für eine Hochzeit oder Geburt, die über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinausgehen, und die 79 Prozent der Unternehmen allen Mitarbeitern ermöglichen. Auch Sabbaticals, also einen festgelegten Zeitraum für eine Freistellung, bieten mit 53 Prozent bereits jetzt über die Hälfte der Unternehmen an.

Prüfer dazu: „Aus unserer Sicht ist das Sabbatical damit eine Zusatzleistung, die für moderne Arbeitgeber das Zeug zum ‚Must-Have‘ der kommenden Jahre haben könnte.“

Kommunikation der Zusatzleistungen noch ausbaufähig

Wofür stehen wir als Unternehmen, wofür als Arbeitgeber? – Und wie können wir die Glaubwürdigkeit dieser Darstellung nach innen wie außen untermauern? Diese unternehmenspolitischen Fragen müssen sich Personalverantwortliche immer häufiger stellen, wenn es um die Gewinnung und Bindung von Top-Talenten und Spezialisten geht – und sie auch potenziellen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen möglichst transparent beantworten.

Doch laut Kienbaum-Experte Prüfer besteht hier noch Verbesserungsbedarf seitens der Arbeitgeber: „Gerade bei der Kommunikation der bereits getroffenen oder geplanten Maßnahmen sehen unsere Teilnehmer ganz selbstkritisch noch Luft nach oben. Ein Drittel der Unternehmen gibt an, dass der Bekanntheitsgrad ihres Portfolios intern ‚nicht gut‘ oder ‚eher nicht gut‘ sei.“

Das Intranet (81 % Verbreitung) ist der Hauptkanal, über den die vorhandenen Leistungen kommuniziert werden, gefolgt von Einzel- und Mitarbeitergesprächen (37 %) oder Mailings (27 %). „Social Media liegen mit einem Einsatz von 20 Prozent dahinter, obwohl sie gerade für externe Employer-Branding-Maßnahmen zur Talentgewinnung nützlich sein könnten. Unternehmen brauchen hier deutlich mehr Selbstbewusstsein, um ihre guten Ansätze intern sowie extern bekannt zu machen“, ergänzt Prüfer die Erkenntnisse aus der Studie. Gleichzeitig setzen nur 16 Prozent der Unternehmen strukturierte Maßnahmen wie Befragungen oder Benchmarks ein, um die Attraktivität ihres Portfolios dann auch zu bemessen.

Zusatzleistungen im Ländervergleich

Auch der Vergleich zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt interessante Ergebnisse des Kienbaum Benefits Surveys. Kernelemente wie flexible Arbeitszeiten, ein flexibler Arbeitsort oder Angebote zur Vorsorge sind in allen drei Ländern weit verbreitet. Die Angebote mit den größten landesspezifischen Unterschieden wurden zusätzlich separat ausgewertet.

Für Arbeitgeber aus Österreich gilt so beispielsweise ein Betriebsarzt mit einer Verbreitung von 97 Prozent als „Must-Have“, während in der Schweiz nur 11 Prozent der Unternehmen Zugriff auf einen Office-Doktor haben. Dort gibt es dagegen für 72 Prozent der Angestellten einen Zuschuss zu Versicherungen – bei den Nachbarn Österreich und Deutschland ist diese Leistung mit 47 bzw. 35 Prozent nur im Mittelfeld angesiedelt. Auch ein Essenszuschuss ist in Österreich sehr gern gesehen – 50 Prozent der Unternehmen bieten diesen für alle Mitarbeitenden an.

Es zeigt sich, dass in Deutschland Mobilitäts-Benefits weiter verbreitet sind als bei den Nachbarn. Jobtickets bieten hier mit 55 Prozent deutlich mehr Arbeitgeber an, als in Österreich mit 19 und in der Schweiz mit 39 Prozent.

Und Firmenfahrräder erleben geradezu einen Boom: „Diese Zusatzleistung bieten in Deutschland ganze 31 Prozent der Befragten all ihren Arbeitnehmern bereits an, 27 Prozent planen es. Bei unseren Nachbarländern steht das Angebot von Fahrrädern vom Arbeitgeber noch bei jeweils einem guten Zehntel“, meint dazu Nils Prüfer.

Der Kienbaum Benefits Survey 2020 ist ab sofort zum Preis von 290,00 Euro im Kienbaum-Shop erhältlich.

Seitennavigation

Personalien

Michael Schattenmann folgt auf Stefan Caspari

Michael SchattenmannMichael Schattenmann (49) wird zum 1. Juni 2024 neuer Leiter der Unternehmenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bei der Andreas Stihl AG & Co. KG in Waiblingen. Er übernimmt die Position von Stefan Caspari (61), der den Bereich über zwei Jahrzehnte geleitet hat und nun die passive Phase seiner Altersteilzeit antritt. Er berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden Michael Traub.

Agenturen

Letzte Frist zur Abgabe verlängert bis 23. April

Pfeil mit ÄpfelnDer Endspurt für die Teilnahme am Pfeffer-PR-Journal-Ranking 2024 ist eingeläutet. Die Frist zur Einreichung der Daten aus dem Geschäftsjahr 2023 wurde letztmalig bis zum 23. April verlängert. Noch bis zu diesem Zeitpunkt können „Agenturen mit PR-DNA“ die Zahlen zur Umsatz- und Mitarbeiterentwicklung aus dem vergangenen Jahr melden.

Unternehmen

Allianz-Chef Bäte erfolgreichster DAX-CEO im Social Web

Studie DAX-CEO Social MediaAuf den Plattformen LinkedIn und Instagram soll Allianz-Chef Oliver Bäte in Summe besser kommunizieren als die restlichen DAX-40-Konzernchefs. Das legt jetzt die aktuelle Auflage des „Social CEO-Checks“ offen - der gemeinsam von der Kommunikationsagentur cocodibu und der Hochschule Macromedia herausgegeben wird.

Verbände

DPRG und GPRA bündeln Kompetenzen

Ulf Mehner und Alexandra GroßWirtschaft und Gesellschaft stehen vor zahlreichen Transformationsprojekten: Energiewende, Mobilitätswende, Industrie-Umbau. Für den Erfolg sind Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Dafür bedarf es transparenter und professioneller Kommunikation auf Basis verbindlicher und nachvollziehbarer Qualitätskriterien und -standards. Die werden jetzt gemeinsam mit DPRG und GPRA erarbeitet.

Branche

Ketchum führt geschlechtsneutrale Elternzeit ein

Tabea FesserInmitten einer politischen Debatte über die Einführung bezahlter Elternzeit für frischgebackene Väter, die aufgrund von Finanzierungsstreitigkeiten ins Stocken geraten ist, setzt Ketchum ein Signal in Richtung Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit am Arbeitsplatz: Die Agentur führt die geschlechtsneutrale, voll bezahlte Elternzeit für alle Mitarbeitenden ein.

Medien

Kürschner-Verlag wird 75

Zwei BuchcoverDas rot-weiß gestreifte Taschenbuch, in dem alle Bundestagsabgeordneten mit Bild und Biografie vorgestellt werden, hatten viele schon in der Hand. Der Verlag, der dieses Taschenbuch herausgibt, feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Vor 75 Jahren wurde die Neue Darmstädter Verlagsanstalt GmbH durch Adolf Holzapfel in Darmstadt gegründet und nahm am 16. Mai 1949 den Geschäftsbetrieb als Verlag auf.

Das PR-Interview

Klare Kante war wichtig für die Mitarbeiterschaft

Wigan SalazarWigan Salazar ist Gast im Interview des Monats März im PR-JOURNAL-Podcast. Im Gespräch erklärt der CEO von MSL Germany, was das Mandat für das Essener Medienhaus Correctiv beinhaltet und wie es zu einer Dienstanweisung in Sachen AfD kam. Außerdem spricht er über den leichten Umsatzrückgang seiner Agentur, die im vergangenen Jahr dennoch zur Agentur des Jahres gekürt wurde. Schlaglichtartig haben wir hier einige prägnante Aussagen Salazars herausgestellt.

Rezensionen

Design Thinking als faszinierende Lektüre

Buchcover DesignthinkingZumeist werden an dieser Stelle brandaktuelle Bücher mit Bezug zu Unternehmenskommunikation, Kommunikationsmanagement, PR vorgestellt. Hin und wieder genehmigt sich der Rezensent aber einen Blick auf erstklassige Fachliteratur, deren Erscheinen schon ein paar Jahre zurück liegt. Anlass dieses Mal ist eine durchaus aktuelle Reihe des angesehenen Wirtschaftsbuch-Verlags Vahlen in München, der in einer eigenen Edition Management-Klassiker neu herausbringt.

Kommentare

Brillante Ideen funkeln in düsteren Zeiten umso heller

Fünf Anmerkungen zu den Eurobest PR Awards 2023

Einen positiven Grundeindruck bei den Eurobest Awards 2023 hinterließ bereits die beeindruckende Zahl von über 160 Einreichungen bei PR – weit mehr als in einigen anderen Kategorien. Die Bedeutung von PR wird demnach mehr denn je als sehr hoch eingeschätzt. Selbst wenn die Beiträge bei Ausrichtung und Qualität extrem divers waren, habe ich als Juror einige Gesamteindrücke aus London mitgenommen:

Studien

Interne Kommunikation: Weniger ist mehr

Eine Umfrage der Hamburger Agentur nwtn bringt es an den Tag, weniger – und seltener – ist in der internen Kommunikation mehr. Die Nachrichtenflut und die vielen Kanäle lösen Stress bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus. Der Wunsch aus der Belegschaft: Lieber nur wöchentlich und dann eine Information, wenn es wirklich etwas Neues gibt. Die Befragung von bonsai Research im Auftrag von nwtn zeigt, dass die Unzufriedenheit mit der internen Kommunikation zunimmt.

Aus- und Weiterbildung

Neues Intensivtraining

Karen HoffmannDie Deutsche Akademie für Public Relations dapr, Düsseldorf, startet ihr neues Intensivtraining Corporate Community Manager am 18. September 2024. Ab sofort können sich Interessierte dazu anmelden. Im dreitägigen Seminar lernen Mitarbeitende und Führungskräfte aus Kommunikation, Marketing, PR, HR sowie Change-Management, wie sie interne Gemeinschaften aufbauen und managen.

Macht der Bilder

SORA Dich nicht!

Schon wieder droht eine ganze Branche im KI-Schlund zu verschwinden: erst waren es die Texter und Kreativen, jetzt sind es die Filmemacher. In der Tat: Was Open AI mit SORA auf unsere Wirklichkeit losgelassen hat, erscheint auf den ersten Blick atemberaubend. Zweifelsohne ist SORA ein Text-zu-Video-Tool der nächsten Generation. Aber erst die Kombination aus Technologie und der Marktmacht von OpenAI / Microsoft macht SORA zu einem Werkzeug, dass unsere Wirklichkeit beeinflussen wird. Aber schauen wir doch erstmal genauer hin...

Agile Denkpause

Das Königshaus und seine PR

Kate, Prinzessin von WalesEine Frau, eine Parkbank, eine Botschaft. In der vergangenen Woche machte die Prinzessin von Wales persönlich in einem Video ihre Krebskrankheit öffentlich. Auch das ist Public Relations. „Kate hat Krebs“ – diese Alliteration zieht sich seither durch die Berichterstattung. Beiläufig wird darüber diskutiert, ob das Königshaus mit guter oder schlechter PR glänzte, worüber sich streiten lässt.

Jobprofile

Was macht eigentlich ein Account Executive bei der Agentur Edelman Germany?

„Als ich bei Edelman eine Ausschreibung sah, die meine beruflichen Leidenschaften – Gesundheit und Kommunikation – vereint, war es wie ein ‚perfect match‘,“ erklärt Stella Henn heute. Bereits seit November 2022 ist sie bei Edelman Germany und beschäftigt sich mit Healthcare-PR und der Umsetzung von Multi-Channel Kommunikations-Strategien und -Kampagnen sowie deren Umsetzung. Nachfolgend stellt sie im Interview ihre Aufgaben und ihren Arbeitgeber vor.

Preise und Awards

Auszeichnung für zwei Gewinnerinnen

Caroline Siegel, Lina Blenninger und Günter BenteleLina Blenninger und Caroline Siegel sind die Gewinnerin des Günter-Thiele-Preises 2024 und werden mit dem gleichnamigen Forschungsstipendium 2024 ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 12. April 2024 im Rahmen der Veranstaltung „Refresh“ des Lehrbereichs Communication Management an der Universität Leipzig statt. Der Jury-Vorsitzende ist Professor Günter Bentele.

Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.