Corona: Deutsche Post schneidet im Social-Media-Check der DAX-30-Unternehmen am besten ab

Social Media Check DAX 30 Corona VICO Grafik GewinnerMit der Corona-Krise und dem wirtschaftlichen Shutdown müssen die Dax-30-Unternehmen nicht nur einen hohen finanziellen Schaden bewältigen, sondern auch die Rolle als Krisenhelfer meistern. Wie Nutzer hierzulande im Netz über die großen Unternehmen Deutschlands in Bezug auf Corona denken, hat jetzt die VICO Research & Consulting aus Leinfelden-Echterdingen untersucht. Dafür hat das Unternehmen insgesamt 210.349 Beiträge aus dem Social Web analysiert. Am besten kommt die Deutsche Post bei den Usern des deutschen Social Web an – siehe nebenstehende Grafik von Vico.

Deutsche Post kann in der Krise punkten

Zwei Drittel der Online-Kommunikation (66 %) zur Deutschen Post fällt während der Corona-Pandemie positiv aus – bester Wert der Untersuchung. User loben das Unternehmen vor allem für die Unterstützung des lokalen Einzelhandels durch den Aufbau des Online-Angebotes und den Versand. Ähnlich positiv wird Covestro von 60 Prozent der Nutzerstimmen zum Werkstoffhersteller diskutiert. Besonders gefiel den Usern die Spendenaktionen des Unternehmens zur Eindämmung der Pandemie.

Den drittbesten Wert der DAX-30-Unternehmen teilen sich Henkel und Siemens mit je 58 Prozent positiven Stimmen. Während Henkel durch die finanziellen Spenden sowie der Bereitstellung von Desinfektionsmitteln überzeugte, ließ Siemens-Chef Kaeser verlauten, dass das Unternehmen genug Reserven habe, um die Krise gut zu überstehen und Entlassungen zu vermeiden. Außerdem wolle er für alle Mitarbeiter nach der Krise eine Fete als Dankeschön ausrichten. Beides kommt im Netz gut an.

Mietenstopp von Adidas geht im Netz nach hinten los

Social Media Check DAX 30 Corona VICO Grafik VerliererDer Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach und der Energiekonzern RWE kommen seit Ausbruch der Pandemie im deutschen Social Web nicht gut an und werden jeweils in 58 Prozent der Beiträge zum Unternehmen negativ diskutiert. Grund für den Unmut der User über RWE ist die geforderte Schließung der Kohlekraftwerke, da die Menschen durch erhöhte Krebsraten aufgrund der Emissionen anfälliger für Covid-19 seien. Adidas erfährt von den Usern hingegen negative Resonanz auf die Meldung, dass der Konzern für seine Filialen teilweise keine Miete mehr zahlen werde.

Auch BMW wird in einem Großteil der Beiträge negativ diskutiert. 55 Prozent der User teilen ihren Unmut darüber mit, dass beim Autohersteller trotz der Anmeldung von Kurzarbeit immer noch Dividenden ausbezahlt werden.

VW und Lufthansa werden derzeit am meisten diskutiert

Die meistdiskutierten DAX-30-Unternehmen im Netz sind Volkswagen und Lufthansa mit 15 beziehungsweise 14 Prozent aller analysierten Beiträge. Beim Wolfsburger Autokonzern wird größtenteils über die Gehälter der Chefs im Vergleich zu Pflegeberufen diskutiert. Bezüglich des Luftfahrtunternehmens machen sich die Nutzer hingegen Sorgen um ihre zukünftigen Reisen, da Lufthansa momentan Verluste in Milliardenhöhe macht.

Ebenfalls unter den Top 5 der meistdiskutierten Unternehmen: Die Deutsche Telekom. Die User äußern sich insbesondere über ihre Datenschutzbedenken bei der Vermittlung anonymisierter Bewegungsdaten an das Robert-Koch-Institut. Informationen zur Corona-App der Telekom sowie zum zusätzlichen, kostenlosen Datenvolumen werden ebenfalls geteilt.

Marc Trömel, Geschäftsführer von VICO Research & Consulting, kommentiert die Analyse: “Besonders in diesen Krisenzeiten können die Dax-30-Unternehmen mit öffentlichkeitswirksamen Unterstützungen bei den Usern punkten. Jedoch können Vorstöße wie der Mietboykott von Adidas auch mächtig nach hinten losgehen. Der Konzern gab mittlerweile zwar nach und zahlt als Reaktion auf den Shitstorm wieder Mieten, einen Reputationsverlust muss der Sportartikelhersteller dennoch hinnehmen. Unsere Analyse zeigt, dass mit der Deutschen Post ein systemrelevantes Unternehmen als Image-Gewinner aus der Krise im Social Web hervorgeht.”

Im Zuge der Untersuchung wurden zwischen dem 15. März und dem 15. April 2020 210.349 deutschsprachige Beiträge analysiert. Die Beiträge stammen dabei aus Sozialen Netzwerken, (Micro-)Blogs, Video- und Bildportalen, Foren, Q&A-Portalen sowie News-Outlets. Weitere Informationen zur Untersuchung gibt es auf der Website von VICO Research & Consulting.

 

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Personalien

Zuwachs für Boldt in Berlin und Köln

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Etats

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Marco Cabras und Tanja PlebuchDie Targobank wird sich zukünftig in Kommunikationsfragen von newskontor beraten und unterstützen lassen. Die Bank, die zu den größten Kreditinstituten Deutschlands gehört, hat die in Düsseldorf beheimatete Agentur als neuen Partner an Bord geholt. Das Mandat umfasst neben der Beratung auch Corporate Communications und Contenterstellung. Die Zusammenarbeit hat im 1. Quartal 2024 begonnen.

Agenturen

Durchschnittliches Wachstum von 5,7 Prozent

Nach der Veröffentlichung des GWA Frühjahrsmonitor im März wurde nun das Ranking der Inhaber-geführten Agenturen veröffentlicht. Vorgelegt wurde es von der Arbeitsgemeinschaft Rankingliste „Horizont“, „w&v“, GWA. Sie ermittelte für die Top 50 der Inhaberagenturen ein durchschnittliches Wachstum von 5,7 Prozent für das Jahr 2023, das damit höher ausfällt als die für die GWA-Mitgliedsagenturen ermittelten 3,3 Prozent.

Unternehmen

Noch Zwei deutsche Unternehmen unter den Top 100

Deckblatt des PwC Global Top 100 RankingNach einem schwierigen Jahr 2023 haben die 100 wertvollsten Unternehmen der Welt laut dem jährlichen „Global Top 100“-Ranking von PwC wieder ein neues Allzeithoch erreicht. Mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von 39,9 Billionen US-Dollar zum 31. März 2024 übertrafen sie ihren bisherigen Spitzenwert aus dem Jahr 2022 von 35 Billionen US-Dollar. Deutschland landet im Länderranking auf Platz 13.

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DPRG und GPRA bündeln Kompetenzen

Ulf Mehner und Alexandra GroßWirtschaft und Gesellschaft stehen vor zahlreichen Transformationsprojekten: Energiewende, Mobilitätswende, Industrie-Umbau. Für den Erfolg sind Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Dafür bedarf es transparenter und professioneller Kommunikation auf Basis verbindlicher und nachvollziehbarer Qualitätskriterien und -standards. Die werden jetzt gemeinsam mit DPRG und GPRA erarbeitet.

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Ketchum führt geschlechtsneutrale Elternzeit ein

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Whitepaper

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