Frauentrio lenkt die redaktionellen Geschicke der „taz“

Ulrike Winkelmann (48) und Barbara Junge (52) werden spätestens ab dem 1. August als Chefredakteurinnen eine Doppelspitze für die „taz“ bilden. Der Vorstand der „taz“-Genossenschaft hat Winkelmann und Junge zu neuen Chefredakteurinnen berufen. Winkelmann, die vom Deutschlandfunk zur „taz“ wechselt, wird am 1. August ihre neue Aufgabe übernehmen. Junge, bereits seit 2016 stellvertretende „taz“-Chefredakteurin, übernimmt ihre neue Position unmittelbar nach dem Ausscheiden des bisherigen Chefredakteurs Georg Löwisch am 1. Mai. Katrin Gottschalk (34) bleibt stellvertretende Chefredakteurin und wird in diesem Rahmen Leiterin der digitalen Produktentwicklung.

Von links: Barbara Junge, Katrin Gottschalk und Ulrike Winkelmann. (© „taz“)

„Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, mit Ulrike Winkelmann eine profilierte und erfahrene Kollegin zur ‚taz‘ zurückzuholen“, teilte Vorstandsmitglied Pascal Beucker auf der Redaktionskonferenz am 14. April mit. „Mit ihr und Barbara Junge wird künftig ein starkes Frauenduo die Geschicke der taz-Redaktion lenken“, sagte Beucker.

Wichtig sei dem Vorstand darüber hinaus gewesen, dass Katrin Gottschalk ihre erfolgreiche Arbeit an der digitalen Transformation der ‚taz‘ innerhalb der Chefredaktion fortsetzt.

Ulrike Winkelmann

Winkelmann ist ein „taz“-Eigengewächs. Nach dem Studium der Germanistik, des Staatsrechts und der Politikwissenschaft in Hamburg und London absolvierte sie ihr Volontariat bei der Hamburger Redaktion der „taz“. Anschließend arbeitete sie im Berliner Mutterhaus unter anderem als Chefin vom Dienst, Redakteurin für Sozialpolitik und Parlamentskorrespondentin.

Nach einem einjährigen Intermezzo als Leiterin des Politikressorts bei der Wochenzeitung „der Freitag“ kehrte sie 2011 das erste Mal zur „taz“ zurück und übernahm die Leitung des Inlandsressorts. 2014 wechselte sie als Politik-Redakteurin zum Deutschlandfunk, für den sie bis heute arbeitet.

Barbara Junge

Auch Junge hat ihre journalistischen Wurzeln in der „taz“, wo sie zunächst als Redakteurin und schließlich als Ressortleiterin der Berlin-Redaktion arbeitete. 2001 wechselte sie zum „Tagesspiegel“, für den sie zuletzt als Washington-Korrespondentin tätig war.

2016 kam sie als stellvertretende Chefredakteurin zur „taz“ zurück. In den vergangenen Jahren hat sie wesentlich zum Erfolg des „taz“-Projekts beigetragen, gerade auch im Management des Transformationsprozesses 2022.

Katrin Gottschalk

Digitalchefin Katrin Gottschalk kam 2016 als stellvertretende Chefredakteurin zur „taz“. Zuvor hatte sie das feministische „Missy Magazin“ als Chefredakteurin geleitet. In der „taz“ verantwortete sie etwa den 2018 veröffentlichten Innovationsreport, den Bereich Suchmaschinenoptimierung und die Podcasts der taz.

Im Rahmen des Zukunftsprozesses „Szenario 2022“, der die „taz“ auf eine Zeit ohne werktäglich gedruckte Zeitung vorbereitet, arbeitet sie bereits an der Entwicklung von Webseite und digitaler Tageszeitung als App.

Georg Löwisch

Nach viereinhalb Jahren verlässt der bisherige „taz“-Chefredakteur Georg Löwisch die Zeitung Ende April, um zur „Zeit“ zu wechseln, wo er das Ressort „Christ und Welt“ leiten wird. „Wir bedanken uns ganz herzlich bei Georg Löwisch für die gute und erfolgreiche Arbeit“, sagte taz-Vorstandsmitglied Anja Mierel. „Wir bedauern sehr, dass er uns verlässt, aber wir sind überzeugt davon, eine starke Nachfolge gefunden zu haben.“

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Von wegen Mittelmaß! Deutsche Marken im Siegermodus

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Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.