Karl-Martin Obermeier

Selten wird so viel gelogen wie bei Beerdigungen, Jubiläen und Verabschiedungen. Wer schon häufiger Zeuge von ausgeprägten Lobhudeleien bei Anlässen der genannten Art war, wird das bestätigen können. Was die Zuhörer und Gäste aber bei der Verabschiedung von Professor Karl-Martin Obermeier erlebten, sucht seines Gleichen. Denn nach 17 Jahren als Professor für Public Relations und Journalismus an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen schlug Obermeier eine riesige Welle an Wertschätzung und Respekt entgegen. Ob es die Studierenden, Kollegen von der Hochschule, langjährige Wegbegleiter aus der politischen Arbeit im Umfeld der SPD oder der PR-Verbandsarbeit, Nachbarn oder Freunde waren, alle äußerten sich freundschaftlich, dankbar und teils sehr persönlich über den künftigen Emeritus.

Unter der Überschrift „Netzwerktreffen“ hatte die Westfälische Hochschule zu einer Feierstunde aus Anlass der Verabschiedung von „K-MO“ geladen. Für die, die dabei sein durften, war es eine denkwürdige Veranstaltung. Denn bei der Würdigung all seiner Verdienste, die K-MO mit seiner Arbeit in Gelsenkirchen an der Hochschule und im weiteren beruflichen Umfeld offensichtlich erworben hat, kamen die Gastrednerinnen und -redner ausnahmslos immer wieder auch auf den Menschen, Freund, Weggefährten und Nachbarn zu sprechen. Und trotz der großen Ankerkennung und beinahe schon Liebesbekundungen wurde es keine rührselige Veranstaltung. Vielmehr nahmen die Gäste und Zuhörer am Ende mit, dass im Falle von K-MO ein Professor für Public Relations und Journalismus für die Studierenden wie für die vielen Weggefährten aus den unterschiedlichen Lebensbereichen ein nahbarer, zugewandter, offener und ehrlicher Mensch und Kumpel ist.

Michelle Müntefering, Staatsministerin im Auswärtigen Amt und ehemalige Journalismus- und PR-Studentin (JPR) in Gelsenkirchen, unterstrich seine Nahbarkeit und soziale Art. Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski dankte K-MO für seine Rolle als überzeugender Botschafter für die Ruhrgebietsstadt. Staatsminister a.D. Michael Mike Groschek wollte K-MO aufgrund seiner Bodenständigkeit und aufrichtigen, ehrlichen Art gleich für neue Aufgaben verpflichten. Nirgendwo gebe es aktuell einen größeren Lehrerbedarf als bei der SPD, sagte der ehemalige Vorsitzende SPD in Nordrhein-Westfalen. In der SPD seien sein Wissen und seine Fähigkeit, Beziehungen zu knüpfen und auszubauen, derzeit besonders stark gefragt.

Obermeier Karl Martin DPRGStephan Hencke, Vizepräsident der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG), dankte für K-MOs Engagement im Berufsverband. Dort verantwortete er als Gründungs-Geschäftsführer die Arbeit der gemeinsamen „Prüfungs- und Zertifizierungsorganisation der deutschen Kommunikationswirtschaft“ und sorgte mit dafür, dass das DPRG-Zukunftsforum von 2015 bis 2017 dreimal zu Gast an der Westfälischen Hochschule war. Doch auch Hencke berichtete – unter anderem von gemeinsamen Urlauben -, dass bei K-MO bei aller Fachkenntnis und Professionalität, das Menschliche immer wieder eine besonders große Rolle spiele und er die ausgeprägte Fähigkeit besitze, Menschen zusammenzubringen.

So war allen Gastreden gemein, dass sie nie allein die beruflichen Verdienste würdigten. Besonders deutlich wurde das auch bei den JPR-Studierenden. Sie kamen teils persönlich, teils in Einspielern zu Wort und hatten die Aufgabe aufzuzeigen, wofür die Abkürzung „K-MO“ stehe. Ein Vorschlag lautete: „Kompetent, Mutig, Obercool“. Diese Art der Charakterisierung stand sinnbildlich für die vielen Aussagen der jungen Leute, die sich ganz offensichtlich darüber im Klaren sind, dass sie nicht nur einen Lehrer und Motivator, sondern auch einen großen Unterstützer verlieren.

Der Bericht über die Verabschiedung von K-MO kann natürlich nicht enden, ohne dass der künftige Emeritus selbst zu Wort kommt. K-MO freute sich ganz offensichtlich über das, was er in den gut 75 Minuten zuvor gehört und gesehen hatte. Doch nüchtern und unprätentiös bedankte er sich ganz auf seine Art: Er blickte von der Bühne ins Publikum, erwähnte zahlreiche Gäste namentlich und lobte deren Arbeit oder Verdienste um die gemeinsame Beziehung. Er schloss mit den Worten: „Ich liebe meine Hochschule.“

Über Karl-Martin Obermeier

K-MO ist promovierter Sozialwissenschaftler. Vor seiner Zeit an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen sammelte er über mehr als 20 Jahre fundierte Erfahrungen als Journalist in sämtlichen Medienbereichen: Im Fernsehen als Redakteur und Moderator der täglichen Sendung „nrw direkt – Polit-Talk mit Karl-Martin Obermeier“, als Verfasser zahlreicher Hörfunkbeiträge unter anderem für den Deutschlandfunk, den WDR und als nationaler Korrespondent und Studioleiter von radio NRW sowie als Chefredakteur des Magazins „Planen, Bauen, Wohnen“.

Sechs Jahre lang war er Direktor und Geschäftsführer der Deutschen Hörfunkakademie in Dortmund. Außerdem arbeitet KMO seit 2001 als Inhaber der Agentur „Kommunikations-Management Obermeier“ (K-MO) und Mediencoach. 2007 verantwortete er als Gründungs-Geschäftsführer die Arbeit der gemeinsamen „Prüfungs- und Zertifizierungsorganisation der deutschen Kommunikationswirtschaft“. In den Jahren 2011/2012 leitete er das bundesweit einmalige Projekt einer studentischen Kommunikations-Agentur auf dem Campus der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen: „Hill+Knowlton Strategies Campus“.


Wir haben die Kommentarfunktion wegen zu vieler Spam-Kommentare abgeschaltet. Sie können uns aber trotzdem Ihre Meinung zu diesem Artikel als Leserbrief direkt zusenden. Falls Sie wünschen, dass wir Ihren Leserbrief als Kommentar dem Artikel hinzufügen, vermerken Sie dies bitte in der Mail an uns.
leserbrief@pr-journal.de