Die Einstiegsgehälter nach Branchen. (© StepStone)

Das durchschnittliche Gehalt von Berufseinsteigern mit akademischem Abschluss liegt in Deutschland bei 44.840 Euro brutto. Masterabsolventen verdienen im Schnitt 13 Prozent mehr als ihre Kollegen mit Bachelorabschluss. Wer promoviert hat, bekommt sogar fast 40 Prozent mehr. Das zeigt der neue StepStone Gehaltsreport für Absolventen, für den die Online-Jobplattform Daten von rund 11.000 Berufseinsteigern mit akademischer Ausbildung ausgewertet hat. Demnach verdienen Absolventen zum Karrierestart bereits rund 20 Prozent mehr als Berufseinsteiger ohne akademische Ausbildung. Die niedrigsten Einstiegsgehälter erhalten Absolventen in den Branchen Bildung und Training (38.700 Euro), Agentur, Werbung und PR (36.200 Euro) sowie Freizeit, Touristik, Kultur & Sport (35.300 Euro).

Damit befinden sich die Einstiegsgehälter in der von StepStone so gewählten Kategorie Agentur, Werbung und PR auf dem vorletzten Platz. Wenn dann noch bedacht wird, dass die von StepStone ermittelten 36.200 Euro ein Durchschnittswert ist, der sich rechnerisch aus Gehältern in Unternehmen, Organisationen und Agenturen ergibt, wird klar, warum die Diskussion um die Einstiegsgehälter in der PR- und Kommunikationsbranche immer noch so vehement geführt wird.

Jüngstes Beispiel beim PR Camp des „PR Reports“ in Berlin: Im Rahmen der Veranstaltung zur Nachwuchsdebatte 2.0 wurden die Teilnehmern mit Zahlen konfrontiert, die nur im Einzelfall die hier benannten Durchschnittswerte erreichen. Während die GPRA zu Protokoll gab, den Mindeststandard für die Einstiegsgehälter in Kürze auf wohl rund 2.000,00 monatlich anzuheben, signalisierte beispielsweise der Kommunikationschef von Otto, Thomas Voigt, dass die Volontäre zum Berufseinstieg in die Kommunikationsabteilung dort auch nicht mehr verdienen. Das Argumentationsmuster: Volontariat oder Traineeship seien eben die Einstiegshürde, danach kletterten die Gehälter deutlich. Laut Gehalts- und Honorarbarometer der DPRG verdienen zwei Drittel der Befragten nach ein bis zwei Jahren im Job 40.000 bis 60.000 Euro.

Ob die Entwicklung in anderen Berufsgruppen nach dem Einstieg genauso schnell voranschreitet und ob der Freiheitsgrad für die persönliche Entwicklung in anderen Branchen ähnlich hoch ist wie in der Kommunikation, war nicht Bestandteil der aktuellen StepStone-Erhebung. Die tatsächlichen Einstiegsgehälter im Bereich PR und Kommunikation hinken aber gegenüber den Top-Branchen weit hinterher. Nicht umsonst versuchen die Agenturverbände aus PR und Werbung die Hochschulabsolventen im Rahmen ihrer Employer-Branding Kampagne mit anderen Vorzügen des Arbeitens in einer Agentur zu überzeugen.

StepStone Gehalt Absolventen 2019 CoverDie wichtigsten Ergebnisse des StepStone Gehaltsreports für Absolventen 2019/2020 im Überblick:

Die lukrativsten Studiengänge: Medizin, Wirtschaftsingenieurwesen und Naturwissenschaften

  • Absolventen eines Medizinstudiums bekommen zum Start am meisten: Mit durchschnittlich 51.700 Euro sind sie Spitzenreiter des Rankings nach Studiengang.
  • Auf Platz 2 liegen Berufseinsteiger mit einem Abschluss in Wirtschaftsingenieurwesen (49.800 Euro), dicht gefolgt von frisch gebackenen Naturwissenschaftlern, die im Schnitt rund 49.000 Euro verdienen.
  • MINT-Absolventen belegen auch die weiteren Spitzenplätze: Berufseinsteiger mit Abschluss in Ingenieurwissenschaften (48.800 Euro), Mathematik & Informatik (48.200 Euro) sowie Wirtschaftsinformatik (48.000 Euro) verdienen ebenfalls überdurchschnittlich gut.
  • Die niedrigsten Einstiegsgehälter erhalten Absolventen von Design-Studiengängen (35.900 Euro), Geisteswissenschaftler (35.500 Euro) sowie Geschichts- und Kulturwissenschaftler (35.200 Euro).

Top-Branchen: Schlüsselindustrien zahlen die höchsten Einstiegsgehälter

  • In der Automobilindustrie verdienen Berufseinsteiger im Schnitt am meisten (51.400 Euro).
  • Chemie- und Pharmaindustrie (jeweils 50.200 Euro) landen auf Platz 2 und 3 des Branchen-Rankings.
  • Die niedrigsten Einstiegsgehälter erhalten Absolventen in den Branchen Bildung & Training (38.700 Euro), Agentur, Werbung & PR (36.200 Euro) sowie Freizeit, Touristik, Kultur & Sport (35.300 Euro).
  • Demnach gibt es zwischen den verschiedenen Branchen eine Gehaltsdifferenz von bis zu 16.000 Euro.

„Die Nachfrage nach hochqualifizierten jungen Fachkräften steigt in Deutschland seit Jahren. Diese Entwicklung wird sich auch künftig fortsetzen, denn die demografischen Herausforderungen erreichen den Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren erst mit voller Kraft. In der Wirtschaft besteht zudem aufgrund von Digitalisierung und Automatisierung weiterhin ein hoher Bedarf an Mitarbeitern mit komplexen und analytischen Fähigkeiten“, sagt André Schaefer, Gehaltsexperte bei StepStone. „Diese Faktoren sorgen für weiterhin hohe Gehälter bei Berufseinsteigern mit Hochschulabschluss.“

Unternehmensgröße: 16 Prozent mehr bei großen Arbeitgebern

  • Absolventen verdienen beim Berufseinstieg in großen Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern am meisten. Sie können sich über ein Jahresgehalt von durchschnittlich 49.100 Euro freuen. Damit liegen sie neun Prozent über dem Durchschnitt.
  • Bei mittelgroßen Firmen mit 501 bis 1.000 Mitarbeitern liegt das Einstiegsgehalt mit 45.800 Euro nur rund zwei Prozent über dem Gesamtdurchschnitt.
  • In großen Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern verdienen Absolventen 16 Prozent mehr (49.100 Euro) als in Unternehmen mit maximal 500 Mitarbeitern (42.300 Euro).

Standort: Hohe Gehälter in süddeutschen Bundesländern und Großstädten

  • Ein Top-Einstiegsgehalt erhalten Absolventen in Bayern (47.200 Euro), Baden-Württemberg (47.000 Euro) und Hessen (46.800 Euro).
  • Am unteren Ende der Gehaltsspanne und deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegen Sachsen (38.700 Euro), Brandenburg (39.900 Euro) und Thüringen (39.700 Euro)
  • Die höchsten Durchschnittsgehälter winken Berufseinsteigern in Frankfurt am Main (48.800 Euro), Stuttgart und München (beide 48.500 Euro). Auch in Nürnberg (46.400 Euro) und Mannheim (46.200 Euro) verdienen Absolventen bereits zum Start überdurchschnittlich.

In der vorliegenden Presseinformation wurden die Gehaltszahlen zugunsten einer besseren Lesbarkeit gerundet.

Hintergrundinfos zum Thema Gehalt und den Report zum kostenlosen Download gibt es an dieser Stelle auf der StepStone-Website.


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