Die Metadaten zu Fotos beinhalten wichtige Angaben. (© Die Bildbeschaffer)

Metadaten in PR-Fotos – warum sie wichtiger Bestandteil der Pressearbeit sein sollten

Zu den wichtigsten Aufgaben der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gehört es, Fotos an diverse Multiplikatoren zu weiterzugeben. Nicht jede oder jeder PR-Schaffende weiß dabei, dass Bilder mitunter mehr Text in sich tragen als allgemein vermutet. Die Rede ist von den sogenannten Metadaten. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Exif- und IPTC-Daten. Erstere beinhalten Informationen zur Kamera (Blende, Belichtungszeit, ISO-Werte u. Ä.) und sind damit in der Regel zu vernachlässigen – zumindest in der PR-Arbeit. Bei den IPTC-Daten wird es schon spannender.

Fotografen können in einem Bildprogramm wie Photoshop in den dafür vorgesehenen Feldern wichtige Informationen zum Bild eintragen: Wer ist abgebildet? Wo, wann und in welchem Rahmen ist die Aufnahme entstanden? Auch stichpunktartige Schlagworte und eine genaue Copyrightangabe sollten in den IPTC-Daten vermerkt sein, bevor die Bilder weitergereicht werden.

Auch aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung (SEO) sind Metadaten ein unverzichtbarer Bestandteil von Bildern, sprich: Wenn Google Veröffentlichungen durchsucht, werden dabei auch die Metadaten von Bildern ausgelesen, sodass diese schneller auffindbar sind. Und zu guter Letzt sorgt jeder, der die Nutzungsrechte in den IPTC-Daten gewissenhaft führt, dafür, dass Bilder nicht unerlaubt verbreitet und veröffentlicht werden. Insbesondere bei der Weitergabe an Dritte sollte zum Beispiel gegebenenfalls auch vermerkt sein, wenn die Bildnutzung für den Social-Media-Bereich ausgeschlossen ist.

Sogar Google hat mittlerweile verstanden, dass Fotografen ihren Namen schon in der Bildersuche lesen wollen. Seit dem Herbst 2018 werden die IPTC-Felder Creator und Credit aus Bildern ausgelesen und in der Detail-Ansicht eines gerade gesuchten Bildes angezeigt.

Was aber bedeutet das für Organisationen und Unternehmen?

  • Richten Sie Ihr Content-Management-System darauf aus, die Metadaten in die Bilder zu schreiben, die Sie auf Ihrer Website veröffentlichen, damit auch Sie als Urheber oder Lizenznehmer erkennbar sind.
  • Schreiben Sie die wichtigen Metadaten in Ihre Pressebilder – samt Nutzungshinweisen, dem sogenannten Waschzettel.
  • Kontrollieren Sie Ihre Bilddatenbank: Werden IPTC-Daten aus Bildern ausgelesen?
    Und kann Ihre D.A.M. auch IPTC-Daten schreiben und an Ihr CMS ausliefern?
  • Die Informationen „Fotografenname" und „Bildnachweis" sollten mit Ihren Fotografenverträgen übereinstimmen: Muss der Fotografenname genannt werden? IPTC-Daten wurden auch schon zu Beweisen bei Rechtsstreitigkeiten.

Wenn Sie oder Ihre Kollegen Bilder in der Google-Bildersuche finden:

  • Sensibilisieren Sie Ihre Kollegen und verdeutlichen Sie: Jedes Bild ist urheberrechtlich geschützt. Ansehen ist erlaubt, herunterladen nicht.
  • Nicht jedes Bild wird gleich mit dem Bildnachweis daherkommen – nur bei Bildern, an denen die IPTC-Daten ausgefüllt wurden.
  • Bilder ohne Bildnachweis sind nicht vogelfrei.

Über die Bildbeschaffer: Michaela Koch und Alexander Karst gründeten im Jahr 2008 Die Bildbeschaffer. Die Hamburger Agentur ist spezialisiert auf Bildeinkauf, Recherchen, Rechteklärung, Verwaltung und dazugehörige Dienstleistungen und Seminare. Die Leidenschaft der Bildbeschaffer – sechs Mitarbeiter sowie ein weit gespanntes Netzwerk aus Rechtsanwälten, Informatikern und Druckspezialisten – gilt vor allem der Aufgabe, das richtige Bild für das richtige Projekt zu vermitteln. Zu Hause sind sie im Hamburger Karolinenviertel – und hier.


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