Studie: CEOs verstärkt auf LinkedIn aktiv, Twitter spielt nur Nebenrolle

ECCO International Communications hat wie bereits 2017 weltweit mehr als 20 Länder untersucht. Das Ergebnis: Die Vorstandschefs der weltweit größten Börsenunternehmen sind auf den Social-Media-Kanälen deutlich präsenter als noch vor zwei Jahren. Mittlerweile sind 58 Prozent der Chefs auf dem Karriereportal LinkedIn vertreten. Vor zwei Jahren lag der Wert noch bei 41 Prozent. Dagegen spielt Twitter weiterhin eine deutlich geringere Rolle. Lediglich 17 Prozent der Vorstände sind auf Twitter aktiv. Vor zwei Jahren waren es 14 Prozent. Deutschland liegt im internationalen Ranking inzwischen auf einem mittleren 12. Platz. Drei CEOs sind auf Twitter aktiv und immerhin neun Vorstandschefs haben ein LinkedIn-Profil.

Deutlich mehr CEOs als noch vor zwei Jahren sind aktiv bei LinkedIn und Twitter. (Quelle: Ecco-Infografik)

Das sind die zentralen Ergebnisse einer Studie, die das PR-Netzwerk ECCO International Communications durchgeführt hat. Im Rahmen der weltweiten Studie unter Federführung des langjährigen ECCO-Mitglieds relatio PR aus München analysierten internationale Kommunikationsexperten die Social-Media-Aktivitäten der CEOs der jeweils 20 größten börsennotierten Unternehmen nach Marktkapitalisierung in über 20 Ländern. Dabei wurde wie vor zwei Jahren untersucht, ob die Vorstände selbst aktiv auf Twitter sind und ein LinkedIn-Profil haben.

Frankreich erneut auf Platz 1

CEOs in Frankreich sind am aktivsten in den sozialen Netzwerken. Zehn der 20 Vorstände und somit 50 Prozent haben dort einen Twitter-Account und sogar 70 Prozent (14 CEOs) sind auf LinkedIn vertreten. Bereits 2017 führten die Franzosen das Ranking an. An zweiter Stelle folgt Dänemark. In dem skandinavischen Land sind zwar nur vier von 20 CEOs auf Twitter aktiv, allerdings haben 19 Manager ein LinkedIn-Profil. Auf dem dritten Platz folgt wie bereits 2017 Australien mit sechs CEOs auf Twitter und 13 LinkedIn-Accounts. Den dritten Platz teilt sich Australien mit den Niederlanden (vier CEOs auf Twitter und 15 LinkedIn-Accounts).

In den USA haben die CEOs weiterhin mit deutlichem Abstand die meisten Follower, auch wenn das Land im Ranking nur auf Platz 5 liegt. An erster Stelle weltweit steht weiterhin Apple-Chef Tim Cook mit mehr als 11 Millionen Followern auf Twitter (2017 waren es noch 5 Millionen). Zum Vergleich: Frankreichs Top-CEO Alexandre Bompard von Carrefour hat auf dem Kurznachrichtendienst rund 75.000 Follower. Die unangefochtene Nummer 1 auf LinkedIn ist auch 2019 Microsoft-Chef Satya Nadella mit über sechs Millionen Followern (2017: 1,5 Millionen).

Indien ist im Ranking zwar auf dem letzten Platz, doch der indische Twitterer Uday Kotak, CEO der Kotak Mahindra Bank, liegt mit knapp einer Million Followern weltweit auf Platz 3. Die Investorenlegende Warren Buffet hat zwar 1,5 Millionen Follower und bislang neun Tweets veröffentlicht, doch der letzte Tweet stammt aus dem Jahr 2016, so dass dieser Account nicht in der Auswertung berücksichtigt wurde. In einigen Ländern haben die Vorstände einen Twitter-Account vor einigen Jahren eingerichtet, aber noch keinen einzigen Tweet abgesetzt oder der letzte Post liegt schon mehrere Jahre zurück. Solche Accounts wurden für die Auswertung nicht berücksichtigt, sondern nur Manager, die zumindest in den vergangenen zwölf Monaten auf Twitter aktiv waren.

Der aktivste CEO auf Twitter stammt aus Spanien. José María Álvarez-Pallete, CEO von Telefónica, ist bereits seit 2010 auf Twitter aktiv und hat seither über 36.000 Tweets veröffentlicht – er ist damit der absolute Spitzenreiter unter den CEOs. Im Durchschnitt sind das immerhin zehn Tweets pro Tag.

Deutsche CEOs verbessern sich im internationalen Vergleich

Deutschland liegt im internationalen Ranking inzwischen auf einem mittleren 12. Platz. Drei CEOs sind auf Twitter aktiv und immerhin neun Vorstandschefs haben ein LinkedIn-Profil. Im Jahr 2017 stand Deutschland im internationalen Vergleich noch auf dem letzten Platz. Damals gab es nur den SAP-Chef Bill McDermott als zwitschernden CEO und drei Chefs mit LinkedIn-Account. Spitzenreiter ist weiterhin Bill McDermott mit über 50.000 Followern auf Twitter und mehr als 200.000 Followern auf LinkedIn. Eine Detailanalyse zeigt jedoch, dass der SAP-Chef auf Twitter zuletzt im Juni und auf LinkedIn vor fünf Monaten aktiv war. Andere Vorstände wie Joe Kaeser, Oliver Bäte, Timotheus Höttges oder Herbert Diess haben auf LinkedIn zwar weniger Follower als der SAP-Chef, waren aber in den vergangenen Monaten deutlich aktiver. Eine Analyse aller 30 DAX-Konzerne zeigt, dass insgesamt sechs CEOs auf Twitter aktiv sind und 14 Vorstände ein LinkedIn-Profil haben.

Studienleiter Patrick Sutter von relatio PR sagt: „Bei LinkedIn gibt es zwei Managertypen. Die Vorstände, die lediglich ein Profil haben und nahezu keine Aktivitäten zeigen. Auf der anderen Seite aktive LinkedIn-User, die regelmäßig eigene Beiträge und Artikel posten sowie andere Beiträge kommentieren und damit ein wichtiger Botschafter des Unternehmens sind. Denn eines zeigt die Studie ebenfalls deutlich: Auf dem Karrierenetzwerk LinkedIn haben die Manager in nahezu allen Ländern mehr Follower als auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.“

ECCO Infographic CEOs bei LInkedIn Twitter gross

Für die Studie analysierte ECCO die folgenden Länder: Argentinien, Australien, Ägypten, Brasilien, Chile, Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Mexiko, Niederlande, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz, Spanien, Südafrika, Tschechien und die USA. Dabei haben die vier Länder Argentinien, Chile, Mexiko und Tschechien die Social-Media-Kanäle der 20 CEOs der umsatzstärksten Unternehmen untersucht.

Seitennavigation

Personalien

Ellenbeck übernimmt Kommunikation bei Ford

Dirk Ellenbeck Dirk Ellenbeck (52) ist bei Ford Europa zum neuen Director Communications and Public Affairs ernannt worden. Mit Sitz in Köln folgt er auf Michael Baumann, der nach langjähriger Tätigkeit in den Ruhestand geht. Baumann, so heißt es in einer Pressemitteilung, habe maßgeblich zum positiven Image von Ford in Europa beigetragen. Das Unternehmen dankte ihm zum Abschied für seinen Einsatz.

Agenturen

GPRA-Agenturen bauen ihre Angebote aus

Cover mit TitelZwei Jahre nach der Erhebung des letzten Arbeitgeber-Reports bestätigen die aktuellen Ergebnisse die kontinuierliche Weiterentwicklung der Mitgliedsagenturen der Gesellschaft PR-Agenturen (GPRA). Dem Bericht zufolge haben sich für Mitarbeitende und Nachwuchskräfte die Rahmenbedingungen verbessert. Angeführt werden unter anderem steigende Gehälter, vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten, verschiedene Zusatzleistungen sowie mehr Flexibilität bei Arbeitszeitmodellen.

Unternehmen

Mit den richtigen Kompetenzen in die Zukunft

Lena Weith, Liesa Weiße, Sven Stocker und Markus Kleine-Beck Das Kommunikationsteam zukunftsfit machen! Diese Herausforderung will der Leverkusener Chemiekonzerns Covestro mit einem umfassenden Skill Framework und einem Weiterentwicklungsprogramm angehen. Der am 8. Januar erscheinende neue „CommTech Newsletter“ berichtet darüber. Im Rahmen der Medienpartnerschaft mit der AG CommTech bringt das PR-JOURNAL hier vorab ein Interview mit dem Projektteam.

Verbände

KI und Haltung im Fokus

Gruppenbild im Otto-Campus in Hamburg Bramfeld Die Jahresauftaktveranstaltung der DPRG-Nord bot nicht nur einen inspirierenden Austausch, sondern rückte ein zentrales Thema in den Vordergrund: Haltung in Zeiten Künstlicher Intelligenz. Am Otto-Campus in Hamburg Bramfeld wurde klar, wie viel Potenzial in der rasanten technologischen Entwicklung stecken – und wie viele Fragen sich stellen.

Branche

Neuer Newsletter gegen Desinformation

Wähler an der Wahlurne bei der StimmenabgabeAm 23. Februar wird ein neuer Bundestag gewählt, der Wahlkampf läuft bereits seit Wochen. Begleitet wird er schon jetzt von zahllosen Falschmeldungen, die offenbar gezielt verbreitet werden, um Wählerinnen und Wähler zu verunsichern. Um der Verbreitung solcher Desinformationen entgegenzuwirken, startet das "German-Austrian Digital Media Observatory" (GADMO), koordiniert vom Institut für Journalistik (IJ) der TU Dortmund, heute einen wöchentlichen Newsletter.

Medien

hr stellt Kommunikationsteam vor

Von links: Chris Hammerschmidt, Stefanie Germann und Christiane Fritz Christoph Hammerschmidt ist seit Anfang Januar neuer Leiter der ARD-Kommunikation. Zuvor verantwortete er die Kommunikation des Hessischen Rundfunks (hr). Im Zuge des turnusmäßigen Wechsels im ARD-Vorsitz hat der hr-Mann Hammerschmidt die Aufgabe für zwei Jahre übernommen. Der Vorsitz ging mit dem Jahresbeginn 2025 vom Südwestrundfunk (SWR) an den hr über. Für die ARD sprechen künftig Stefanie Germann und Christiane Fritz.

Das PR-Interview

Quantensprung für die Markenführung

Matthias Wesselmann (l.) und Frederik TautzWie funktioniert die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Reputationsmanagement? Ketchum Germany CEO Matthias Wesselmann und Frederik Tautz, Partner und Managing Director Data and Innovation bei Ketchum, erläutern diese Frage im Interview des Monats im PR-JOURNAL-Podcast. Dabei stellen sie konkrete Beispiele aus der Praxis vor und zeigen, welch wichtige Rolle dabei immer noch die menschliche Expertise bei der Auswertung der KI-Ergebnisse spielt.

Autoren-Beiträge

Alles bleibt anders

Florian SchafrothDen Quantensprung der KI, den wir für unsere PR-Trends für 2024 erwartet hatten, haben wir erlebt. KI-Tools sind zum alltäglichen Werkzeug avanciert. Neue Prozesse und Strukturen haben sich etabliert - und werden nicht nur unsere Branche in atemberaubender Geschwindigkeit weiter transformieren. Welche Trends wir im Bereich PR und Kommunikation für 2025 erwarten, möchte ich an dieser Stelle gerne mit Ihnen teilen.

Der Sprach-Optimist

Der Wahlkampf der Ängste

Murtaza AkbarDie Rhetorikspirale dreht sich gut fünf Wochen vor der Bundestagswahl gefährlich. War ein Wahlkampf je so polarisierend? Statt Zuversicht Angstmacherei, statt Lösungen Schlagworte. Unser Sprach-Optimist Murtaza Akbar (Foto: Agentur Wortwahl) analysiert die Aussagen von Merz, Scholz, Lindner, Habeck und Söder. Sein Optimismus? Nun ja, wird auf die Probe gestellt.  

Rezensionen

Die gute, alte Pressemitteilung lebt

BuchtitelEin Fachbuch über Pressemitteilungen, noch dazu in aktualisierter und überarbeiteter Auflage, wer braucht denn so was noch? Im Zeitalter der digitalen Transformation, in dem die interessegeleitete Kommunikation nicht mehr auf die Medien angewiesen ist und jeder seine Informationen auf eigenen Websites oder Social-Media-Accounts selbst platzieren kann, da ist das doch längst überholt? So könnte man denken, wenn man das Buch von Wolfgang Zehrt im von Halem-Verlagsprogramm entdeckt.

Studien

Unternehmensverantwortung als Schlüssel zur Transformation

Sebastian Schwark und Nils NapieralaDie Kommunikationsberatung FleishmanHillard Germany hat die neue Studie Corporate Citizenship 2024: Reputation and Risk Management in the Great Transformation veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen durch verantwortungsbewusstes Handeln zur gesellschaftlichen Transformation beitragen und gleichzeitig ihre wirtschaftliche Resilienz stärken können.

Aus- und Weiterbildung

dapr-Angebot für Unternehmen und Agenturen

Ab sofort können Kommunikationsabteilungen und -agenturen mit zwei Weiterbildungs-Packages der Deutschen Akademie für Public Relations (dapr) Budget sparen. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber haben damit die Möglichkeit, ihre Teams oder einzelne Mitarbeitende flexibel binnen eines Kalenderjahres zu Sonderkonditionen weiterzubilden.

Macht der Bilder

Friedrich, hol schon mal den Müllwagen!

Collage von WahlkampfpostsDer bevorstehende Bundestagswahlkampf wird ein Kampf um Bilder. Die K-Fragen sind geklärt, die inhaltlichen Schwerpunkte für den wählenden Teil der Bevölkerung relativ klar. Im kalten Grau des deutschen Winters werden Bilder den Unterschied machen, denn es geht um wenige Prozente: Einige Hunderttausend Stimmen entscheiden über eine Zweier- oder Dreier-Koalition in der Regierung, über das politische Überleben der FDP und den Erfolg des BSW auf Bundesebene.

Agile Denkpause

Warum wir rechten Content nicht teilen sollten

Kathrin BehrensRechte Inhalte verbreiten sich aktuell immer rasanter in den sozialen Netzwerken – viele empören sich, zeigen ihre Anti-Haltung und ihre Abscheu. Doch während die provokativen Inhalte geteilt werden, um die eigene ablehnende Position zum Ausdruck zu bringen, vergrößert sich deren Reichweite. Mit jedem Klick nimmt die Sichtbarkeit zu, die eigentlich zurückgedrängt werden wollen. Macht das Sinn?

Jobprofile

Was macht eigentlich ein Account Executive bei der Agentur Edelman Germany?

„Als ich bei Edelman eine Ausschreibung sah, die meine beruflichen Leidenschaften – Gesundheit und Kommunikation – vereint, war es wie ein ‚perfect match‘,“ erklärt Stella Henn heute. Bereits seit November 2022 ist sie bei Edelman Germany und beschäftigt sich mit Healthcare-PR und der Umsetzung von Multi-Channel Kommunikations-Strategien und -Kampagnen sowie deren Umsetzung. Nachfolgend stellt sie im Interview ihre Aufgaben und ihren Arbeitgeber vor.

Preise und Awards

Mehr als 300 Gäste feiern Winners Night

Gruppenbild mit TrophäenDeutsche Wirtschaftsprominenz bei der Winners Night aus Anlass der Preisverleihungen bei den „PR Report“-Awards 2024 in Berlin: Nicola Leibinger-Kammüller, Vorstandsvorsitzende des Hochtechnologieunternehmens Trumpf in Ditzingen, war gekommen, um die Laudatio auf ihren Kommunikationschef Andreas Möller zu halten. Der erhielt als frisch gekürter Kommunikator des Jahres einen Gold-Award.

Whitepaper

HIRSCHTEC Analytics macht Erfolge messbar

Den Erfolg des Intranets bzw. Digital Workplace messbar zu machen – das ist in der heutigen digitalen Arbeitswelt eine der zentralen Aufgaben für Kommunikations- und Intranetverantwortliche. Denn klar ist: Ist die Plattform erst einmal eingeführt, dann gilt es die Erreichung der vereinbarten Ziele auch zu belegen. Eine wichtige Frage dabei Werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit für sie relevanten Informationen versorgt?