Big Data & Data Analytics sind die Top-Trends der B2B-Kommunikation

Big Data & Data Analytics sind die eindeutig stärksten Trends im Bereich B2B-Marketing und -Kommunikation, bleiben jedoch auch die größten Herausforderungen für B2B-Unternehmen. Das ist das Ergebnis des Trendbarometers Industriekommunikation, das der Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. (bvik), Augsburg, in Zusammenarbeit mit seinem Hochschul-Mitglied DHBW Mosbach durchgeführt hat. Zu den Top-Trends zählen darüber hinaus digitale Plattform-Geschäftsmodelle sowie Social Selling, Chatbots und das Aufbrechen von SiloStrukturen.

Professor Seon-Su Kim von der DHBW. (© DHBW)

Fehlendes Know-how als große Herausforderung

Mit einer Zustimmung von 83 Prozent unterstreichen die befragten Marketer, dass Big Data & Data Analytics alle anderen Trends in B2B-Marketing und -Kommunikation dominieren. Seon-Su Kim, Leiter des Campus Bad Mergentheim und Professor an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mosbach, der das bvik-Trendbarometer wissenschaftlich betreut, findet es dabei „alarmierend, dass über zwei Drittel der befragten B2B-Marketing- und Kommunikationsexperten sich noch nicht oder nur teilweise ausreichend über Big Data und Data Analytics informiert fühlen.“ Trotz der enormen Chancen, die die Digitalisierung im Bereich der Datenanalyse bietet, sind diese Themen bei den Unternehmen noch nicht wirklich angekommen. Dies zeigt auch die Tatsache, dass aktuell nur 21 Prozent der Befragten Big Data & Data Analytics in ihren Unternehmen nutzen. „Fast 92 Prozent bestätigen zudem, dass das Know-how in der B2B-Marketing-Organisation nicht oder nur teilweise vorhanden ist. Hier besteht dringend Nachholbedarf“, erläutert Kim.

Dieser Meinung ist auch Andreas Bauer, bvik-Vorstand und Vice President Corporate Marketing Strategy & Operations der Kuka AG: „Die Herausforderung von Big Data besteht darin, Daten intelligent zu lesen und somit Smart Data daraus zu machen. Hierfür müssen wir im B2B-Marketing spezielles Expertenwissen im Bereich Data Analytics aufbauen.“ 

Höherer Marketing-Stellenwert dank Data Analytics?

Andreas Bauer sieht im Thema Data Analytics die Chance, den Stellenwert des Marketings im Unternehmen zu erhöhen. So können durch Marketing Automation und DataAnalytics-Instrumente alle Daten, die an den verschiedenen Touchpoints der Customer Journey generiert werden, intelligent verarbeitet und ausgewertet werden. „Es entsteht ein 360°-Blick auf den Kunden, der es auch im B2B ermöglicht, den Weg von der Marketingmaßnahme bis hin zum Verkaufsabschluss genau nachzuverfolgen. Dies führt zu einer besseren Erfolgsmessung der Marketing-Aktivitäten, wodurch auch der Beitrag des Marketings zum Unternehmenserfolg deutlicher wird und der Stellenwert unserer Arbeit steigt.“ Diese Einschätzung bestätigt auch das bvik-Trendbarometer: Für 68 Prozent der befragten Marketer eignen sich Big Data & Data Analytics besonders für eine bessere Messung des Marketingerfolgs.

Marketing als Treiber digitaler Geschäftsmodelle

Bvik Trendbarometer Keyvisual c bvikEine hohe Relevanz identifiziert das Trendbarometer außerdem im Bereich digitaler Plattform-Geschäftsmodelle. So stimmten 78 Prozent der Behauptung zu, dass diese das B2B-Marketing in Zukunft verändern werden. Der Treiber der digitalen Geschäftsmodelle ist laut 72 Prozent der Befragten das Marketing selbst, dem zukünftig eine hohe strategische Bedeutung zukommt. Diese Einschätzung ist im Vergleich zum Vorjahr sogar um elf Prozent gestiegen. 

Die TOP-Trends der B2B-Kommunikation 2019:

  1. Big Data & Data Analytics
  2. Plattform-Geschäftsmodelle
  3. Marketing als Treiber digitaler Geschäftsmodelle
  4. Social Selling
  5. Chatbots in der B2B-Kundenkommunikation
  6. Aufbrechen der Silo-Strukturen
  7. Account Based Marketing (ABM)
  8. Blockchain
  9. Trennung zwischen B2B- und B2C-Marketing
  10. Digitalisierung als Herausforderung für Unternehmen

Über das bvik Trendbarometer Industriekommunikation: Der bvik ermittelt in regelmäßigen Abständen im „Trendbarometer Industriekommunikation“, welche Themen B2B-Marketer aktuell und in Zukunft beschäftigen, um damit die Branche regelmäßig für neue Entwicklungen zu sensibilisieren. In Zusammenarbeit mit dem bvik-Hochschul-Mitglied DHBW Mosbach hat der Verband über 300 Marketer von Industrieunternehmen, Kommunikationsdienstleistern und Hochschulen befragt und die zehn wichtigsten Trend-Fragen der Industriekommunikation identifiziert.

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Personalien

Michael Schattenmann folgt auf Stefan Caspari

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Von wegen Mittelmaß! Deutsche Marken im Siegermodus

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DPRG und GPRA bündeln Kompetenzen

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Ketchum führt geschlechtsneutrale Elternzeit ein

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Kürschner-Verlag wird 75

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Design Thinking als faszinierende Lektüre

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Kommentare

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Eine Umfrage der Hamburger Agentur nwtn bringt es an den Tag, weniger – und seltener – ist in der internen Kommunikation mehr. Die Nachrichtenflut und die vielen Kanäle lösen Stress bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus. Der Wunsch aus der Belegschaft: Lieber nur wöchentlich und dann eine Information, wenn es wirklich etwas Neues gibt. Die Befragung von bonsai Research im Auftrag von nwtn zeigt, dass die Unzufriedenheit mit der internen Kommunikation zunimmt.

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Schon wieder droht eine ganze Branche im KI-Schlund zu verschwinden: erst waren es die Texter und Kreativen, jetzt sind es die Filmemacher. In der Tat: Was Open AI mit SORA auf unsere Wirklichkeit losgelassen hat, erscheint auf den ersten Blick atemberaubend. Zweifelsohne ist SORA ein Text-zu-Video-Tool der nächsten Generation. Aber erst die Kombination aus Technologie und der Marktmacht von OpenAI / Microsoft macht SORA zu einem Werkzeug, dass unsere Wirklichkeit beeinflussen wird. Aber schauen wir doch erstmal genauer hin...

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Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

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