Autorenbeitrag: Politische Korrektheit - Moralisierend in den Untergang

Buehler Bernd Oliver Gf JanusConsultingDie berühmt berüchtigte „Political Correctness“, die vielleicht als Versuch des respektvollen politischen Umgangs miteinander und eines besseren Minderheitenschutzes gemeint war, ist inzwischen nicht mehr frei vom Vorwurf des Tugend-Terrors. In Deutschland fühlt sich nur noch jeder fünfte Deutsche in der Öffentlichkeit frei, seine Meinung zu äußern 1) . Und für den Journalisten Thomas Schmid steht fest: „Die Sprachpolizisten sind unter uns“ 2) Aus Sicht des Autoren ist das ein deutlicher Hinweis auf eine Krise des politischen Diskurses als auch des Journalismus. Ein Blick in die USA unterstreicht das.

Erfolg durch Differenzierung
Selbst Bill Maher 3), immerhin eine „Medien-Ikone“ der Linken und Unterstützer der Partei der Demokraten, gehört in den USA zu denen, die sich weiter regelmäßig gegen "main stream" und "political correctness" aussprechen. Für Maher ist „Politische Korrektheit … ein Krebs gegen fortschrittliches Handeln und Denken“ 4), und „die große Mehrheit der Liberalen in Amerika hasst ihn“ 5) dafür. Maher fordert und fördert unabhängiges Denken und erkennbar kontroverse Debatten. Das unterscheidet ihn nicht nur positiv von den meisten „main stream talkern“, sondern beschert ihm ein treues Stammpublikum und gute Einschaltquoten.

CNN: Von der Ikone zum Auslaufmodell
Demgegenüber zeigt das Beispiel des Fernsehsenders CNN, dass die selbst verordnete „Political Correctness“ zu Bedeutungsverlust und kommerziellem Niedergang führen kann. Die Zuschauer laufen dem „Nachrichtengiganten“ in Scharen davon. Das war nicht immer so. Viele der Leser werden sich noch an die Zeit erinnern, als CNN eine anerkannte Größe im internationalen Nachrichtengeschäft war. Als etwa 1991 der damalige CNN-Top Journalist Peter Arnett 6) während des Zweiten Golfkrieges („Der Himmel über Bagdad ist erleuchtet.“) als einziger aus dem umkämpften Bagdad berichtete, ging es noch vorwiegend um Information und pragmatische Analyse.
Heute geht es bei CNN um andere Dinge: Scheinbar harmlose Begriffe wie „Moral und Anstand“ werden im Sinne des Mainstreams ideologisch aufgeladen und als politische Waffe eingesetzt. So fordert Brian Stelter 7), Anchorman und politischer Taktgeber bei CNN, im Sinne einer linksliberalen Hypermoral, dass „ Medien für Moral und Anstand“ 8) einzutreten haben. Er musste aber erfahren, dass diese Haltung unversehens und schnell in unwegsames Gelände führen kann.

So trat der inzwischen moralisch entzauberte Michael Avenatti, früherer Anwalt der amerikanischen Pornodarstellerin „Stormy Daniels“ im Zusammenhang einer vermeintlichen Trump-Affäre über hundertmal bei CNN auf. Dabei brachte es Brian Stelter, Moderator der CNN-Sendung „Reliable Sources“ (Verlässliche Quellen) tatsächlich fertig, Avenatti als möglichen demokratischen Präsidentschaftskandidaten zu hypen, und die deutschen Medien standen dem nicht nach: „Michael Avenatti: Der Furchtlose 9)“, so die TAZ. Sogar das Handelsblatt übernahm ungefiltert Aussagen wie „Letztlich wird Trump zum Rücktritt gezwungen sein “ 10).

Nicht nur, dass Avenatti den Prozess für seine Klientin verlor, später soll er gar versucht haben, diese zu betrügen.

Stelter musste also seine Berichterstattung über Avenatti und sein bisheriges Lob als "Anwärter" für 2020 verteidigen und erklären 11) . Und die Ratings von CNN sind seit dem letzten Jahr mehr denn je im Keller. Im Vergleich zum letzten Jahr hat CNN inzwischen ein Drittel seiner Prime-Time-Zuschauer verloren 12) . Journalisten sollten sich deshalb an eine wichtige Berufsmaxime erinnern. Sie lautet: Berichten, nicht predigen! Das priesterliche Gewand der „Verteidiger von Anstand und Moral“ will einfach nicht so recht passen.

Internet – die zukünftige Arena des Meinungskampfs
21 Tage vor der letzten Präsidentschaftswahl in den USA, am 18. Oktober 2016 verkündete die New York Times, dass Hillary Clintons Chancen die Wahl zu gewinnen bei 91% lägen. Donald Trump wurden ganze 9% zugebilligt. Weit davon entfernt perfekt zu sein, ist es aber gerade ihm gelungen, sich gegen eine durchgängig und kontinuierlich negative Presse durchzusetzen.

Haben die Medien daraus gelernt? Nein. Der sogenannte Deutungsrahmen der klassischen Medien scheint unaufhaltsam verloren zu gehen. So verglich im Rahmen einer auf CNN ausgestrahlten Debatte zwischen zwei Top-Moderatoren des Senders der eine, Don Lemon 13), Donald Trump mit niemand anderem als Adolf Hitler höchstpersönlich 14). Der andere, Chris Cuomo3 15), ließ das so nicht stehen und merkte an, dass „wenn man etwas mit einem Extrem wie einem Hitler vergleicht, wird das Argument geschwächt, weil man jetzt einen Typen nimmt, der Dinge sagt, die man nicht mag, und ihn mit einem verrückten Massenmörder („genocidal maniac“) vergleicht", so Cuomo.

Und auch die Beschimpfung der amerikanischen Präsidententochter Ivanka Trump als „feckless cunt“, sprich „nutzlose Fotze“, durch die amerikanische Fernsehmoderatorin Samantha Bee1 16) zeigt ein Niveau an mangelnder politischer Debattenkultur, die auf nichts und niemand mehr Rücksicht nimmt und nehmen muss und dabei immer mehr jedes Maß verliert. Beide, Frau Bee und ihr Sender haben sich zwar offiziell entschuldigt 17), eine Entschuldigung repariert aber nie den entstandenen Imageschaden, vor allem wenn über die Entschuldigung hinaus das Ganze aber ohne jede Konsequenz blieb. Sicherlich handelt es sich bei diesen Beispielen nur um die Spitzen eines Eisbergs, es zeigt aber deutlich, wie schlecht politische Debatten im amerikanischen Fernsehen und in der Politik inzwischen geführt werden.

Risiken der Moralisierung
Sind Präsident Trump und seine Politik kritisierungswürdig? Natürlich! So wie es auch bei jedem anderen Politiker der Fall sein sollte! Nicht umsonst hat die Presse als eigentliche Aufgabe, 4. Gewalt in einem Machtgefüge zu sein. Das verlangt Recherche und Kritik, die auf Informationen basiert, und einen scharfen Blick nach Innen wie nach Aussen. In der Bergpredikt trifft Jesus Christus folgende Aussage: „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“. Wo Kommentatoren von CNN extern übers Ziel hinausgeschossen sind hat der Nachrichtenkonzern anscheinend intern mehr als nur geschlafen bei der Vermittlung seiner „neuen Werte“.

So trat ein CNN Photo Editor vor wenigen Tagen von seiner Anstellung zurück, nachdem alte antisemitische Tweets von ihm entdeckt wurden. Dieser schrieb im März 2011 auf Twitter “More than 4 jewish pigs killed in Jerusalem today by the Palestinian bomb explode. 18)“ Auf Deutsch: „"Mehr als 4 jüdische Schweine wurden heute durch eine palästinesische Bombe in Jerusalem getötet“. Daran hat sich bei den Moralaposteln von CNN anscheinend niemand gestört. Zumindest ist es niemand aufgefallen. Bis jetzt. Aber da ist CNN nicht alleine. Auch die respektable New York Times brachte es fertig, einen Cartoon zu publizieren, den ebenfalls nur als antisemitisch betrachten kann. Dargestellt wird ein blinder Donald Trump, der von einem Dackel geführt wird, der das Gesicht des israelischen Premierministers Benjamin Netanyahu und ein Davidstern-Hundehalsband trägt 19).

Vertrauensverlust der Zuschauer
Dieses neue Potporie an Moral und Anstand bleibt natürlich nicht ohne Auswikungen auf die Bürger. Dazu sprechen die Ergebnisse des Edelman Trust Barometer von 2019 20) eine deutliche Sprache: Das Vertrauensverhältnis der Menschen zu ihrem Umfeld hat sich im vergangenen Jahr grundlegend geändert. Ihr Vertrauen hat sich auf die von ihnen „kontrollierten“ Beziehungen verlagert. Besonders vertrauen sie ihrem Arbeitgeber. Weltweit meinen 75 Prozent der Menschen, dass „ihr Arbeitgeber“ das Richtige tut. Mit deutlich weniger Vertrauen werden Nichtregierungsorganisationen (57 Prozent), Unternehmen (56 Prozent) und Medien (47 Prozent) bedacht.

Und sogar ein anerkannter Journalist wie Bill Maher, Moderator von HBOs "Real Time", gibt im einem Interview mit Chris Cuomo auf CNN 21) offen zu, dass er nicht mehr viel Vertrauen in die Nachrichtenmedien habe, weil diese jetzt ihren Aktionären verpflichtet seien. Gleichzeitig unterstreicht er, dass ein großer Teil des Appells von Präsident Donald Trump darin liegt, nicht politisch korrekt zu sein.

Emotionen vernebeln den Verstand, nur gute Informationen und präzise Analyse schaffen Klarheit. Wie steht es um die Präsidentschaft des Donald Trump? Bei allen berechtigten kritischen Analysen, muss man aber wohl konstatieren, dass es um die Präsidentschaft wohl besser steht, als es die meisten Medien vermitteln und die meisten politischen Entscheidungsträger wahrhaben wollen. „Wenn heute Wahlen abgehalten würden, würde Donald Trump für weitere vier Jahre gewählt werden“ 22), so der CNN-Analyst Bakari Sellers 23) am 19. Juni 2019.

Was wir also gegenwärtig erleben, ist keine Krise der „Fake-News“ sondern die tiefgreifende Erosion der freiheitlichen kontroversen Debatte und der Meinungsbildung. Diese Situation ist es, die „Fake-News“ erst Tor und Tür öffnet. Dies betrifft Politik und Journalismus gleichermaßen. Das heute als Fortschritt feilgebotene willkürlich „Beliebige“ interessiert niemanden und nützt niemandem. Freiheit braucht das freie Wort, frei von jeder politischen Theologie.

Autor Bernd Oliver Bühler (geb. 1974) ist anerkannter politischer Strategie-Berater, Journalist, Autor und Medien-Experte. In über 20 Jahren hat er Politiker und Regierungsvertreter der Europäischen Union sowie mehreren afrikanischen und europäischen Staaten beraten.

Fußnoten:
1) https://www.welt.de/politik/article193977845/Deutsche-sehen-Meinungsfreiheit-in-der-Oeffentlichkeit-eingeschraenkt.html
2) https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus190102329/Aufruf-gegen-Gendern-Die-Sprachpolizisten-sind-unter-uns.html
3) https://de.wikipedia.org/wiki/Bill_Maher
4) https://edition.cnn.com/videos/politics/2019/06/11/bill-maher-far-left-political-correctness-cancer-on-progressivism-cpt-sot-vpx.cnn
5) https://www.washingtonexaminer.com/news/bill-maher-political-correctness-is-a-cancer-on-progressivism
6) https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Arnett
7) https://en.wikipedia.org/wiki/Brian_Stelter
8) https://edition.cnn.com/2019/04/22/media/reliable-sources-04-21-19/index.html
9) https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/gegenspieler-von-donald-trump-michael-avenatti-der-furchtlose/23006792.html
10) https://www.handelsblatt.com/politik/international/anwalt-von-stormy-daniels-letztlich-wird-trump-zum-ruecktritt-gezwungen-sein/21250484.html
11) https://www.foxnews.com/entertainment/cnns-brian-stelter-defends-avenatti-coverage-his-past-praise-as-a-2020-contender
12) https://www.foxnews.com/entertainment/cnns-brian-stelter-defends-avenatti-coverage-his-past-praise-as-a-2020-contender
13) https://de.wikipedia.org/wiki/Don_Lemon
14) https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=oG8lgH_jybM
15) https://de.wikipedia.org/wiki/Chris_Cuomo
16) https://de.wikipedia.org/wiki/Samantha_Bee
17) https://www.spiegel.de/kultur/tv/samantha-bee-entschuldigt-sich-fuer-ivanka-trump-beleidigung-a-1210648.html
18) https://www.jns.org/cnn-photo-editor-resigns-after-anti-semitic-tweets-surface/
19) https://www.thedailybeast.com/new-york-times-apologizes-for-anti-semitic-cartoon
20) https://www.edelman.com/trust-barometer
21) https://www.youtube.com/watch?v=CrqWNDIOWtA
22)https://www.realclearpolitics.com/video/2019/06/19/bakari_sellers_if_election_was_held_today_donald_trump_would_be_elected_for_another_four_years.html
23) https://en.wikipedia.org/wiki/Bakari_Sellers

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Personalien

Zuwachs für Boldt in Berlin und Köln

Wehrs Julia SenCons Boldt 2024Bienias Marius SenCons Boldt 2024Julia Wehrs (Foto l.) und Marius Bienias (r., © Boldt) sind als Senior Consultants neue Mitglieder im Team der internationalen Kommunikationsberatung Boldt. Bienias ergänzt seit März das Team in Köln. Zuvor arbeitete er unter anderem als Senior Account Manager bei den Agenturen Team Lewis und Edelman. Wehrs unterstützt seit April den Bereich Corporate und Public Affairs in Berlin. Zuletzt war sie Account Managerin im Public Affairs-Team von BCW (Burson Cohn & Wolfe) Deutschland.

Etats

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Agenturen

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Unternehmen

Noch Zwei deutsche Unternehmen unter den Top 100

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