Mirko Kaminski will aus achtung! eine Unternehmerplattform machen

Mirko Kaminski will seine Agentur achtung! zu einer Unternehmerplattform umbauen und sich neu aufstellen. Nach 16 Jahren unter dem gesellschaftsrechtlichen Dach einer GmbH erfolgt nun ein Umbruch hin zu einer Unternehmerplattform mit verschiedenen Einzelfirmen. Am 1. Januar hat das bereits begonnen. Eine von drei bereits selbständigen Einheiten ist die Düsseldorfer Agentur achtung! Mary, die Kaminski mit Babette Kemper, zuvor Deutschland-Chefin von Ogilvy PR, startete.

Mirko Kaminski

Die weiteren beiden – neben achtung! selbst – sind: achtung! engage, Schwerpunkt Social Media, und achtung! experience, Schwerpunkt Events).

Die Beweggründe für die geplante Veränderung in der Unternehmensstruktur erläuterte Kaminski in einem Aufsatz bei LinkedIn wie folgt: „Seit der Gründung und über Jahre hinweg ist der achtung!-Ansatz gewesen, alle wesentlichen Gewerke unter einem Dach und innerhalb einer Firma miteinander zu verbinden. Das hat auch super funktioniert. Wir sind kontinuierlich gewachsen und die Kurve hat über die Jahre stetig nach oben gezeigt. Jetzt sind wir knapp 170 Mitarbeiter, für etwa 50 Kunden tätig, gehören zu den größten inhabergeführten Werbeagenturen Deutschlands und zu den zehn größten deutschen PR-Agenturen. Darauf sind wir, auf diese Leistung meiner Mannschaft bin ich stolz.“

Die Fragen, die ihn aber nun zuletzt sehr beschäftigt hätten, seien die folgenden gewesen: „Wie können wir noch besser werden? Wie können wir Agilität, Schnelligkeit und wachsende Kompetenz in allen wichtigen Gewerken auch künftig sicherstellen und ausbauen? Wie kriegen wir es hin, jeweils rasch und glaubwürdig zusätzliche Kompetenzen und Leistungen zu addieren, wenn Markt und Kunden danach sie brauchen? Und wie können wir diesen zusätzlichen Leistungen ein im Markt jeweils gut sichtbares Spezial(isten)-Etikett verschaffen?“

16 Jahre nach Gründung: die Zäsur

Die Antwort sei für ihn eine Zäsur, denn achtung! war bislang eine Firma und eine GmbH. Nun wolle achtung! – wie andere auch – mit einer Unternehmerplattform mehr Agilität, Schnelligkeit und wachsende Kompetenz in allen wichtigen Gewerken erreichen und ausbauen.

Starkes Fundament für das „eigene Ding“

Kaminski erklärt seinen Ansatz so: „Die achtung!-Unternehmerplattform setzt sich zusammen aus der recht bekannten Marke achtung!, aus HR- und IT-Support, aus einem toll arbeitenden Finanzteam, aus Eigenkommunikation und -marketing, aus Business Development und übergreifender Kollaboration. Auf diesem Fundament kann man prima aufsetzen und dann ‚sein Ding‘ machen. Auf dieser Plattform können Unternehmerpersönlichkeiten oder auch Teams mit Gründerspirit mit uns ihre eigene achtung!-Firma gründen. Dabei spielt es keine große Rolle, an welchem Ort die Gründung erfolgt. Viel wichtiger ist, dass Gründerin oder Gründer von der eigenen Idee entflammt sind und an eine bestimmte Leistung glaubt. Diese Leistung sollte das achtung!-Angebot komplettieren und zu unserer Überzeugung passen, mit Kreativität mehr erreichen zu können. Und selbstverständlich müssen wir einen gemeinsamen Qualitäts- und Leistungsanspruch haben.“

Gefragt: Unternehmerpersönlichkeiten mit einer Idee

Mit welchen Menschen Kaminski solche Firmen aufbauen will, liest sich ein wenig wie eine Jobanzeige: „Persönlichkeiten, die das interessant finden, sollten zuvor schon einmal bewiesen haben, dass sie etwas aufbauen und wachsen lassen können. Weil sie zum Beispiel mal innerhalb einer Organisation erfolgreich eine neue Einheit aufgebaut oder einen Bereich geführt haben. Sie sollten Agentur- bzw. Dienstleistungserfahrungen haben und über ein gutes Netzwerk verfügen. Sie sollten bereit sein, zunächst was reinzugeben, um dann überproportional zu profitieren. Schließlich handelt es sich um eine gemeinsame Gründung. Und die verlangt auch, dass die ‚Last‘ einer Gründung zusammen geschultert wird. Wir denken nämlich nicht an angestellte Manager mit ein paar Prozenten an der Firma, sondern an echte Geschäftsführende Gesellschafter und starke Partner. Es winken eine signifikante Beteiligung und (Gestaltungs-)Freiheit. Denn wir müssen uns keine Langeweile vertreiben – schon gar nicht mit quälenden Reportings und inquisitorischen Nachfragen. Wir glauben vielmehr daran, dass Vertrauen sowie Entscheidungs- und Gestaltungsfreiheit Gewaltiges entfesseln können.“ – So weit, so gut. Doch wird achtung! somit zur Holding oder zum Franchise-Anbieter?

Konzentration aufs Geschäft statt auf den Schreibtischkauf

Ein bisschen klingt es bei Kaminski so, wenn er weiter ausführt: „Es gibt natürlich Menschen, die wollen ganz allein und ohne Hilfe ihre eigene Agentur bzw. Firma aufbauen. Davor habe ich allergrößten Respekt. In unserer Branche ist das aber nicht mehr so leicht. Du brauchst wegen der zunehmenden Aufgabenvielfalt und Arbeitsteilung heute meist eine Startmannschaft. So ein Startteam kostet Geld. Zudem musst Du Dir mit der neuen eigenen Firma erstmal einen Namen machen. Und das braucht Zeit. Du hast noch keine Referenzen, keine Cases und gehst zu ersten Terminen mit fast leeren Händen. Du musst Dich zudem bei einer Solo-Gründung wirklich um alles kümmern – von dem defekten Drucker und dem fehlenden Toilettenpapier über Ausgangsrechnungen und womöglich Mahnungen bis hin zum Kauf von Schreibtischen. Eine Gründung mit Rückhalt und Partner ist da deutlich einfacher und risikoärmer. Man ist Teil von etwas Bewährtem, Bekanntem und Nachgefragtem, kann aber innerhalb dessen etwas Eigenes kreieren. Man kann sich halt vom Start weg sofort auf das konzentrieren, was man am besten kann und was einen mit Leidenschaft erfüllt. Und das gilt ja nicht ohne Grund als ein Erfolgsrezept.“

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Personalien

Zuwachs für Boldt in Berlin und Köln

Wehrs Julia SenCons Boldt 2024Bienias Marius SenCons Boldt 2024Julia Wehrs (Foto l.) und Marius Bienias (r., © Boldt) sind als Senior Consultants neue Mitglieder im Team der internationalen Kommunikationsberatung Boldt. Bienias ergänzt seit März das Team in Köln. Zuvor arbeitete er unter anderem als Senior Account Manager bei den Agenturen Team Lewis und Edelman. Wehrs unterstützt seit April den Bereich Corporate und Public Affairs in Berlin. Zuletzt war sie Account Managerin im Public Affairs-Team von BCW (Burson Cohn & Wolfe) Deutschland.

Etats

Targobank vertraut auf newskontor

Marco Cabras und Tanja PlebuchDie Targobank wird sich zukünftig in Kommunikationsfragen von newskontor beraten und unterstützen lassen. Die Bank, die zu den größten Kreditinstituten Deutschlands gehört, hat die in Düsseldorf beheimatete Agentur als neuen Partner an Bord geholt. Das Mandat umfasst neben der Beratung auch Corporate Communications und Contenterstellung. Die Zusammenarbeit hat im 1. Quartal 2024 begonnen.

Agenturen

Durchschnittliches Wachstum von 5,7 Prozent

Nach der Veröffentlichung des GWA Frühjahrsmonitor im März wurde nun das Ranking der Inhaber-geführten Agenturen veröffentlicht. Vorgelegt wurde es von der Arbeitsgemeinschaft Rankingliste „Horizont“, „w&v“, GWA. Sie ermittelte für die Top 50 der Inhaberagenturen ein durchschnittliches Wachstum von 5,7 Prozent für das Jahr 2023, das damit höher ausfällt als die für die GWA-Mitgliedsagenturen ermittelten 3,3 Prozent.

Unternehmen

Noch Zwei deutsche Unternehmen unter den Top 100

Deckblatt des PwC Global Top 100 RankingNach einem schwierigen Jahr 2023 haben die 100 wertvollsten Unternehmen der Welt laut dem jährlichen „Global Top 100“-Ranking von PwC wieder ein neues Allzeithoch erreicht. Mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von 39,9 Billionen US-Dollar zum 31. März 2024 übertrafen sie ihren bisherigen Spitzenwert aus dem Jahr 2022 von 35 Billionen US-Dollar. Deutschland landet im Länderranking auf Platz 13.

Verbände

DPRG und GPRA bündeln Kompetenzen

Ulf Mehner und Alexandra GroßWirtschaft und Gesellschaft stehen vor zahlreichen Transformationsprojekten: Energiewende, Mobilitätswende, Industrie-Umbau. Für den Erfolg sind Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Dafür bedarf es transparenter und professioneller Kommunikation auf Basis verbindlicher und nachvollziehbarer Qualitätskriterien und -standards. Die werden jetzt gemeinsam mit DPRG und GPRA erarbeitet.

Branche

Ketchum führt geschlechtsneutrale Elternzeit ein

Tabea FesserInmitten einer politischen Debatte über die Einführung bezahlter Elternzeit für frischgebackene Väter, die aufgrund von Finanzierungsstreitigkeiten ins Stocken geraten ist, setzt Ketchum ein Signal in Richtung Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit am Arbeitsplatz: Die Agentur führt die geschlechtsneutrale, voll bezahlte Elternzeit für alle Mitarbeitenden ein.

Medien

Kürschner-Verlag wird 75

Zwei BuchcoverDas rot-weiß gestreifte Taschenbuch, in dem alle Bundestagsabgeordneten mit Bild und Biografie vorgestellt werden, hatten viele schon in der Hand. Der Verlag, der dieses Taschenbuch herausgibt, feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Vor 75 Jahren wurde die Neue Darmstädter Verlagsanstalt GmbH durch Adolf Holzapfel in Darmstadt gegründet und nahm am 16. Mai 1949 den Geschäftsbetrieb als Verlag auf.

Das PR-Interview

Klare Kante war wichtig für die Mitarbeiterschaft

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Autoren-Beiträge

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Kommentare

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Einen positiven Grundeindruck bei den Eurobest Awards 2023 hinterließ bereits die beeindruckende Zahl von über 160 Einreichungen bei PR – weit mehr als in einigen anderen Kategorien. Die Bedeutung von PR wird demnach mehr denn je als sehr hoch eingeschätzt. Selbst wenn die Beiträge bei Ausrichtung und Qualität extrem divers waren, habe ich als Juror einige Gesamteindrücke aus London mitgenommen:

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Stolze Gewinnerinnen und Gewinner

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Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.