Umfrage Social-Media-Controlling: Zweiter Schritt von Nöten

Beim Social-Media-Controlling sind Unternehmen und Agenturen hierzulande gespalten: Auf der einen Seite hat rund die Hälfte (45,6 %) von ihnen das Thema für sich erkannt und betreibt ein systematisches Social-Media-Controlling. Auf der anderen Seite führen 23,3 Prozent es lediglich bei ausgewählten Projekten durch. 31,1 Prozent der Befragten betreiben überhaupt kein Social-Media-Controlling. Das ist das zentrale Ergebnis der gleichnamigen Umfrage des Bloggers Münchner Christian Krause/K-Strategie unter 103 Kommunikations-, PR- und Social-Web-Managern.

Laut Befragung von Christian Krause steuern rund 50 % der Befragten ihre Web 2.0-Maßnahmen mit einem Social-Media-Controlling. (Grafik © Krause/K-Strategie)

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren, die Unternehmen und Agenturen im Web 2.0 controllen, sind Reichweite und Interaktionsrate. 90,5 Prozent der Befragten gaben an, die Reichweite wie Fans, Follower, Impressions etc. zu überprüfen. Die Interaktionsrate in Form von Likes / Shares / Retweets etc. per Post ist für 83,8 Prozent wichtig. Andere Erfolgsfaktoren wurden eher selten genannt. 24,3 Prozent gaben an, die Aufmerksamkeit des eigenen Unternehmens im Social Web wie etwa den Share of Buzz oder die Anzahl der Nennungen zu controllen. Beim Tonalitätsscore / der Anzahl aktiver Unterstützer bzw. Kritiker waren es 22,9 Prozent, die hierauf mit Ja antworteten. Ebenso 24,3 Prozent gaben an, die Leadgenerierung im Social Web zu steuern.

Krause Christian K Strategie„Das Ergebnis zeigt, dass Social-Media-Controlling, auch wenn mittlerweile von zahlreichen Unternehmen und Agenturen angewendet, zumeist auf einer quantitativen Ebene betrieben wird. Insbesondere bei qualitativen Fragen wie etwa der eines positiven Meinungstenors im Web 2.0 hingegen gibt es noch Potenzial nach oben“, kommentiert Krause (Foto) die Ergebnisse.

Auch bei den konkreten Ergebnissen sind die Befragten gespalten, etwa die Hälfte (51,83 %) derjenigen, die Controlling nutzen, gab an, dass sich die Leistungen im Social Web zumindest leicht oder sogar stark verbessert haben. 43,1 Prozent gaben an, keine nennenswerten Verbesserungen zu merken. 5,1 Prozent gaben kein Urteil ab.

Schritt vom Potenziale erkennen zum Potenziale nutzen nur selten

Bei der Frage der Ergebnis-Verwertung ist die Dokumentation am relevantesten. 79,5 Prozent der Befragten gaben an, die Resultate für das Social-Media-Team festzuhalten. Rund die Hälfte (47,9 %) verwertet die Ergebnisse als Dokumentation für den Vorstand. Ein positives Ergebnis ist, dass 60,3 Prozent die Ergebnisse nutzen, um konkrete Optimierungspotenziale der Web 2.0-Aktivitäten zu erkennen. Den entscheidenden Schritt, die Aktivitäten im Social Web strategisch zu steuern, gehen allerdings noch zu wenige. Dies gab lediglich rund ein Viertel (24,6 %) an. 16,4 Prozent nutzen die Ergebnisse als Basis für zukünftige Investitionen.

„Mit der Dokumentation und dem Erfassen von Verbesserungsmöglichkeiten sind Unternehmen einen wichtigen Schritt gegangen. Um Social-Media-Controlling zu etablieren und die Möglichkeiten im Web 2.0 zu nutzen ist es jetzt entscheidend, die Aktivitäten zu steuern, dass diese auf Image und Reputation einzahlen“, erläutert Krause.

Der Verfasser der Studie, Christian Krause, hat den Beitrag auch in seinem Blog K-Strategie veröffentlicht.

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