Worldcom-Studie: deutsche Unternehmer sehen skeptisch in die Zukunft

Deutsche Unternehmen sind im internationalen Vergleich deutlich skeptischer bei ihren Zukunftsprognosen als ihre internationalen Kollegen. Das zeigt der „Worldcom Confidence Index 2018“. Insbesondere die Situation zur technologischen Infrastruktur, die Konsequenzen aus der Digitalisierung und internationale Wettbewerbsvorteile schätzen Unternehmensführer in den USA, China oder UK deutlich optimistischer ein.

Deutsche Unternehmer haben weniger Vertrauen in die Zukunft als der internationale Durchschnitt. (Grafik: Worldcom Group)

Für die Studie hat die Worldcom Group 585 CEOs und CMOs (167 Amerika; 106 Asien; 312 EMEA) anhand eines umfangreichen Kriterienkatalogs nach ihren Einschätzungen für den künftigen Geschäftserfolg gefragt. Die Worldcom Public Relations Group ist das weltweit größte Netzwerk von inhabergeführten PR-Agenturen. Dem Netzwerk gehören mehr als 110 Kommunikationsagenturen in 95 Städten auf sechs Kontinenten an. In Deutschland sind die Partner HBI Helga Bailey – International PR & MarCom (München), Kirchhoff Consult (Hamburg) und komm.passion (Düsseldorf).

Als eine Konsequenz wollen deutsche Unternehmen in den kommenden Monaten einen deutlich stärkeren Fokus auf die Kundenansprache legen: 45 Prozent sehen Kunden als wichtigste Zielgruppe ihrer Kommunikation. Für internationale CEOs und CMOs haben Employer Branding, die Profilierung als attraktiver Arbeitgeber und die Ansprache neuer Talente in der Kommunikation oberste Priorität: Aktuelle und neue Mitarbeiter stellen für 43 Prozent die wichtigste Zielgruppe dar.

Zum Vergleich: in Deutschland nur für 16 Prozent. Im Vorjahr hatten noch 21 Prozent der deutschen Unternehmen die Ansprache ihrer Mitarbeiter – und das Employer Branding – als ihre wichtigste Zielgruppe genannt. In UK sind es aktuell dagegen 27 Prozent. Damit laufen deutsche Unternehmen deutlich gegen den Trend in Europa und dem Rest der Welt.

Der „Worldcom Confidence Index 2018“ nennt in seiner Analyse gleich zwei Gründe für das offenkundig mangelhafte Employer Branding hierzulande: Elf Prozent der deutschen Unternehmen – und damit prozentual fast doppelt so viele wie weltweit – ziehen ihren wirtschaftlichen Optimismus aus den vorhandenen Nachwuchskräften. Einen Fachkräftemangel erkennt nur jedes fünfte deutsche Unternehmen. Weltweit ist es jedes dritte.

Auf der anderen Seite verbreiten nur 18 Prozent der deutschen Unternehmer Zuversicht, die besten Nachwuchskräfte an sich zu binden. In Italien sind es 29, in den USA gar 37 Prozent. Weltweit sind vor allem kleinere und mittlere Unternehmen überzeugt, dass der Aufbau ihrer Arbeitgebermarke ein zentraler Schlüssel für ihren künftigen Erfolg darstellt (71 Prozent).

Eine komplette Fassung (in englischer Sprache) des „Worldcom Confidence Index 2018“ ist hier abrufbar.

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