Im Oktober eröffnet: Der Philips Health Innovation Port; v.l.n.r. Marcell Jansen, ehem. Profifußballer und Gründer, Thomas Ballast, stellv. Vorstandsvorsitzender der TK, Olaf Scholz, Erster Bürgermeister Hamburgs und Peter Vullinghs, Geschäftsführer Philips GmbH Market DACH

Sebastian Lindemann, Head of Communications & Events bei Philips, begleitet mit seinem Team einen enormen Change-Prozess: Der Wandel vom Elektronikhersteller hin zum globalen Player in der Digital-Healthcare-Branche. Wie wichtig Video-Content dafür ist, erklärt er im Interview mit dem „PR-Journal“.

PR-Journal: An welchem Filmprojekt arbeiten Sie aktuell?
Sebastian Lindemann: Wir haben gerade den Film zur Eröffnung unseres Health Innovation Port abgestimmt – eine unterhaltsame Zusammenfassung der offiziellen Zeremonie hier in Hamburg mit knapp 200 Gästen. Berichte über Events – intern wie extern – sind ein wichtiges Format für uns, um Mitarbeiter an verschiedenen Standorten auf dem Laufenden zu halten.

PR-Journal: Wie hat sich die Bedeutung von Bewegtbild für die interne Unternehmenskommunikation bei Philips entwickelt?
philips lindemann 0117Sebastian Lindemann: Video-Content ist sehr wichtig und seine Bedeutung ist in den letzten Jahren signifikant gestiegen. Im Jahr 2012 waren es rund 30 Filme, die wir für interne und externe Zwecke erstellt haben. 2016 schon ca. 150 und die Tendenz für dieses Jahr zeigt, dass es nochmals mehr werden. Etwa die Hälfte davon sind Filmprojekte für intern – dafür haben wir auch im Lauf der Zeit immer mehr Formate entwickelt.

PR-Journal: Was kann Bewegtbild, was ein Text oder eine Grafik nicht kann?
Sebastian Lindemann: Bewegtbild kann bewegen! Zum Einen: Bewegung im Sinne von Corporate Change. Wir hatten die große kommunikative Aufgabe zu bewältigen, den Wandel des Unternehmens vom Elektronikhersteller hin zu einem globalen Player in der Digital-Healthcare-Branche zu begleiten – für viele altgediente Mitarbeiter ein unfassbar emotionaler Prozess. Und zum Anderen: Bewegung im Sinne von Fortbewegung: Als Philips innerhalb Hamburgs umzog, hat unser Video-Storytelling auch einen großen Beitrag zur Klärung vieler organisatorischer Fragen geleistet und für positive Aufbruchsstimmung gesorgt.

PR-Journal: Musste für das Thema Bewegtbild erst eine Lanze gebrochen werden oder war es ein Selbstläufer?
Sebastian Lindemann: Ich hatte zum Glück ziemlich freie Hand. Meine Chefs haben uns die Expertise zugetraut und mir und meinem Team „alles außer Blödsinn“ erlaubt und die entsprechenden Investitionen bewilligt. Zudem sind sie selbst gern und gut vor der Kamera präsent – unser erstes Filmprojekt war dann auch eine Weihnachts-Videobotschaft von unserem damaligen Geschäftsführer und Leiter der Consumer Lifestyle Sparte, Henrik Köhler, an die gesamte Mannschaft. Ein gelungener Auftakt, denn grundsätzlich ist es uns auch wichtig, die Mitarbeiter im Außendienst durch Videos stärker einzubinden. 

PR-Journal: Wie wurde das Know-How für Konzeption, Produktion und Schnitt aufgebaut?
Sebastian Lindemann: Inzwischen sind wir mit entsprechender Technik und Know-How ausgestattet, um einfache Videos auch selbst zu produzieren. Aber für die ersten Schritte – und auch heute noch, wenn das Format oder die Inhalte eine hochwertige Umsetzung erforderlich machen – setzten wir auf professionelle Unterstützung; in Hamburg durch unsere Agentur Publica Projects.

PR-Journal: Wie sorgen Sie für Reichweite im Zielpublikum?
Sebastian Lindemann: Wir nutzen verschiedene Kanäle, um unsere Filme den Mitarbeitern zugänglich zu machen. Zum Beispiel befinden sich Screens überall im Unternehmen – wir achten also immer auch darauf, dass die Filme mit Untertiteln und ohne Musik „funktionieren“. Wir versenden E-Mailings, stellen aktuelle Filme als News ins Intranet. Und wir haben eine eigene interne Video-Plattform, Bluetube, die allen weltweit 71.000 Mitarbeitern zur Verfügung steht und wo sie auch eigenständig Inhalte hochladen können.

PR-Journal: Wann ist Ihrer Meinung nach ein Film ein erfolgreicher Film?
Sebastian Lindemann: Wir wollen erreichen, dass sich die Mitarbeiter informiert fühlen – ich verstehe das allerdings als Bring- und Holschuld: Wir stellen Content auf vielfältigen Wegen zur Verfügung, aber anschauen muss man sich diesen dann schon selbst. Wir haben immer die Öffnungs- und Abrufraten im Blick. Manchmal arbeiten wir dann auch mit Incentives, wie z.B. kleinen Gewinnspielen in unseren Newslettern. Um ein Gespür dafür zu bekommen – nicht nur, ob die Filme gesehen, sondern auch ob unsere Botschaften verstanden werden – holen wir uns in Gesprächen Feedbacks ein. Läuft ein Film auf einem Townhall-Meeting, befragen wir im Anschluss gezielt einige Mitarbeiter noch auf dem Event.

PR-Journal: Woher holen Sie und Ihr Team sich Anregung und Inspiration?
Sebastian Lindemann: Ich gehe oft auf Branchentreffs oder Konferenzen und suche den Austausch mit anderen Kommunikationsprofis – mit dem Thema Bewegtbild beschäftigen sich gerade alle. Und nicht zuletzt bin ich selbst leidenschaftlicher Serienjunky. Mitunter lassen sich daraus auch Ideen für meinen Job-Alltag generieren: Für unser internes Reportage-Format „Peters Health Tech Check“ haben wir die markante Synchron-Stimme von Dr. Grey aus „Grey‘s Anatomy“ gewählt, weil mit ihr auch starke Emotionen und viel Menschlichkeit verknüpft werden.

PR-Journal: Bewegtbild wird im kommenden Jahr …
Sebastian Lindemann: … weiterhin eine sehr wichtige Rolle in unserer internen Kommunikation spielen.


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