Mayer Ansgar KomDirektor Erzbistum KoelnDas hat für Wirbel gesorgt und letztendlich zu seinem Rücktritt vom Amt des Mediendirektors des Erzbistums Köln geführt: Ansgar Mayer (Foto © Erzbistum Köln) wird aufgrund eines pointierten Tweets zum Ausgang der Bundestagswahl seinen Arbeitgeber zum Jahresende verlassen. Hintergrund ist ein persönliches Statement Mayers am Abend der Bundestagswahl. In seinem Kommentar machte er seinem Unmut über das gute Abschneiden der AfD Luft: „Tschechien, wie wär’s? Wir nehmen Euren Atommüll, Ihr nehmt Sachsen. #BTW17“.

In verschiedenen Medien wurde dieses Statement Mayers mit kritischen Kommentaren versehen. Insbesondere legte man dem erfahrenden Medienmann zur Last, dass er im Rahmen seiner Aufgaben Guidelines für das Verhalten von Mitarbeitern des Erzbistums in den sozialen Medien herausgegeben habe, selbst aber mit solchen Kommentaren gegen solche Verhaltensrichtlinien verstoßen habe. Auch eine persönliche Entschuldigung und der Hinweis darauf, dass Mayer seinen Tweet von seinem privaten Twitter Account abgesetzt hatte, halfen da nicht mehr. Mayer trat nun zurück.

Zwar stellte sich Erzbischof Woelki schützend vor ihn und wollte die Krise gemeinsam mit Mayer durchstehen, aber der Druck war offensichtlich zu groß geworden, da sich – wie der der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet – Teile der Bistumsleitung von Mayer distanziert hätten.

Mayer aber wollte sich keinen Maulkorb verpassen lassen. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ schrieb: „Im Grundsatz beharrte Mayer aber darauf, dass auch und gerade die katholische Kirche mit deutlichen Worten und klaren Positionen gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus Stellung beziehen müsse. Hierüber, so hieß es, seien Mayer und Woelki einer Meinung.“

Ein weiterer Grund für den Abgang Mayers war eine von der Bistumsverwaltung angestrebte Kürzung des Kommunikationsbudgets von rund zehn Prozent für das kommende Jahr. Mayer aber wollte sich hier offensichtlich nicht einschränken lassen.  

Seit Mayer Anfang 2016 zum Erzbistum Köln kam, führte er drei Abteilungen mit rund 40 Mitarbeitern und schuf dabei neue Schwerpunkte für datengestütztes Arbeiten und eine ganzheitliche Medienstrategie für alle Plattformen und Kanäle. Den Abschluss dieses Change Prozesses bildete die Eröffnung des eigenen Newsdesk als der Kommunikationszentrale des Erzbistums Köln. (Wir berichteten.) Künftig will er sich auf eine „neue Aufgabe in Hamburg zu konzentrieren“.


Wir haben die Kommentarfunktion wegen zu vieler Spam-Kommentare abgeschaltet. Sie können uns aber trotzdem Ihre Meinung zu diesem Artikel als Leserbrief direkt zusenden. Falls Sie wünschen, dass wir Ihren Leserbrief als Kommentar dem Artikel hinzufügen, vermerken Sie dies bitte in der Mail an uns.
leserbrief@pr-journal.de