Fibep Logo 2017Vom 4. bis 6. Oktober trafen sich auf Einladung des internationalen Branchenverbandes FIBEP die Medienmonitoring- und Analysedienstleister aus über 60 Ländern in Berlin, um über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen in der Media Intelligence Branche zu diskutieren. Die vorherrschenden Themen waren die anstehende Marktkonsolidierung in Deutschland, der Einsatz von künstlicher Intelligenz und der Umgang mit und die Identifizierung von Fake News.

Zunehmende Marktkonsolidierung – insbesondere in Deutschland

Das Branchentreffen fand bereits zum 49. Mal statt und viele Mitglieder der FIBEP blicken auf eine mehr als 100-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Mit Argus de la Presse wurde der erste Medienbeobachter bereits 1879 in Frankreich gegründet. Dass gerade der älteste, familiengeführte Dienstleister in diesem Sommer von Cision übernommen wurde, zeigt vor welchen Herausforderungen die Branche steht. Die über 260 Teilnehmern des Kongresses rechnen mit einer zunehmenden Marktkonsolidierung, insbesondere in Deutschland, wo sich zirka zehn Dienstleister einen Markt in mit einem Volumen von rund 120 Millionen Euro teilen. Internationale Player wie Cision, Kantar Media oder Isentia versuchen vor allem über Zukäufe ihre ambitionierten Wachstumsziele zu erreichen und sollen bereits den deutschen Markt sondieren.   

AI, Text Mining, Bilderkennung rücken in den Vordergrund

Der Austausch über neue Technologien zur schnelleren, besseren Auswertung von medien- sowie nutzergenerierten Inhalten nimmt auf dem World Media Intelligence Kongress einen immer größeren inhaltlichen Stellenwert ein. Ging es in den frühen Anfängen des Kongresses eher um technische Fragen wie Schere oder Messer beim Ausschneiden von Artikeln, steht heute der digitale Einsatz von künstlicher Intelligenz, Text Mining zur Automatisierung von Analysen oder die Erkennung von Logos, Gesichtern, Gegenständen auf Bildern und in Videos im Fokus. Die Unternehmen der Media Intelligence Branche müssen daher immer mehr in IT und Software investieren und geben nach einer aktuellen Mitgliederbefragung der FIBEP rund zehn Prozent ihres Umsatzes für Research und Development aus. Zudem konkurrieren sie bei diesen technischen Fragestellungen zunehmend mit Unternehmen wie IBM oder Oracle.

Evaluation bleibt ein wichtiges Zukunftsthema

Weitere wichtige Themen auf dem Kongress waren zudem der Umgang mit und die Identifizierung von Fake News sowie der Schwerpunkt PR-Evaluation. Christiane Schulz, Präsidentin der Gesellschaft PR-Agenturen (GPRA), hielt hierzu die Key Note und präsentiere überraschende und zugleich ernüchternde Ergebnisse einer Befragung unter deutschen PR-Verantwortlichen und Agenturen. Demnach setzt keiner der Befragten ein bereits existierendes Konzept wie z.B. das DPR/ICV Wirkungsstufenmodell oder Barcelona Principles für die Evaluation der Kommunikationsarbeit ein. Nur jeder zweite hat überhaupt von solchen Evaluationsmodellen gehört. Grund genug, dass sich die GPRA des Themas wieder verstärkt annimmt und dazu Leitsätze zur Messung und Steuerung von Kommunikation veröffentlicht hat.

Für den Verband und seine Mitglieder gibt es nicht nur in Sachen PR-Erfolgsmessung noch viel zu tun, sondern auch bei der Entwicklung und Investition in neue Technologien. Deshalb lädt die FIBEP alle Monitoring-Unternehmen und Interessierte 2018 nach Kopenhagen ein, wo der 50. World Media Intelligence Kongress stattfinden wird.   

Plauschinat Oliver Gl pressrelationsÜber den Autor: Oliver Plauschinat (Foto) gehört zur Geschäftsleitung der pressrelations GmbH und ist für das Business Development des Unternehmens verantwortlich. Davor war er bei den Kommunikationsberatungen Ketchum (vormals Pleon Kohtes Klewes) sowie Lautenbach Sass für den Einsatz etablierter sowie neuer Methoden und Instrumente im Bereich der Kommunikationssteuerung, -planung und -messung zuständig.


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