Sind die Nachrichtenmedien unglaubwürdig geworden? Viele Journalisten scheinen dieser Ansicht zu sein, so die Ergebnisse einer Umfrage von Mynewsdesk zu PR- und Journalismustrends 2017 (das PRJ hatte über die Studie berichtet). Die Hälfte aller befragten Journalisten befürchtet demnach, Nachrichtenmedien seien nicht länger eine vertrauenswürdige Quelle. Ein Drittel macht sich Gedanken über die Folgen von Fake News. Ein weiteres Drittel deklariert einseitige Berichterstattung als besorgniserregend. Wie gelingt es Journalisten (und Content-schaffenden PR-Professionals), in der heutigen Zeit glaubwürdig zu bleiben? Hier gibt es vier Tipps von Mynewsdesk.

1. Freiraum für differenzierte Betrachtung bieten

Einseitige Medienberichterstattung ist das Stichwort, das Leser und Journalisten fürchten: Letztere stehen häufig unter einem massiven Zeitdruck und müssen Stories im Minutentakt liefern. Der Kampf um die erste Headline und der ständige Bedarf an neuen Informationen stellen die Journalisten vor eine Mammutaufgabe. Schlecht recherchierte Artikel und undifferenzierte Berichterstattung können die Folge sein. Doch gerade hier lohnt es sich, zusätzliche Zeit zu investieren: Holen Sie sich verschiedene Perspektiven und Stellungnahmen zu einem Thema, das Sie gerne veröffentlichen möchten. Der Rezipient wird die Transparenz und Reflexion in Ihren Stories sehr zu schätzen wissen, was für Sie wiederum in erhöhter Vertrauenswürdigkeit resultieren kann.

2. Dialog führen

Dialog ist der Schlüssel zu gegenseitigem Vertrauen. Bieten Sie Ihren Rezipienten die Möglichkeit, mit Ihnen in den Kontakt zu treten. Gerade die sozialen Medien erlauben es, gezielt zu interagieren. Gehen Sie auf die Fragen der Leserschaft ein, bitten Sie aktiv um (konstruktive!) Kritik, zeigen Sie Interesse. Das Wichtigste: Setzen Sie auch um. Dialog führen ist die eine Seite, doch das Publikum merkt, wenn es nicht ernst genommen wird. Egal ob Journalisten, die gerne tiefergehende Informationen erhalten, oder Leser, die andere Stimmen zu einem Thema hören möchten: Gehen Sie verantwortungsvoll mit den Anfragen um und zeigen Sie Initiative, um Ihre Glaubwürdigkeit beizubehalten.

3. Das Publikum mitnehmen

Zeigen Sie Ihrer Leserschaft, wie Sie arbeiten, recherchieren und Ihre tagtägliche Arbeit bewältigen. Die sozialen Medien sind für solchen Content prädestiniert: Nutzen Sie beispielsweise authentische Bilder, die Sie mit ihrem Smartphone geschossen haben, oder kurze Videosequenzen, die Sie durch den Tag begleiten. Kommunizieren Sie mit Ihren Rezipienten auf freundschaftliche, aber dennoch professionelle Art und Weise: Nicht zu salopp, aber dennoch auf Augenhöhe. Zeigen Sie Ihren weichen Kern – Offenheit erfordert ein hohes Maß an Vertrauen in das Publikum, was dieses dazu veranlassen kann, es Ihnen ebenfalls entgegenzubringen. Das Gefühl „dabei zu sein“ vermittelt Authentizität, was abermals erhöhtes Vertrauen mit sich bringen kann.

4. Content mit Mehrwert liefern

Niemand liest gerne dieselbe Story mehrmals. Selbstverständlich können Sie Stories über dasselbe Thema wie Ihre Konkurrenz schreiben, doch denken Sie immer an den Mehrwert, den der Leser oder Journalist dabei hat. Welche zusätzlichen Informationen können gerade Sie liefern, die anderen nicht zugänglich sind? Beweisen Sie, dass es sich lohnt, Ihre Mitteilungen zu verfolgen. Fügen Sie ergänzende Artikel hinzu, verlinken Sie spannende Videos, rufen Sie zu einer Diskussionsrunde mit Meinungsmachern in einer Onlinekonferenz auf. Das sorgt für Spannung und verhilft Ihnen dazu, sich zu einer vertrauenswürdigen Quelle zu etablieren.

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