Wie Technik die Kommunikation verändert: Arbeiten 4.0 bei Microsoft

Thomas Mickeleit 800x1200So viel vorab: Der jüngste "news-aktuell-talk" am 13. September in der neuen Microsoft-Deutschland-Zentrale in München bot Stoff für eine ganze Doktorarbeit. Nicht nur die Architektur des Gebäudes, vor allem die Arbeitsorganisation mutet hyper-futuristisch an. Das jedenfalls war der Eindruck, der sich den rund 30 Gästen bot.

In lockerem Gespräch mit Jens Petersen, Leiter der Unternehmenskommunikation von news aktuell, stellte Thomas Mickeleit (Foto), Director of Communications bei Microsoft Deutschland, die Vision einer neuen Arbeitswelt vor, die man hier in der Parkstadt Schwabing im Norden der bayerischen Landeshauptstadt, direkt an der Autobahn A9 konsequent umgesetzt hat. Als eines der modernsten Büros Deutschlands bietet das neue Gebäude ideale Bedingungen für zeitgemäße Formen der Zusammenarbeit, den Einsatz neuester Techniken und die individuelle Entfaltung aller Mitarbeiter.

Für Mickeleit und sein Team war die Planung der Abläufe eine super Kommunikationsaufgabe. "Wenn ich auf die vielen Dinge zurückblicke, die wir in den letzten zwei, drei Jahren gemacht haben, dann stach das schon heraus." Es sei zugleich ein Glücksfall, dass man hier die Kompetenz des Softwarehauses zum Ausdruck bringen kann, verbunden mit der Möglichkeit, über Microsoft als Unternehmen und seine Kultur zu sprechen und - ein dritter Aspekt - das Gebäude als solches zu haben mit seinen bis zu sieben Etagen und den zwölf unterschiedlichen Dachterrassen, direkt an der Autobahn, "was natürlich prominenter liegt als im Gewerbegebiet von Unterschleißheim." Einen Rundflug durch das Gebäude ermöglichen wir beim "PR-Journal-Plus".

Traditionelle Bürokonzepte passen nicht mehr in die digitalisierte Welt

Eine Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft belegt, dass Unternehmen mit Vertrauensarbeitszeit bis zu 14 Prozent mehr neue oder verbesserte Produkte auf den Markt bringen, als solche mit herkömmlichen Arbeitszeitregelungen. Mit der Betriebsvereinbarung zur Vertrauensarbeitszeit (1998) und dem Vertrauensarbeitsort (2014) hat Microsoft die Anwesenheitspflicht seiner Mitarbeiter abgeschafft und für eine Emanzipation der Arbeit von Zeit und Raum gesorgt. Rund 90 Prozent aller Mitarbeiter von Microsoft Deutschland nutzen heute die flexiblen Arbeitsbedingungen und sind nicht täglich im Büro. Dennoch arbeiten sie dank moderner Techniken mit Kollegen, Partnern und Kunden auf der ganzen Welt zusammen. Dieses veränderte Nutzungsverhalten stellt besondere Anforderungen an die Bürostruktur und deren Gestaltung. Mit dem "Smart Workspace" hat Microsoft zusammen mit dem Fraunhofer IAO das Bürokonzept für das Arbeiten 4.0 entwickelt und in Schwabing die Vision vom Büro der Zukunft realisiert.

Natürlich geht so etwas nicht ohne zeitgemäße Kollaborationstechniken. "Man kann Mitarbeitern nicht sagen, du kannst arbeiten, wann und wo du willst, wenn man ihnen nicht auch die entsprechende Technologie an die Hand gibt. Das ist ohne Office 365, Skype for Business und Yammer nicht möglich," betonte Mickeleit mit einem Exkurs in die Produktwerbung. Es macht keinen Sinn, ein Office-Konzept zu verfolgen, ein Großraum-Open-Space hinzustellen, aber nichts an der Arbeitsorganisation, an der technischen Ausstattung, an den Rahmenbedingungen und auch an den kulturellen Aspekten zu ändern.

Im Microsoft-Haus gibt es vier Zonen, die konzentriertes Arbeiten ebenso ermöglichen wie dynamische Interaktion. Dahinter steckt der Gedanke, dass jeder die Zone nutzt, die er für seine aktuelle Arbeit braucht. Wer still vor sich hinarbeiten will, tut das am besten von zu Hause aus. Überhaupt spielen Home Office und mobiles Arbeiten eine wichtige Rolle, ja sie sind an vielen Stellen selbstverständlich geworden. Selbst Thomas Mickeleit, der nach wie vor in Hamburg wohnt, ist nach eigener Aussage nur an zwei Tagen die Woche im Münchner Büro.

Fazit einer hochspannenden Veranstaltung: Optimale Arbeitsbedingungen, nachhaltige Gebäudenutzung, attraktives Umfeld und hohe Sichtbarkeit des Unternehmens - nach diesen Kriterien hat der Software-Gigant seine neue Hauptverwaltung entwickelt. Er zeigt damit, dass moderne Unternehmen mehr und mehr als offene Plattform agieren und als interdisziplinäres Labor der besten Ideen, um Innovationen voran zu treiben in einer Arbeitswelt, in der alles im Fluss ist.

Seitennavigation

Personalien

Michael Schattenmann folgt auf Stefan Caspari

Michael SchattenmannMichael Schattenmann (49) wird zum 1. Juni 2024 neuer Leiter der Unternehmenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bei der Andreas Stihl AG & Co. KG in Waiblingen. Er übernimmt die Position von Stefan Caspari (61), der den Bereich über zwei Jahrzehnte geleitet hat und nun die passive Phase seiner Altersteilzeit antritt. Er berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden Michael Traub.

Agenturen

Letzte Frist zur Abgabe verlängert bis 23. April

Pfeil mit ÄpfelnDer Endspurt für die Teilnahme am Pfeffer-PR-Journal-Ranking 2024 ist eingeläutet. Die Frist zur Einreichung der Daten aus dem Geschäftsjahr 2023 wurde letztmalig bis zum 23. April verlängert. Noch bis zu diesem Zeitpunkt können „Agenturen mit PR-DNA“ die Zahlen zur Umsatz- und Mitarbeiterentwicklung aus dem vergangenen Jahr melden.

Unternehmen

Allianz-Chef Bäte erfolgreichster DAX-CEO im Social Web

Studie DAX-CEO Social MediaAuf den Plattformen LinkedIn und Instagram soll Allianz-Chef Oliver Bäte in Summe besser kommunizieren als die restlichen DAX-40-Konzernchefs. Das legt jetzt die aktuelle Auflage des „Social CEO-Checks“ offen - der gemeinsam von der Kommunikationsagentur cocodibu und der Hochschule Macromedia herausgegeben wird.

Verbände

DPRG und GPRA bündeln Kompetenzen

Ulf Mehner und Alexandra GroßWirtschaft und Gesellschaft stehen vor zahlreichen Transformationsprojekten: Energiewende, Mobilitätswende, Industrie-Umbau. Für den Erfolg sind Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Dafür bedarf es transparenter und professioneller Kommunikation auf Basis verbindlicher und nachvollziehbarer Qualitätskriterien und -standards. Die werden jetzt gemeinsam mit DPRG und GPRA erarbeitet.

Branche

Ketchum führt geschlechtsneutrale Elternzeit ein

Tabea FesserInmitten einer politischen Debatte über die Einführung bezahlter Elternzeit für frischgebackene Väter, die aufgrund von Finanzierungsstreitigkeiten ins Stocken geraten ist, setzt Ketchum ein Signal in Richtung Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit am Arbeitsplatz: Die Agentur führt die geschlechtsneutrale, voll bezahlte Elternzeit für alle Mitarbeitenden ein.

Medien

Kürschner-Verlag wird 75

Zwei BuchcoverDas rot-weiß gestreifte Taschenbuch, in dem alle Bundestagsabgeordneten mit Bild und Biografie vorgestellt werden, hatten viele schon in der Hand. Der Verlag, der dieses Taschenbuch herausgibt, feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Vor 75 Jahren wurde die Neue Darmstädter Verlagsanstalt GmbH durch Adolf Holzapfel in Darmstadt gegründet und nahm am 16. Mai 1949 den Geschäftsbetrieb als Verlag auf.

Das PR-Interview

Klare Kante war wichtig für die Mitarbeiterschaft

Wigan SalazarWigan Salazar ist Gast im Interview des Monats März im PR-JOURNAL-Podcast. Im Gespräch erklärt der CEO von MSL Germany, was das Mandat für das Essener Medienhaus Correctiv beinhaltet und wie es zu einer Dienstanweisung in Sachen AfD kam. Außerdem spricht er über den leichten Umsatzrückgang seiner Agentur, die im vergangenen Jahr dennoch zur Agentur des Jahres gekürt wurde. Schlaglichtartig haben wir hier einige prägnante Aussagen Salazars herausgestellt.

Rezensionen

Design Thinking als faszinierende Lektüre

Buchcover DesignthinkingZumeist werden an dieser Stelle brandaktuelle Bücher mit Bezug zu Unternehmenskommunikation, Kommunikationsmanagement, PR vorgestellt. Hin und wieder genehmigt sich der Rezensent aber einen Blick auf erstklassige Fachliteratur, deren Erscheinen schon ein paar Jahre zurück liegt. Anlass dieses Mal ist eine durchaus aktuelle Reihe des angesehenen Wirtschaftsbuch-Verlags Vahlen in München, der in einer eigenen Edition Management-Klassiker neu herausbringt.

Kommentare

Brillante Ideen funkeln in düsteren Zeiten umso heller

Fünf Anmerkungen zu den Eurobest PR Awards 2023

Einen positiven Grundeindruck bei den Eurobest Awards 2023 hinterließ bereits die beeindruckende Zahl von über 160 Einreichungen bei PR – weit mehr als in einigen anderen Kategorien. Die Bedeutung von PR wird demnach mehr denn je als sehr hoch eingeschätzt. Selbst wenn die Beiträge bei Ausrichtung und Qualität extrem divers waren, habe ich als Juror einige Gesamteindrücke aus London mitgenommen:

Studien

Interne Kommunikation: Weniger ist mehr

Eine Umfrage der Hamburger Agentur nwtn bringt es an den Tag, weniger – und seltener – ist in der internen Kommunikation mehr. Die Nachrichtenflut und die vielen Kanäle lösen Stress bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus. Der Wunsch aus der Belegschaft: Lieber nur wöchentlich und dann eine Information, wenn es wirklich etwas Neues gibt. Die Befragung von bonsai Research im Auftrag von nwtn zeigt, dass die Unzufriedenheit mit der internen Kommunikation zunimmt.

Aus- und Weiterbildung

Neues Intensivtraining

Karen HoffmannDie Deutsche Akademie für Public Relations dapr, Düsseldorf, startet ihr neues Intensivtraining Corporate Community Manager am 18. September 2024. Ab sofort können sich Interessierte dazu anmelden. Im dreitägigen Seminar lernen Mitarbeitende und Führungskräfte aus Kommunikation, Marketing, PR, HR sowie Change-Management, wie sie interne Gemeinschaften aufbauen und managen.

Macht der Bilder

SORA Dich nicht!

Schon wieder droht eine ganze Branche im KI-Schlund zu verschwinden: erst waren es die Texter und Kreativen, jetzt sind es die Filmemacher. In der Tat: Was Open AI mit SORA auf unsere Wirklichkeit losgelassen hat, erscheint auf den ersten Blick atemberaubend. Zweifelsohne ist SORA ein Text-zu-Video-Tool der nächsten Generation. Aber erst die Kombination aus Technologie und der Marktmacht von OpenAI / Microsoft macht SORA zu einem Werkzeug, dass unsere Wirklichkeit beeinflussen wird. Aber schauen wir doch erstmal genauer hin...

Agile Denkpause

Das Königshaus und seine PR

Kate, Prinzessin von WalesEine Frau, eine Parkbank, eine Botschaft. In der vergangenen Woche machte die Prinzessin von Wales persönlich in einem Video ihre Krebskrankheit öffentlich. Auch das ist Public Relations. „Kate hat Krebs“ – diese Alliteration zieht sich seither durch die Berichterstattung. Beiläufig wird darüber diskutiert, ob das Königshaus mit guter oder schlechter PR glänzte, worüber sich streiten lässt.

Jobprofile

Was macht eigentlich ein Account Executive bei der Agentur Edelman Germany?

„Als ich bei Edelman eine Ausschreibung sah, die meine beruflichen Leidenschaften – Gesundheit und Kommunikation – vereint, war es wie ein ‚perfect match‘,“ erklärt Stella Henn heute. Bereits seit November 2022 ist sie bei Edelman Germany und beschäftigt sich mit Healthcare-PR und der Umsetzung von Multi-Channel Kommunikations-Strategien und -Kampagnen sowie deren Umsetzung. Nachfolgend stellt sie im Interview ihre Aufgaben und ihren Arbeitgeber vor.

Preise und Awards

Auszeichnung für zwei Gewinnerinnen

Caroline Siegel, Lina Blenninger und Günter BenteleLina Blenninger und Caroline Siegel sind die Gewinnerin des Günter-Thiele-Preises 2024 und werden mit dem gleichnamigen Forschungsstipendium 2024 ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 12. April 2024 im Rahmen der Veranstaltung „Refresh“ des Lehrbereichs Communication Management an der Universität Leipzig statt. Der Jury-Vorsitzende ist Professor Günter Bentele.

Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.