Kommentare Rücktritt von DPRG-Präsident Haupt Kleiner Stein des Anstoßes mit großer Wirkung
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
DPRG-Präsident Nils Haupt kündigt nur ein Jahr nach seiner Wahl seinen Rücktritt an – und zieht ihn wieder zurück. Nach neunjähriger Kontinuität im Vorstand unter Haupts Vorgänger Norbert Minwegen, drohen dem Berufsverband der PR-Fachleute nun unruhige Zeiten. Die Frage, wie es weitergeht, dürften sich viele der rund 2.200 Mitglieder stellen. Dabei ist die Frage, warum es eigentlich genau zum Rücktritt Haupts kam, noch gar nicht beantwortet.
Wenn es tatsächlich um – darauf lassen die vorliegenden Informationen schließen – vergleichsweise harmlose Compliance-Fragen ging, ist es verwunderlich, dass ein solches Thema gleich so eskaliert und von Rücktritt die Rede ist. Ein kleiner Stein des Anstoßes hatte aber offensichtlich große Wirkung. Gegenseitiges Vertrauen ist in diesem Zusammenhang von größter Bedeutung. Ganz offensichtlich empfand Haupt dabei nicht die erhoffte Rückdeckung seiner Vorstandskolleginnen und -kollegen.
Das spricht dafür, dass es bereits während der bisherigen zwölfmonatigen Amtszeit nicht so recht gestimmt haben dürfte im Binnenverhältnis des 2023 neu zusammengesetzten Vorstands.
Bild von außen
Das Bild, das von außen wahrzunehmen war: Ein neuer Präsident, der mit viel Energie und Verve neue Themen anpackte, die Initiative ergriff und sich zeigte. Bereits im ersten Interview nach seiner Wahl mit dem PR-JOURNAL kündigte er eine Innovationsoffensive zum Thema Kommunikation an und betonte, dass den Kommunikatorinnen und Kommunikatoren bei den vielen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland eine wichtige Rolle zukomme. Denn die Kommunikation müsse erklären, kommentieren und Dialoge ermöglichen. Dann war es Haupt, der die Gründung der Initiative #KommunikationstärktDemokratie vorantrieb und gemeinsam mit den Kommunikationsverbänden GPRA und BdKom umsetzte.
Binnenverhältnis
Wie das im Binnenverhältnis ankam, ob sich die Vorstandsmitglieder nicht ausreichend mitgenommen fühlten oder diese Schritte als Alleingänge ihres Präsidenten empfunden wurden, weil es möglicherweise an Abstimmungen fehlte, darüber kann nur spekuliert werden. Aber wie ließe sich das Zerwürfnis zwischen dem Präsidenten und seinen Präsidiumsmitgliedern sonst erklären?
Nach der neunjährigen Präsidentschaft Minwegens, in der sich die DPRG konsolidieren und modernisieren konnte und eine gute Basis für die weitere Entwicklung schaffen konnte, kam mit Nils Haupt ein Nachfolger ins Amt, der von Beginn an den Plan hatte, neue Akzente zu setzen. Haupt wollte, dass die DPRG ihr Know-how und ihre Kommunikationsexpertise öffentlich einbringt, um ihren Beitrag zur Lösung der vielen Herausforderungen zu leisten.
Guten Kurs beibehalten
Das steht dem Berufsverband der PR-Fachleute gut zu Gesicht. Viele hatten das Gefühl, dass die DPRG einen guten Kurs eingeschlagen hat. Zu hoffen ist nun, dass sie sich durch die von außen eher harmlos erscheinenden Vorstandsquerelen, den Rücktritt und den Rücktritt vom Rücktritt des Präsidenten nicht von diesem Kurs abbringen lässt und ein sauberer Neustart gelingt. Mein Appell an die Verantwortlichen: Raufen Sie sich zusammen und setzen Sie die gute Arbeit fort, die Sie begonnen haben.
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