Kommentare Sylter Skandalvideo: Serviceplan setzt klares Zeichen

Empörung allerorten! Das Video von Sylt mit den grölenden Schreihälsen sorgt für Entsetzen. Ein Mitarbeiter der Serviceplan Group war auch dabei. Er wurde jetzt fristlos gekündigt. Gut so! Aber machen wir uns nichts vor. Er wird vermutlich nicht der einzige aus der PR- und Kommunikationsbranche sein, der rechtsextremes Gedankengut in sich trägt und zuweilen auch offen äußert.

Nach rassistischen Parolen setzt die Serviceplan-Führung um Florian Haller ein klares Zeichen. (Foto: Serviceplan)

Letztendlich ist es vollkommen unerheblich, in welcher Branche die Schreihälse tätig sind, es ist und bleibt eine Schande für die deutsche Gesellschaft, dass solche Auswüchse vorkommen und obendrein noch dummdreist zur Schau gestellt werden. Doch für die PR- und Kommunikationsbranche ist die Schande vielleicht noch ein bisschen größer als für andere. Dachten wir nicht alle, bei „uns“ arbeiten nur die, die besonders weltoffen und divers sind, eben die, die Unternehmen und Organisationen raten, was sie im Hinblick auf Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion zu tun haben?

Nun wird deutlich, so zu denken wäre naiv. Umso wichtiger mutet es da an, dass die großen deutschen Kommunikationsverbände DPRG, BdKom und GPRA ihre Initiative „Kommunikation stärkt Demokratie“ gestartet haben. Gemeinsam planen sie vielfältige Aktivitäten zur Stärkung von Meinungsfreiheit und Demokratie in Deutschland. Das scheint nötiger denn je zu sein.

Die Serviceplan Group tat im Übrigen gut daran, den auffälligen Mitarbeiter, der laut „taz“ im Bereich PR & Content Marketing tätig war, fristlos zu kündigen. In der bei LinkedIn verbreiteten Erklärung heißt es: „Wir sind ein weltoffenes Unternehmen und leben unser Leitbild der Stärke durch Vielfalt in allen unseren Houses of Communication mit 6.000 Kolleg:innen aus mehr als 50 Ländern weltweit täglich. Rassismus wird innerhalb der Agenturgruppe in keiner Form geduldet.“ Damit hat Serviceplan selbst ein klares Zeichen gesetzt.

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