Der Sprach-Optimist Ansprechen? Ja, und Anfassen!

Unser Sprach-Optimist Murtaza Akbar (Foto) war vollkommen von den Socken. Er war hin und weg. Schlichtweg begeistert und voller Endorphine. Warum und wie dieser besondere Zustand entstanden ist, erläutert er Ihnen – zurück aus der Sommerpause – natürlich gerne in seiner ganz eigenen amüsanten Art. Vielleicht so viel vorab: Er plädiert, natürlich 3G vorausgesetzt, dass wir uns wieder mehr anfassen sollten. Ganz sachte erstmal. Auch wenn es doch einige gibt, die ganz froh sind, dass wir das eben nicht mehr machen mussten, so hat das in ihm doch ganz besondere Gefühle ausgelöst. Ach ja, und auf Baerbock, Laschet, Scholz und sogar Merkel geht er auch ein – nur kurz und ganz ohne blau gefärbte Haare, aber dennoch bunt.

Von Murtaza Akbar, Neu-Isenburg 

Wann haben Sie das letzte Mal jemandem zur Begrüßung die Hand gegeben? Schon lange her, oder? Viele sind froh drum, immer dieser Körperkontakt, braucht doch kein Mensch. Schön von weitem Winken oder etwas unbeholfen die Ghetto-Faust geben haben sich inzwischen ja etabliert. Ellbogen aneinanderstoßen ist dagegen wieder out. Das machen höchstens noch Angela Merkel und Armin Laschet. Ach, diesen Monat ist ja Bundestagswahl oder besser Schicksalswahl. Aber warten Sie, dazu etwas später mehr. Jetzt muss ich Ihnen erstmal brandheiß von meinem neuesten Anfass-Erlebnis erzählen.

Denn ich hatte nach 17 Pandemie-Monaten wieder meine erste Live-Keynote. So heißt ja der ganz besondere Vortrag bei einer Veranstaltung, meistens zum Start oder Abschluss des Programms. Und natürlich halte ich als „Der Sprach-Optimist“ ganz besondere Vorträge, ist doch klar. Erlauben Sie mir diese Angeberei. Bescheiden geht die Welt unter, wie meine Großmutter gerne zu sagen pflegte. Stellen Sie sich an dieser Stelle einen zwinkernden Smiley vor.

Meinen letzten großen Live-Vortrag vor echten Menschen in einem sehr großen Saal hatte ich Anfang März 2020 in Berlin im größten Hotel Deutschlands. Und danach? Online-Keynotes aus unserem TV-Studio mit allerlei Kameras und High-Tech und auch Online-Seminare, Online-Workshops und (leider) auch Online-Vorlesungen mit „meinen“ so geschätzten Studentinnen und Studenten, die ganz ohne wahres Studentenleben auskommen müssen.

Und jetzt war es wieder soweit. Keine Online- oder Hybrid-Veranstaltung, sondern eine pure leibhaftige, dreitägige kleine, feine Konferenzveranstaltung und zwar, da schließt sich der Kreis, wieder in Berlin. Teilnehmerinnen ausschließlich Frauen. Und was soll ich Ihnen sagen? Es war ein Fest, natürlich auch wegen der tollen Frauen, aber vor allem, weil wir uns nicht per Handschlag begrüßt, sondern direkt leicht und freundlich umarmt haben. Nein, nicht alle, wäre sicher etwas zu viel Nähe, sondern einige, die sich kannten, es organisiert haben oder einfach aufgrund der gegenseitigen Sympathie. Und bevor ich es vergesse: Klar, wir waren alle 3G, so heißt das jetzt sehr lässig für (durch)geimpft, genesen oder getestet. Dieses „Anfass-Erlebnis“ war so herzlich und herrlich – und ungewohnt. Gott sei Dank habe ich zu Hause eine klasse Frau und zwei Söhne, die fürs Kuscheln immer herhalten müssen, sonst wäre ich die vergangenen Monate schon eingegangen oder sagen wir eingerostet.

Wie der Saal bei der Veranstaltung bei meinem Vortrag dank der Menschen voller Energie war, ist kaum in Worte zu fassen. Sie merken es, ich bin schlichtweg begeistert. Es hat mich gepackt und einen Riesenspaß gemacht. Live, in Farbe (bei mir sogar im doppelten Sinne, dieser Kalauer musste sein) und mit Menschen ist einfach am allerschönsten. Ich freue mich schon auf meine nächsten Vortragsveranstaltungen, hoffentlich live mit Ihnen? Wie wär’s?

Wie kriege ich jetzt bloß die Kurve zur Bundestagswahl? Zu Laschet, Baerbock und Scholz? Na ja, ich will Sie (uns) ja jetzt nicht runterziehen, gell? Aber lassen Sie mich davor noch ein Wort zu Bundeskanzlerin Merkel sagen. Ja, es ist gewagt, aber ich werde sie wahrscheinlich ein klein bisschen vermissen, ein „ggf.“ würde ich noch dazu schreiben. Aktuell scheint ja der Herr Scholz der lachende Dritte zu sein, aber wer kann das heute schon sagen, ändert sich ja alles täglich, ach was tagtäglich sogar, und unsere Welt spielt verrückt. Deshalb nur eine Bitte, ja fast ein Aufruf von mir ganz demütig und dankbar (also ohne Angeberei): Gehen Sie gerne wählen – und geben Sie Ihre Stimme einer der wirklich demokratischen Parteien. Sie wissen bestimmt, was ich meine. Und danach treffen wir uns LIVE, aber passen Sie bitte auf, dass ich Sie dann vor lauter Begeisterung nicht einfach umarme!

Der Autor: Murtaza Akbar ist Geschäftsführer von Wortwahl – Agentur für Unternehmens- und Onlinekommunikation in Neu-Isenburg. Der gebürtige Frankfurter mit pakistanischen Wurzeln ist zudem Dozent an der Hochschule Darmstadt im Studiengang Onlinekommunikation sowie Speaker, Trainer und Coach zum Thema Sprache und (Kunden-)Kommunikation – hier geht’s zu seiner Speaker-Broschüre. Zu erreichen ist Murtaza Akbar per E-Mail beziehungsweise via TwitterInstagram und Facebook.