Das PR-Interview Enita Ramaj im PRJ-Podcast: Jubiläums-PR für die IKEA-Werte-Welt
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Seit September 2023 ist Enita Ramaj Country Communication Managerin und Mitglied der Geschäftsführung von IKEA Deutschland. Mit ihrem Start begannen die Vorbereitungen zu den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 50. Geburtstag von IKEA in Deutschland. Im PR-JOURNAL Podcast (hier ab Montag, 2. Dezember 2024) schildert sie, wie sie an die Aufgabe herangegangen ist, welches Mindset sie mitbringt, warum ihr die interne Kommunikation so wichtig ist und warum es sich für Young-Professionals in der Branche lohnt, mutig zu sein.
Enita Ramaj ist ausgebildete Journalistin und bringt langjährige Berufserfahrung in diversen Führungspositionen im Bereich Brand Building & Development, Content Marketing, Crossmedia Publishing, Public Relations und Public Affairs mit, unter anderem als Pressesprecherin bei Google Deutschland sowie Chefredakteurin von „Cosmopolitan“, „Madame“ und „Männersache“ bei der Bauer Media Group. Weitere Stationen in ihrer bisherigen Berufslaufbahn waren verschiedene Communications Agenturen aus der Omnicom Group und der Norddeutsche Rundfunk.
Nachfolgend erste schriftliche Auszüge aus dem Podcast-Interview mit dem PR-JOURNAL.
Start in Agenturen war hilfreich
Dillmann: Mit ihrem Start bei IKEA im September 2023 standen neben vielfältigen Aufgaben sofort die Vorbereitungen für den 50. Geburtstag von IKEA in Deutschland im Herbst 2024 auf Ihrer Agenda. Hat es Ihnen geholfen, dass Sie in den Anfangsjahren Ihrer Karriere für verschiedene Agenturen gearbeitet haben?
Enita Ramaj: Ja, absolut. Wenn man eine neue Aufgabe übertragen bekommt, geht es um die Frage, ob man in Stress verfällt und denkt, oh, das habe ich noch nie gemacht? Oder geht man da mit einer positiven Einstellung heran, mit einer ‚you can attitude‘? Ich bin eine Person, die sagt, ich probiere das aus und schaue, wie es läuft. Das hat mir beim Start bei IKEA sehr geholfen, aber auch vorher schon.
Ruhelose Macherin
Dillmann: Nach ihrer Agenturzeit, unter anderem waren Sie für die Kommunikationsagentur Triller, Emanate PR und FleishmanHillard tätig, sind Sie in den Journalismus gegangen. Waren das eigentlich alles bewusst geplante Schritte, um später in einem Unternehmen zu landen, oder haben Sie einfach die Chancen genutzt, die sich ergeben haben?
Ramaj: Ich hätte nie gedacht, dass ich irgendwann Chefredakteurin von „Cosmopolitan“, „Madame“ und „Männersache“ werden würde. Mir ging es nicht um die Position, mir geht es eher darum, zu gestalten. Ich bin eine ruhelose Macherin und sehr ambitioniert meinen Weg gegangen. Da haben sich dann die Dinge entwickelt. Ich möchte wirklich jeden ermuntern, auch vielleicht Hörerinnen und Hörer, die am Anfang ihrer Karriere stehen, mutig zu sein und sich auch dort zu bewerben, wo sie nicht alle Anforderungen zu 100 Prozent erfüllen. Wenn es bei mir bei Jobanfragen oder -angeboten Skills gab oder Bereiche gab, die ich nicht als nicht erfüllt habe, weil ich das vorher noch nie gemacht habe, hat mich das nicht abgeschreckt. Das hat mich sogar noch mehr motiviert, da in diesen Bewerbungsprozess zu gehen, um mich weiterzuentwickeln und dazuzulernen zu können. Wenn ich dieses Mindset und diese Einstellung nicht gehabt hätte, wäre ich jetzt nicht hier, wo ich bin.
Dillmann: Also sind Sie eine mutige Person?
Ramaj: Ja, auf jeden Fall. Ich lebe nach dem japanischen Mantra ‚fear is only as deep as the mind allows‘. Da möchte ich wirklich jeden Menschen ermuntern, mutiger zu sein und einfach noch mehr an sich selber zu glauben. Und das mache ich auch bei meinen Mitarbeitenden. Und das ist mir total wichtig.
„Leading in the Unknown“
Dillmann: Kurz gefragt, alles Einstellungssache?
Ramaj: Ja, absolut. Was man nicht kann, kann man lernen. Und das hilft dann auch wieder, wenn man vor Situationen seiner Karriere steht, die man vorher noch nie gemacht hat. Und dieses ‚Leading in the Unknown‘ ist gerade in diesen Zeiten wichtiger denn je. Und das hat mich total gut trainiert, weil ich immer lernen musste, agil zu sein und agil zu bleiben.
Dillmann: Das trifft ja sicher auch für Ihre Doppelaufgabe als Country Communications Managerin und Mitglied der Geschäftsführung von IKEA Deutschland zu. Sie müssen strategisch die verschiedenen Themen verknüpfen, Silodenken abschaffen und damit ganzheitlich an Ihre Aufgaben herangehen.
Ramaj: Im Mittelpunkt steht immer die Frage, wie steht unsere Marke da, wie können wir sie weiterentwickeln? Was für Fokusthemen setzen wir über das ganze Jahr hinweg? Natürlich kommt vieles von der globalen Organisation, einiges ist vorgegeben und müssen wir machen. Aber wir können im Land auch sehr autark und selbstständig agieren und das ist das, was großen Spaß macht. Bei IKEA verstehen wir uns auch als Unternehmerinnen im Unternehmen. Wir sind das unmögliche Möbelhaus, wir müssen immer um die Ecke denken und uns unmögliche Herausforderungen einstellen, um kreative Lösung zu entwickeln.
„Wir schauen auf das Mindset der Menschen“
Dillmann: Wie können Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesem Anspruch dauerhaft gerecht werden?
Ramaj: Bei IKEA rekrutieren wir nach Werten. Wir schauen nicht auf die Lebensläufe, sondern auf das Mindset der Menschen. So ist bei IKEA das Glas immer halb voll und nicht halb leer. Mit dieser positiven Grundhaltung und viel Empathie gehen wir unsere Aufgaben an.
Dillmann: Im Rahmen der Jubiläumsaktivitäten und darüber hinaus ist Ihnen die Interne Kommunikation besonders wichtig. Das zeigt sich auch in einem Film, den Sie mit und für die Mitarbeitenden von IKEA produziert haben. Warum der Film so wichtig für Sie?
Ramaj: 50 Jahre IKEA in Deutschland, dieser Erfolg ist eine Anstrengung unserer Mitarbeitenden. Ohne sie wäre das nicht möglich gewesen. Wir wollten dieses IKEA Gefühl vermitteln und wir wollten den Menschen in Deutschland zeigen, wer IKEA geprägt hat, und die Gesichter der Mitarbeitenden zeigen. Deswegen haben wir in der Vergangenheit verschiedene Employer Branding Kampagnen gemacht, aber einen emotionalen Film hatten wir noch nicht produziert. Wir haben das Projekt ‚Wallauwood‘ genannt, ein Wortspiel: Hollywood und Wallau, dem Drehort des Films. Am Ende ist ein universeller Film dabei herausgekommen, in dem sich jede IKEA Mitarbeiterin und jeder IKEAMitarbeiter auf der Welt wiederfindet. Diesen Film haben wir in einem Event uraufgeführt, das wir in jedem Einrichtungshaus parallel gefeiert haben.
Film sorgt für Gänsehaut-Momente
Dillmann: Und dieser Film war tatsächlich nicht gescripted?
Ramaj: Nein, wir hatten natürlich ein Storyboard, aber die Texte waren nicht vorgeschrieben. Wir wollten, dass die Mitarbeitenden frei erzählen konnten. Und das haben wir umgesetzt. Ich war dabei und habe mir das angehört: Da waren viele Gänsehaut-Momente dabei, vor allem, weil es so positiv war, was die Menschen über IKEA gesagt haben.
Soweit die schriftlichen Auszüge aus dem Gespräch mit Enita Ramaj, Country Communication Managerin und Mitglied der Geschäftsleitung von IKEA Deutschland. Das Podcast-Interview in voller Länge gibt es hier:
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