Die Vorjahresteilnehmer Trang Vu und Oliver Kindermann geben Auskunft.

Wie bereits angekündigt, können sich ab sofort wieder junge Topkreative aus über 60 Ländern miteinander messen, um am Ende mit ihren Ideen beim Cannes Lions Festival geehrt zu werden. Die Bewerbungsphase ist eröffnet und endet am 1. März. In einer eigenen Kategorie ist auch in diesem Jahr wieder die PR-Disziplin vertreten. Auch hier gilt es für Nachwuchstalente aus der Branche, jetzt ihren Hut in den Ring zu werfen und sich für die Teilnahme zu bewerben. „Das ist aber aufwändig und kostet viel Zeit und Energie“, mag jetzt der eine oder die andere denken. Das „PR-Journal“ hat daher die Vorjahresteilnehmer Trang Vu und Oliver Kindermann um Hilfe gebeten. Im folgenden Interview geben sie Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung.

PR-Journal: Wer zu einem der deutschen Young Lions Teams gehören will, kann sich ab jetzt via Young-Lions-Website bewerben. Wie im Vorjahr auch, werden die deutschen Bewerberinnen und Bewerber in der PR-Kategorie von der GPRA, der Gesellschaft der führenden PR- und Kommunikationsagenturen, unterstützt. Ihr beide wart im vergangenen Jahr dabei und habt euch bereit erklärt, den diesjährigen Bewerbern einige Tipps mit auf den Weg zu geben. Vielen Dank dafür!
Trang Vu und Oliver Kindermann: Sehr gerne! Wenn wir Hilfestellung leisten können, machen wir das sehr gerne. Schließlich war es im vergangenen Jahr für uns auch ein spannendes Erlebnis.

PR-Journal: Was ist Euer Tipp für das Motivationsschreiben?
Trang Vu: Uns hat es geholfen, erstmal mehrere Ansätze auszudenken. Die erste Version war irgendwas mit Löwen kuscheln, wie geil wir sind, blabla. Ganz wild, jung, verrückt – wie das wohl alle erstmal schreiben. Nach ein paar Entwürfen kamen wir dann auf eine irrwitzige selbstironische Geschichte. Also lieber Storytelling statt dick auftragen wäre unser Tipp!

PR-Journal: Nach welchen Kriterien habt Ihr für die „Kategorie PR“ Eure besten Arbeiten ausgesucht? Kurz gesagt: Ist sie „news-worthy“?
Oliver Kindermann: Wir haben zuerst einige PR-Cannes-Cases durchleuchtet, um herauszufinden worauf es ankommt. Wir haben nach Ideen geschaut, die in Zeitungen, TV-Shows etc. gecovert wurden, von Menschen persönlich erzählen oder wiederum viel von anderen Menschen geteilt wurden. Sprich Ideen, die auf mehreren Kanälen funktionieren und sich perfekt eignen, um eine catchy Schlagzeile zu schreiben. Das war dann auch unsere Checklist, als wir durch unser Portfolio gingen.

PR-Journal: Wie habt Ihr Euren Lebenslauf gestaltet (kurz, ausführlich, cooles Design oder klassisch …)?
Trang Vu: Mit dem ersten Motivationsschreiben waren wir total in einer Art persönlichen Markeninszenierung und haben viele visuelle Analogien zu unserem Teamnamen (Rough Diamonds) entwickelt. Am Ende waren wir aber glücklicher damit, es teambezogener und persönlich zu halten – mit wenigen Worten und einer coolen Gestaltung.

PR-Journal: Wie viel Zeit habt Ihr für die Bewerbung eingeplant?
Oliver Kindermann: Jeden Tag hatten wir uns nach Feierabend so ein bis zwei Stunden eingeräumt – so der Plan, der kläglich scheiterte. Für uns hat es besser funktioniert, einfach ein paar Tage voll durchzupowern und am Ende des Tages mit schwitzigen Händen – eine Minute vor Abgabe – auf die Tastatur zu hämmern. ...dann wurde die Deadline verschoben *lach*.

PR-Journal: Habt Ihr Euch Support oder Erfahrungswerte von Euren Kollegeninnen und Kollegen geholt?
Trang Vu: Auf jeden Fall! Serviceplan hat uns zu Beginn mit wertvollen Erfahrungen aus dem Netzwerk gefüttert. Zu viel Input wollten wir dennoch nicht. Denn wenn zu viele (erfahrene) Kolleginnen und Kollegen draufschauen, wird es irgendwann nicht mehr eure Bewerbung. Das haben wir bei uns gemerkt und deshalb nur drei Kollegen eingeweiht, mit denen wir auch sonst sehr nah sind. Sie haben dann ab und an mal über unsere Schulter geschaut, Tipper korrigiert und uns Rückmeldung gegeben, ob alles verständlich geschrieben ist.

PR-Journal: Warum lohnt sich das Mitmachen?
Oliver Kindermann: Wir haben sehr viel lernen können – über unser Teamwork, Zeitmanagement bis hin zum Brainstorming selbst. Für uns persönlich war die größte Entwicklung wohl, dass wir ein sehr gutes Gespür dafür bekommen haben, welche Idee es wert ist, weiter ververfolgt zu werden. Das hilft uns jeden Tag.

PR-Journal: Und sonst noch irgendwelche Tipps?
Trang Vu und Oliver Kindermann: Wir antworten mal in Stichworten:

  • Have fun :)
  • Findet heraus, wieso ihr als Team gerade gut funktioniert, was Euch jeweils ergänzt und teilt Aufgaben nach euren Stärken auf.
  • Seid nicht zu streng. Wenn ihr an einem Punkt stecken bleibt, holt wen von außen dazu. Auch wenn es Eure Bewerbung ist, ist es keine Schande, darüber zu quatschen und Input reinzuholen.
  • Nehmt nicht jeden Ratschlag an. Ihr wisst am besten, wer ihr seid und wie ihr Euch auch präsentieren möchtet.
  • Am meisten Spaß hat es gemacht, wenn wir beide zusammensaßen, um an der Bewerbung zu arbeiten. Das war für uns zudem viel effektiver, als jeden Tag ein paar Stunden daran zu sitzen.
  • Bereitet Eure Arbeiten am besten als Caseboard auf. Bringt sie textlich und gestalterisch auf den Punkt – und zwar so, dass die Idee auch international verständlich ist.
  • Nicht lange überlegen und sich einfach bewerben! Worst-case: Ihr habt am Ende ein super aufbereitetes Portfolio, das sich gut rumzeigen lässt :)
  • Man sollte sich die Einreichungsbedingungen vorher einmal gut durchlesen! Wir haben kurz vor Deadline dann noch eine Beschreibung verfassen müssen, weil wir das übersehen haben.

PR-Journal: Vielen Dank, dass Ihr so kurzfristig eure Erfahrungen aus dem Vorjahr hier geteilt habt und noch die Tipps hinzugefügt habt.


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