Politische Berater, Akteure und Beobachter diskutierten professionelle Strategien und Erkenntnisse

Foto: ReinekeAm 13. und 14. Oktober lieferte die internationale Fachtagung "Politische Kommunikation in der globalisierten Welt – Richtungsentscheidungen in schwieriger Zeit" eine aktuelle Analyse internationaler Kampagnenkommunikation. Die Veranstaltung wurde von der Kornrad-Adenauer-Stiftung gemeinsam mit dem Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Universität Erlangen-Nürnberg und dem ZDF durchgeführt.

Experten aus dem In- und Ausland beschäftigten sich mit Wert und Wirkung moderner Kommunikationsinstrumente sowie mit den Rahmenbedingungen politischer Kampagnen. In der Analyse aktueller politischer Kampagnen bildete der Bundestagswahlkampf 2005 einen Schwerpunkt. Wesentliche Bestimmungsgründe des Wahlergebnisses und das Meinungsklima im Vorfeld der Bundestagswahlen und das Wahlverhalten der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen standen dabei im Mittelpunkt.

Ein bis zum Schluß vollbesetztes Auditorium diskutierte mit den sich zahlreich präsentierenden Akteuren, Bundes- und Landesgeschäftsführern, Wissenschaftlern und Journalisten die eingesetzten Strategien und Optionen. Beeindruckend einmal mehr Peter Radunski, Publicis, Berlin, zu den Veränderungen in modernen politischen Kampagnen.

Im Panel der Agenturen boten Frank Stauss, Butter, Düsseldorf für die SPD-Wahlkampfumsetzung, Bernd Hersinger, Zum Goldenen Hirschen, Berlin (für die Grünen) und Prof. Cordt von Mannstein, Solingen (für die FDP), interessante Einsichten in Sachen Projektmanagement zu Klarheit, Kreativität und Schnelligkeit in Organisation und Einsatz der Instrumente.

Erwähnenswert auch die Gesprächsbeiträge von Friederike Galland (Image und Imageveränderung – der Einfluß der Berater) und von Dr. Ansgar Zerfaß, Stuttgart, Qualitätskontrolle in der Politischen Kommunikation. Überhaupt entsprachen das Niveau der Diskussion und die meisten Impulse und Panelreferate den hohen Erwartungen des Auditoriums. Bei dem einen oder anderen Beitrag fiel mir nur Goethes Götz-Zitat ein: "Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten."
Bleibt noch zu bemerken, daß die Tagungsorganisation in jeder Hinsicht perfekt war. Der Inhalt kann im Internet und auch auf einer CD abgerufen werden.
(frank.priess@kas.de)

Am Rande der Konferenz warb die Europäische Vereinigung der politischen Berater (EAPC – European Association of Political Consultants) für ihr "Election Time 04" Jahrbuch über politische Kampagnen in Europa 2004, geschrieben von erfahrenen politischen Beratern. "Election Time ist weltweit das beste Kampagnen-Fachbuch das ich bislang gesehen habe", beschreibt Joe Napolitan, der ehemalige Kampagnenchef von John F. Kennedy und einer der weltweit angesehensten Berater, das neue Buch der EAPC.

Es präsentiert folgende Kampagnen:

Nationale Wahlen      
- Österreich – Bundespräsidentenwahl   
- Weißrußland – Parlamentswahlen    
- Zypern – Referendum         -
- Litauen – Präsidentenwahlen
- Luxemburg – Parlamentswahlen    
- Rumänien – Parlamentswahlen/Präsidentenwahlen     
- Spanien – Parlamentswahlen    
- Ukraine – Parlamentswahlen
- Österreich – Europawahlen
- Italien – Europawahlen
- Litauen – Europawahlen
- Georgien- Präsidentenwahlen
- Luxemburg – Europawahlen

Regional/Lokal-Wahlen
- Russland – Präsidentenwahlen
- Bosnien/Herzegowina – Gemeinderatswahlen
- Italien – Lokalwahlen
- Russland/Tschetschenien – Regionale Präsidentenwahlen    

Die neueste Ausgabe von Election Time kostet 59 Euro und ist sowohl über den Buchhandel (ISBN 3-200-00355-3) als auch über Internet (www.eapc.com) erhältlich.

Wolfgang Reineke
Heidelberg, den 18. Oktober 2005

Wolgang Reineke hat zum Beitrag noch einige Anlagen formuliert: "Wahlkampf-Checkliste", "Aphorismen zum Wahlkampf 2005" und "Altdeutsche Sprichwörter zum Bundestagswahlkampf". Diese Texte können Sie icon hier als Word-Datei herunterladen (29.50 KB).


Wir haben die Kommentarfunktion wegen zu vieler Spam-Kommentare abgeschaltet. Sie können uns aber trotzdem Ihre Meinung zu diesem Artikel als Leserbrief direkt zusenden. Falls Sie wünschen, dass wir Ihren Leserbrief als Kommentar dem Artikel hinzufügen, vermerken Sie dies bitte in der Mail an uns.
leserbrief@pr-journal.de