foodwatch vergibt Windbeutel an Capri-Sonne

Die Wahl zum „Goldenen Wildbeutel“ ist entschieden: Den „Ehrenpreis“ des Verbraucherschutzvereins foodwatch e.V. für das dreisteste Kindermarketing erhielt in diesem Jahr die Eppelheimer Wild-Gruppe, Deutsche SiSi-Werke, mit dem Getränk Capri-Sonne. Knapp 120.000 Verbraucher hatten in den vergangenen vier Wochen online die Wahl zwischen fünf Kandidaten. Eindeutiger „Sieger“ wurde mit mehr als 50.000 Stimmen Capri-Sonne. Die folgenden Plätze belegten der Pudding Paula von Dr. Oetker mit 26.231 Stimmen, die süßen Flocken Kosmostars von Nestlé mit 24.710 Stimmen, der Zucker-Joghurt Monsterbacke Knister von Ehrmann mit 11.580 Stimmen und die Pom-Bär-Chips von funny-frisch (Intersnack) mit 6.260 Stimmen.

Unter dem Motto „Windbeutel meets Follienbeutel“ wollte foodwatch den Preis am 16. Mai direkt an das Management von Wild übergeben, doch das erhoffte Zusammentreffen kam nicht zustande. Das Management wollte sich nicht mit den Aktivisten vor der Konzernzentrale in Eppelheim bei Heidelberg ablichten lassen. Doch schon vor der Wahlentscheidung hatte die Aktion öffentliche Wirkung entfaltet. Aufgrund des ansteigenden Drucks und entsprechender Berichterstattung, unter anderem auf „Spiegel online“, hatte die Wildgruppe erklärt, das aggressive Schulmarketing einzustellen. Das „PR-Journal“ berichtete am 7. Mai darüber.
Der goldene Windbeutel wurde in diesem Jahr zum fünften Mal vergeben. Anders als in den Vorjahren hatte foodwatch in diesem Jahr nicht die Werbelüge des Jahres, sondern die dreisteste Werbemasche bei einem Kinderprodukt gesucht. Nachdem in den Jahren 2009 bis 2012 das Thema Etikettenschwindel im Blickpunkt stand, wollte foodwatch nun das Problem der Fehlernährung bei Kindern und die Verantwortung der Lebensmittelindustrie in den Fokus rücken.

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