Social Media Studie: Indischer Premierminister Narendra Modi hat die meisten Facebook-Anhänger

BM Grafik Most Followed Leaders on Facebook2017Der indische Premierminister Narendra Modi führt mit 40 Millionen „Gefällt mir”-Angaben auf seiner persönlichen Facebook-Seite die Liste der nach dieser Zählart „erfolgreichsten“ Accounts an und ist damit der meistgefolgte Politiker auf Facebook, gefolgt von Donald Trump mit 20 Millionen „Gefällt mir”-Angaben. Das zeigt die neue Studie „World Leaders on Facebook“ der internationalen PR-Agentur Burson-Marsteller. Am 1. Februar 2017 war die institutionelle Seite des indischen Premiers, PMO India, auf Rang drei mit 13 Millionen „Gefällt mir”-Angaben, gefolgt von Königin Rania von Jordanien mit zehn Millionen Anhängern auf Platz vier. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan komplettiert die Riege der Top-Fünf (siehe Grafik) mit acht Millionen „Gefällt mir”- Angaben. Was die Studie nicht zum Vorschein bringt, sind qualitative Bewertungen der Facebook-Kommunikation der Staatsoberhäupter.

Die Studie beschränkt sich auf eine rein quantitative Betrachtung. Das gilt auch für die Aktivitäten der 590 Facebook-Accounts von Staats- und Regierungschefs sowie Außenministern im vergangenen Jahr. Die Analyse basiert auf gesammelten Daten des Facebook Crowdtangle-Tools.

Demnach fanden 2016 auf dem Facebook-Account des indischen Premierministers Narendra Modi auch die meisten Interaktionen (Likes, Kommentare und geteilte Inhalte) im Vergleich zu allen anderen Accounts führender Politiker statt. Mit 169 Millionen Interaktionen übersteigt Modi`s Aktivität bei weitem die des Zweitplatzierten, des Premierministers von Kambodscha, Hun Sen, mit 58 Millionen Interaktionen. Der mittlerweile archivierte Account @ObamaWhiteHouse ist auf Rang drei mit 36 Millionen Interaktionen, gefolgt vom argentinischen Präsidenten Mauricio Macri mit knapp unter 36 Millionen. Die persönliche Seite des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama vervollständigt die Top-Fünf-Liste mit 30 Millionen Interaktionen im vergangenen Jahr. Interessant ist, dass Barack Obama, der kürzlich noch mit 52 Millionen „Gefällt mir”-Angaben der Politiker mit den meisten Facebook-Anhängern war, mit 0,15 Prozent eine der geringsten Interaktionsraten hat. Im Gegensatz dazu führt der albanische Präsident Bujar Nishani bei dieser Messung mit einem Wert von 10,79 Prozent.

Fast 90 Prozent der nationalen Regierungen haben einen offiziellen Facebook-Account. Zusätzlich führen laut Studie 87 Staatsoberhäupter, 70 Regierungschefs und 55 Außenminister eine persönliche Seite auf der sozialen Plattform. Die im Februar 2017 gesammelten Daten belegen, dass gegenüber dem Vorjahr unverändert 169 der 193 UNO-Mitgliedsstaaten eine offizielle Facebook-Seite führen.

Nach Meinung von Don Bear, dem globalen Chair und CEO von Burson-Marsteller, verdeutliche die Burson-Marsteller Studie World Leaders on Facebook, wie effektiv politische Kommunikation auf dieser Plattform sei. Doch tatsächlich werden nur Zahlen zu Followern und Interaktionsraten präsentiert. Wie dabei die Effektivität der politischen Kommunikation gemessen worden sein soll, wird nicht erklärt.

Donald Trump beschert dem Weißen Haus 20 Millionen Follower

Am Tag seiner Amtseinführung, am 20. Januar 2017, zählte der Facebook-Account von U.S.-Präsident Donald Trump 20 Millionen Follower, was nicht nur die bei weitem höchste Zahl eines kürzlich eingeführten Präsidenten ist, sondern auch eine Vervierfachung im Laufe des Jahres 2016 bedeutet. Seine Facebook-Posts hatten im letzten Jahr 290 Millionen Interaktionen zur Folge, davon 33 Millionen geteilte Inhalte und 30 Millionen Kommentare.

Facebook ist heute eine der wichtigsten Plattformen für führende Politiker und Regierungen, um mit deren Wählern, den Bürgern und anderen wichtigen Zielgruppen zu interagieren. Am 1. Februar 2017 hatten alle Machthaber zusammen eine Facebook-Reichweite von 311.093.076 Nutzern. Letztes Jahr wurden insgesamt 398.982 Posts abgesetzt, die 772.441.676 Interaktionen hervorriefen.

Obwohl mehr als die Hälfte der abgesetzten Posts Bilder beinhalten, belegen die Ergebnisse der Studie, dass Video-Posts die meisten Interaktionen hervorrufen: 4.847 im Durchschnitt. Bei Foto-Posts sind es dagegen nur 2.935 Interaktionen. Die insgesamt 47.739 Videos, die auf den Seiten führender Politiker gepostet wurden, wurden insgesamt 2,5 Milliarden Mal angeschaut.

„Wir haben im letzten Jahr gesehen, wieviel Einfluss die sozialen Medien auf politische Entscheidungen weltweit haben können,” sagt Jeremy Galbraith, CEO von Burson-Marsteller Europe, Middle East & Africa und Global Chief Strategy Officer. „Als weltweit größtes soziales Netzwerk hat Facebook eine enorme Macht und einen bedeutenden Einfluss, was die führenden Politiker nur allzu gut kennen.“

Mit einem Durchschnitt von 29 Posts pro Tag und insgesamt über 10.000 Posts im gesamten Jahr 2016, ist die Facebook-Seite der äthiopischen Regierung die aktivste. Dicht gefolgt von der botsuanischen Regierung mit einem Durchschnitt von 28 Posts pro Tag und der Regierung von Honduras mit 23 Posts pro Tag.

Weitere Erkenntnisse der Studie:

  • Die Seiten, denen die politischen Machthaber folgen, sind unter anderem die Vereinten Nationen (von 39 mit „Gefällt mir” markiert), gefolgt vom Europäischen Parlament (von 25 mit „Gefällt mir” markiert) und der NATO (von 19 mit „Gefällt mir” markiert).
  • Die Regierungen, Institutionen und Staatschefs von 24 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen sind nicht auf Facebook aktiv, ein Staat weniger als noch in der Studie für 2015.
  • Der britische Außenminister Boris Johnson und das britische Außenministerium sind die zwei einzigen offiziellen Regierungsseiten, die dem neuen POTUS-Account von Donald Trump folgen. Die Seite des russischen Außenministers ist die einzige offizielle Regierungsseite, die Donald Trump direkt mit „Gefällt mir“ markiert hat.

Über die Studie: World Leaders on Facebook ist die neueste Studie von Burson-Marsteller über die Kommunikation von weltweit führenden Politikern, Regierungen und internationalen Organisationen über soziale Medien. Die Untersuchung baut auf der jährlichen Twiplomacy Studie von Burson-Marsteller auf, die im fünften Jahr läuft.