Branche PR muss glaubwürdiger und inhaltsreicher werden

PR muss glaubwürdiger und inhaltsreicher werden, so das Fazit des jüngsten media coffees der dpa-Tochter news aktuell. Mehr als 100 Pressesprecher, Journalisten und PR-Profis diskutierten am 2. Dezember im Auditorium der Gruner+Jahr AG & Co KG in Hamburg über das Thema "PR-Trends 2010 - Wohin steuert die Kommunikation?".

Kai-Hinrich Renner, Hamburg-Korrespondent bei "Der Kontakter" stellte in einer Keynote seine Ansicht von gegenwärtiger Pressearbeit vor. "PR läuft an den Medien vorbei, Journalisten sind heute nur noch Bittsteller für die PR-Leute, sie werden belogen und abgewimmelt", so Renner. Weiter sehe er bei den Medien das Problem, dass immer mehr redaktionelle Inhalte gekauft würden, denn damit "geht die Glaubwürdigkeit verloren".

Eine Herausforderung für Kommunikationsfachleute stellt laut Cornelia Kunze, Geschäftsführerin der PR-Agentur Edelman GmbH, der Trend zur Massenpersonalisierung im Internet dar. "Das veränderte Szenario erfordert ein neues Kommunikationsmodell", meinte Kunze. Von zunehmender Bedeutung seien dabei Multiplikatoren und Trendsetter, die über Mund-Propaganda einen großen Einfluss auf den Verbraucher hätten. Dabei müsse die PR verstärkt Blogs und Verbraucherportale in den Blick nehmen.

Relevante Informationen von den Unternehmen forderte ebenfalls Thomas Voigt, Direktor für Wirtschaftspolitik und Kommunikation bei der OTTO Group. Es bestehe eine Diskrepanz zwischen der "prächtigen wirtschaftlichen Entwicklung" und der Kommunikation der Unternehmen. Vor dem Hintergrund der Entwicklung des Internets als Massenmedium betonte Voigt die Wichtigkeit einer breiten Schicht von unabhängigen Medien. Als zentrale Themen für die Zukunft nannte er Krisen-PR und Glaubwürdigkeit.

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