Agenturen 67 Studierende werden zu Agentursurfern: Positive GPRA-Zwischenbilanz zu "Komm-in-die-Agentur“

Seit dem 5. Juni ist die Bewerbungsphase der Employer-Branding-Kampagne „Mach was draus. Komm in die Agentur!“ beendet. Im Interview mit dem „PR-Journal“ – zu lesen an dieser Stelle – nennt Christiane Schulz, Präsidentin der Gesellschaft der PR- und Kommunikationsagenturen (GPRA) und CEO von Weber Shandwick Germany, erste Zahlen: Von 105 Bewerbungen haben 82 Kandidaten die Kriterien erfüllt und konnten so am Auswahlverfahren teilnehmen. 67 Studierende können als Agentursurfer ab Mitte Juli loslegen.

Sie werden sechs verschiedene Agenturen kennenlernen, sich dort als Kurzzeitpraktikanten kreativ und strategisch austoben sowie Kontakte knüpfen.

Wann ist eine Kommunikationskampagne ein Erfolg? Diese Frage müssen sich natürlich nicht nur die Agenturen der federführenden GPRA, sondern auch die der anderen beteiligten Kommunikationsverbände BVDW, CMF, FAMAB, GWA und OMG stellen. Bei einem Gesamtvolumen der Kampagne von 200.000 bis 250.000 Euro, die die Verbände und Partner entweder in Geld- oder Sachleistungen erbracht haben, ergibt sich ein Mitteleinsatz pro qualifizierter Bewerbung (82) von etwa 3.049 Euro – verglichen mit dem finanziellen Aufwand für klassisches Recruiting bei Praktikantenstellen sicherlich kein geringer Preis.

Der Erfolg von PR lässt sich natürlich nicht nur an Zahlen messen. Sichtbarkeit in der Zielgruppe, Steigerung der Bekanntheit der Agenturszene als Arbeitgeber, der Imagegewinn aufgrund einer kreativ gestalteten Kampagne und das gute Gefühl, verbändeübergreifend erfolgreich zusammenarbeiten zu können, gilt es ebenfalls zu evaluieren.

Nimmt man das Gesamtbild scheint der Kampagnenstart ein Volltreffer gewesen zu sein. „Das Feedback aus den Verbänden und der Agenturen ist überwältigend“, sagt Christiane Schulz. „Große und kleine, klassische und digitale Agenturen haben die Kampagnenwebseite und das Video über ihre Social-Media-Kanäle geteilt.“ Selbst einige Agenturen, die nicht Mitglied in einem der Verbände sind, hätten sich als „Trittbrettfahrer“ angeschlossen; Mitarbeiter die Kampagne privat weiterverbreitet. Ergebnis: Zum Start der Bewerbungsphase am 17. Mai sei #kommindieagentur bei Twitter Topthema des Tages gewesen.

Andere Verbände zeigen sich begeistert

Was sagen die anderen beteiligten Verbände? FAMAB als Zusammenschluss von Agenturen hauptsächlich aus dem Messe- und Eventbereich lässt über Karin Ruppert, Leiterin der Verbandskommunikation, ausrichten, man hätte sehr viel positive Rückmeldungen von den Mitgliedern erhalten. „Zum einen wird die Kooperation der Verbände als richtiger und zukunftsweisender Schritt empfunden, zum anderen wurde die Qualität der Kampagne vielfach gelobt. Der Kampagnenstart ist aus unserer Sicht sehr gut gelaufen. Viele Teams unserer Mitglieder, die Guerilla-Aktionen an Hochschulen durchführten, haben vor Ort positives Feedback erhalten.“

Zingler Marco BVDWAuch Marco Zingler (Foto), Vizepräsident des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) und Geschäftsführer der Digitalagentur denkwerk, hat nur Positives zu berichten: „Wir haben mit der Kampagne offenbar ins Schwarze getroffen. […] Mit der verbandsübergreifenden Employer-Branding-Kampagne haben wir bewiesen, dass wir als Agenturen themenunabhängig eine gemeinsame Identität haben und an einem Strang ziehen.“

Insgesamt verzeichnete die Webseite www.komm-in-die-agentur.de als zentrale Anlaufstelle rund 220.000 Seitenaufrufe. Die Facebook-Präsenz zählte bis zum 21. Juni 1.757 Abonnenten und 1.721 Likes. Die Facebook-Ads hätten sich auf 27.805.000 Impressions bei einer Reach von 3.675.000 addiert, so die von Christiane Schulz vorgelegte Auswertung. Sektkorkenstimmung? Keineswegs. „Die Kampagne ist noch nicht beendet“, betont sie. „Jetzt ist es wichtig, was die Agentursurfer über ihre Erfahrungen berichten.“ Zeit für Storytelling also.