Agenturen 30 Jahre fischerAppelt: Feste mit Inhalt

FischerAppelt 30 Jahr Feier VorstandDie Erinnerung an die berühmte Garage, in der einst Steve Jobs und seine Mitstreiter das Unternehmen Apple gründeten, weckte er selbst. Und auch die ersten Wochen und Monate seien vielleicht ähnlich ungeordnet abgelaufen wie damals bei Apple, deutete er an. Doch zu weiteren Vergleichen verstieg sich Andreas Fischer-Appelt nicht. Anfang 20 waren er und sein Bruder Bernhard, als sie 1986 in einem 45 Quadratmeter-Appartement in Hamburg ihre PR-Agentur Media Concept aus der Taufe hoben. Die ersten Meetings mit Kunden fanden in der benachbarten Eckkneipe statt. – Was daraus geworden ist, wurde jetzt gefeiert: Die „Creative Content Group“ fischerAppelt beging ihr 30-jähriges Bestehen auf vielfältige Art und Weise.
Foto: Gemeinsam begrüßte der Vorstand von fischerAppelt bei der Jubiläumsfeier die Gäste. V. l. n. r.: Matthias Wesselmann, Andreas Fischer-Appelt, Franziska von Lewinski und Bernhard Fischer-Appelt.

Die inzwischen drittgrößte deutsche PR-Agentur feierte am 7. und 8. Oktober mit rund 350 von knapp über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Hamburger „Villa Mignon“. An den Standorten Berlin, München, Frankfurt am Main, Köln und Stuttgart gab es Kundenevents im kleineren Rahmen. Und am 13. Oktober lud die Agentur Kunden, Partner, Dienstleister und Freunde des Hauses zur zentralen Feier ins Headquarter am Waterloohain in Hamburg ein.

Knapp 250 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Medien und Wissenschaft folgten der Einladung. Unter den Gästen waren beispielsweise der Hamburger Polizeipräsident Ralf Meyer, der Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hochbahn AG, Henrik Falk, der Chefredakteur von ARD-Aktuell, Kai Gniffke sowie der Leiter Marketing Communications von T-Systems, Sven Krüger. Gemeinsam mit den übrigen Gästen suchten sie in der 30-jährigen Agenturhistorie ihre Erinnerungen und Anknüpfungspunkte. Dazu hatten die Gastgeber eigens einen agentureigenen Kiosk aufgebaut, in dem die fA-Geschichte zum Nachlesen ausgestellt wurde. Zusätzlich gab es aus Kundenprojekten Virtual-Reality-Brillen zum Ausprobieren und Ausstellungstücke wie die inzwischen legendären Beine aus der ARD-Tagesschau.

Legendäre Einblendung

Vor Jahresfrist wurden sie – ohne Oberkörper – als Vorboten für optische Veränderungen in der Tagesschau-Präsentation während einer Sendung eingeblendet. Dieser Sequenz von elf Sekunden folgten anschließend tagelange Spekulationen in den sozialen und klassischen Medien. Die Idee zur wohlkalkulierten viralen Verbreitung stammte aus dem Hause fischerAppelt, das im Auftrag der ARD öffentliche Aufmerksamkeit für die „neue“ Tagesschau schaffen sollte.

Die Creative Content Group besteht heute aus sieben Einzelunternehmen unter dem fA-Dach. Der Namensbestandteil „fischerAppelt“ taucht bei fünf Agenturen auf, nur die Designer bei „Ligalux“ und die Digitalexperten von „Fork Unstable Media“ kommen ohne ihn aus. „fischerAppelt, relations“ deckt den PR-Bereich ab, „fischerAppelt, furore“ bietet Werbung, „fischerAppelt, live Marketing“ ist die Eventagentur und „fischerAppelt, play“ steht für das Bewegtbildangebot. Geführt wird das Dach der Agenturfamilie vom vierköpfigen Vorstand der fischerAppelt AG, in dem die Brüder Andreas und Bernhard sitzen sowie seit 2014 Franziska von Lewinski und seit dem Frühjahr 2016 Matthias Wesselmann. Wesselmann rückte für Frank Behrendt nach, der sich im März überraschend aus dem fA-Vorstand zurückzog und seither als Senior Advisor für fischerAppelt tätig ist.

Schwerpunkte sind PR, Bewegtbild und digitales Marketing

Als Kernarbeitsfeld definiert fischerAppelt die Bereiche PR, Bewegtbild und digitales Marketing. So ist dem Vernehmen nach der PR-Bereich traditionell besonders stark, die anderen beiden Kerngeschäftsfelder hinken jedoch hinterher. Sicher nicht ganz zufällig betonte Wesselmann im „PR-Journal“-Interview mit Studentinnen aus Münster das seiner Meinung nach größere Potenzial der PR gegenüber der Werbung. Wörtlich sagte er: „Für mich ist PR Humus für ganz viele tolle neue Entwicklungen, der aber nach außen immer ein bisschen angestaubt wirkt. In Wirklichkeit ist PR eine Disziplin, die unglaublich viel Freude bereitet. Aus meiner Sicht ist sie gerade an dem Punkt, wo sie den Staub von den Schulterklappen schlagen müsste – besonders in der öffentlichen Wahrnehmung. Die Werbung ist immer so bunt und glamourös – dabei hat PR zukünftig viel größere Potenziale, da sie sehr stark inhaltlich arbeitet.“

Für 2016 Rekordjahr angekündigt

Laut Pfeffers-PR-Ranking schaffte es die Agenturgruppe fischerAppelt im Jahr 2015 mit 42 Millionen Euro Honorarumsatz, der von 395 Mitarbeitern erwirtschaftet wurde, auf den 3. Platz hinter MediaConsulta und Ketchum Pleon. Im Jubiläumsjahr will man sich mit einem „Rekordjahr“ nun selbst beschenken. Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet der Vorstand ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich. Außerdem planen die fischerAppelt-Verantwortlichen in Berlin für Anfang 2017 ein neues Domizil mit Platz für ein neues, agiles Agenturmodell. Das geheimnisvolle Motto lautet: Alice im Wunderland. Hintergrund ist, dass die klassischen Teamstrukturen aufgebrochen und neue disziplinübergreifende Einheiten tagtäglich miteinander arbeiten sollen.

Content aus Prinzip

FischerAppelt Andreas Bernhard mit Reichelt Julian Mohr Carline 136Rekordjahr, Jubiläumsjahr, ein kleiner Feiermarathon im Oktober – fischerAppelt wäre wohl nicht fischerAppelt, wenn das alles nur Selbstzweck wäre. Die Agenturgruppe präsentiert sich zukunftsorientiert. Und wie es sich für die „Creative Content Group“ gehört, wurde auch beim Feiern nicht auf die Vermittlung inhaltlicher Botschaften verzichtet. So ging es in der außergewöhnlichen Atmosphäre der Villa Mignon auch um einen Motivationsschub für die Mitarbeiter. Beim Rundgang gab es dort einen Rückblick auf 30 Jahre Agenturgeschichte, einen Ausblick auf die neuen Agenturräume in Berlin, wegweisende Worte, allerlei Skurriles aus der Welt von Alice im Wunderland und eine Zirkus-Talkshow mit Moderator Michel Abdollahi.

Bei der zentralen Feier am 13. Oktober gab es zu Beginn eine Podiumsdiskussion. Die Teilnahme von „bild.de“-Chefredakteur Julian Reichelt (2. v. r. neben Bernhard Fischer-Appelt) und „Spiegel“-Autorin Carline Mohr (2. v. l. neben Andreas Fischer Appelt) zeigte nicht zuletzt den Kunden, wie eng die Agentur mit ihren Inhalten mit der Medienwelt verknüpft ist. Diese Art von Relevanz muss man sich erst einmal erarbeiten.