krueger birgit consense-gpra-72dpiIm Rahmen der Ausbildungsdebatte hat sich die Gesellschaft der PR- und Kommunikationsagenturen (GPRA) intensiv mit dem Thema PR-Praktika auseinandergesetzt. Die Agenturen haben sich nun auf Mindeststandards geeinigt, die künftig die Basis der Praktikantenausbildung jeder GPRA-Agentur bilden. Die Mindeststandards wurden im Kreis der HR-Experten der GPRA entwickelt und mit den Mitgliedsagenturen abgestimmt. Bestandteil sind Lernziele, organisatorische Abläufe und Anforderungen an die Studenten. Darüber hinaus können Mitgliederagenturen nach eigenem Ermessen weitere Inhalte ergänzen. „Wir wollen deutlich machen, dass die führenden deutschen Agenturen gute Ausbildungsbedingungen bieten. Im letzten Jahr haben wir deshalb sehr viele Gespräche geführt – mit Hochschulen, Weiterbildern und natürlich auch mit jungen Leuten. Die Punkte, die dem Nachwuchs besonders wichtig sind, finden sich in den Standards wieder", erklärte Birgit Krüger (Foto), Präsidiumsmitglied und Ausbildungsbeauftragte der GPRA.

„Irgendwann soll mal Schluss sein mit dem Ausbeuterimage,“ so Krüger weiter. „Denn das trifft viele Agenturen unberechtigt. Wenn jemand den Eindruck haben sollte, dass in einer GPRA-Agentur die Mindeststandards nicht eingehalten werden, kann er sich an die Geschäftsstelle wenden. Das Thema liegt uns wirklich sehr am Herzen.“

Die Standards sind nur ein erster Schritt, weitere sollen folgen. Auf der Agenda stehen unter anderem Mindeststandards für Trainees. Außerdem ist eine engere Zusammenarbeit mit einigen Hochschulen geplant. Dazu gehört auch die Diskussion zur sinnvollen Kombination von Lehrinhalten während der akademischen Ausbildung mit Lerninhalten in der Praxis.

Die Mindeststandards für Praktikanten, die in GPRA-Agenturen künftig gelten sollen:

Lernziele:

  • Geschäftsmodell Agentur kennen lernen (inkl. Unterschied Agentur und Unternehmen und der Antwort auf die Frage, ob Agentursystem auf die eigene Persönlichkeit passt)
  • Berufsbild kennen lernen (Ein- und Aufstiegschancen, Entwicklungsperspektiven Agentur)
  • Grundlagen der PR bzw. Kommunikation (inkl. Darstellung der Vielfalt des Berufsfeldes, auch wenn praktische Erfahrung nicht in allen Bereichen möglich ist)
  • Grundlagen des Projektmanagements
  • Effektives Arbeiten im Team
  • Grundlagen der Medienbeobachtung inkl. erste Ausblicke auf qualitative Auswertungsmethoden
  • Grundlagen der Datenbankarbeit (Presseverteiler etc.)
  • Grundlagen Medienarbeit (Journalistenkontakte, Blogger Relations etc.)
  • Mitarbeit an der Erstellung von Texten (kanalunabhängig)
  • Vermittlung von Recherchetechniken
  • Einführung in Büro-/Agenturorganisation
  • Selbstständig arbeiten lernen anhand eigener kleiner Projekte

Organisatorisches:

  • Zeitraum: in der Regel 3 Monate
  • Besprechung Ablauf zu Beginn des Praktikums
  • Ein fester Betreuer für Praktikanten in der Agentur
  • (Mind.) ein Feedbackgespräch in der Mitte und zum Ende des Praktikums
  • Vergütung: Orientierung an Bafög-Höchstsatz zwischen € 600,00 – 700,00
  • Strukturierte Befragung am Ende des Praktikums zur Beurteilung des tatsächlichen Lernerfolgs

Anforderungen an die Praktikanten:

  • Abitur
  • Eingeschrieben als Student / altern. Weiterbildung
  • Umgang mit MS Office
  • Englisch-Kenntnisse

Beachten Sie zu diesem Beitrag bitte auch den "Kommentar zu Leitlinien und Mindeststandards für Praktika: Ein gemeinsamer Kanon fehlt!"


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