Buerker Michael Prof HS LandshutDas Trendbarometer 2017 der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG) steht kurz vor seiner Veröffentlichung. Es beschreibt die Erwartungen von 582 Teilnehmern der umfassenden Befragung an die Entwicklung des PR- und Kommunikationsmarktes in Deutschland. Die Studienleitung lag in den Händen von Michael Bürker (Foto), Professor an der Hochschule Landshut. Die Grundstimmung bei den Befragten ist optimistisch. Analog zu den Ergebnissen anderer Marktbefragungen – beispielsweise Pfeffers PR-Agentur-Ranking – stehen die Zeichen auf Wachstum. Das „PR-Journal“ konnte bereits einen Blick auf die Ergebnisse werfen.

Nach einem ersten Ausblick auf die damals vorliegenden Ergebnisse des Trendbarometers beim Zukunftsforum Ende Juni sind nun weite Teile der Untersuchung ausgewertet. Interessant sind dabei die Einschätzungen der Befragten zu den Aufgabengebieten des Kommunikationsberufs. Abgefragt wurde, wie die Teilnehmer den Stellenwert einzelner Aufgabengebiete einschätzen und wie hoch der Stellenwert tatsächlich sein sollte.

Manche Aufgabengebiete der Kommunikation werden unterschätzt

Trendbarometer 2017 Aufgaben Soll IstDie Einschätzung der Befragten fällt ausgewogen aus, manche Aufgabengebiete der Kommunikation (siehe Grafik l.) werden unterschätzt, manche überschätzt. Das hängt im Detail sicher auch von der konkreten Aufgabe des einzelnen Teilnehmers ab. Als wichtigstes Aufgabengebiet gilt die Reputationskommunikation. Bei Public Affairs beispielsweise ist so, dass Anspruch und Wirklichkeit übereinstimmen.

Eine ganze Reihe von Themen nimmt nach Ansicht der Umfrageteilnehmer derzeit jedoch einen etwas zu großen Raum ein. Dazu gehören Mobilkommunikation sowie Bewegtbild und nicht zuletzt Social Media, denen zwar grundsätzlich eine große Bedeutung zukommt (2,08), aber keine so große, wie sie derzeit beanspruchen. Umgekehrt ist das nur bei den Themen KMU, Verbandskommunikation, Evaluation und ansatzweise beim Thema CSR der Fall.

Auch Nicht-Mitglieder wurden befragt

Befragt wurden für diese Ausgabe des Trendbarometers übrigens nicht nur Mitglieder der DPRG. Auch Nicht-Mitglieder waren eingeladen, ihre Einschätzung abzugeben. Besonders interessant war daher auch zu erfahren, wie sich die Erwartungen die Befragten an die Funktionen eines Berufsverbandes (Grafik u.) für Kommunikatoren unterscheiden.

Trendbarometer 2017 Aufgaben VeraendeNach Meinung der Mitglieder von PR-Verbänden haben ihre Interessenvertretungen viele Funktionen zu erfüllen. Dabei stehen Vernetzung und fachlicher Austausch auf der Prioritätenliste ganz oben (2,65). Es folgen die Aufgaben, den Berufsstand weiter zu professionalisieren (2,48) und Qualitätsstandards zu setzen (2,44). Weniger wichtig ist ihnen demnach, dass die Verbände mit Prüfungsinstitutionen zusammenarbeiten (1,68) und dafür sorgen, dass die Berufe jedermann offen stehen (1,65).

Ihr Ranking der Funktionen stimmt mit dem von Nicht-Mitgliedern tendenziell in den meisten Punkten überein. Die Nicht-Mitglieder – ein Drittel der Umfrageteilnehmer insgesamt – legen jedoch weniger Wert auf wissenschaftliche Aspekte der Verbandsarbeit, dafür mehr auf Karriere, Aus- und Weiterbildung, um die sich die Vertretungen kümmern sollen. Kritisch merkte Studienleiter Bürker dazu an: „Die vergleichsweise geringe Zustimmung zur Sicherung eines offenen Berufszugangs sowie zur Zusammenarbeit mit Prüfungsinstitutionen muss mit Blick auf die zunehmende Komplexität des Berufsfelds zu denken geben.“

Bezug der Studie: Weitere Veröffentlichungen zum DPRG-Trendbarometer folgen in den kommenden Tagen im „PR Report“. Der vollständige Ergebnisbericht wird ab der zweiten Augustwoche via DPRG-Website auch zum Verkauf (75,00 Euro zzgl. MwSt.) angeboten – DPRG-Mitglieder können ihn kostenlos erhalten.


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